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ummer

58 - D

ezember

2017

G

ratulationen

…ist eine bronzevergoldete

runde Medaille, welche für

besondere gesellschaftliche

Leistungen vergeben wird.

Auf der Vorderseite zeigt sie

den Tiroler Adler und auf der

Rückseite steht die Inschrift

„Für Verdienste um das

Land Tirol“.

Sie kann an

einem weiß-roten Dreiecks-

band, das durch ein mit Äh-

ren und Weinlaub verziertes

Zwischenstück mit der Me-

daille verbunden wird, auf

der linken Brustseite getragen

werden.

Mit Land Tirol sind Nord-,

Ost- und Südtirol gemeint

und daher wird diese Aus-

zeichnung jeweils am „Ho-

hen Frauentag“ 15. August

in Innsbruck von den beiden

Tiroler

Landeshauptleuten

gemeinsam verliehen.

Diese Ehre wurde 2017 auch

unserem Gemeindebürger

Jo-

sef Klammer

, wohnhaft in

der Wartschensiedlung, zu-

teil. Vorgeschlagen für diese

Ehrung wurde Josef Klam-

mer von der Bezirksstelle Li-

enz des Roten Kreuzes. Josef

Klammer ist seit 34 Jahren im

Freiwilligen Rettungsdienst

tätig, hat regelmäßig Nacht-

dienst, springt nun als Pensio-

nist (seit dem Jahr 2013) auch

für erkrankte oder verhinder-

te Kollegen ein. Seine Haupt-

aufgabe sieht er im Einsatz

beim sogenannten

Katastro-

phenzug des Roten Kreu-

zes.

Es ist dies eine ständige

Einrichtung und gliedert sich

in drei Bereiche: Feldkü-

che, medizinischer Abschnitt

und technische Gruppe. Jo-

sef Klammer steht seit 20

Jahren als Kommandant der

Technik-Gruppe vor. Immer

wieder gibt es Übungen (mit

Stromaggregaten) in ganz

Tirol, um für einen Ernstfall

gut vorbereitet zu sein. So ein

Ernstfall war z. B. das Un-

glück in Kaprun. Seit 20 Jah-

ren ist Josef Klammer auch in

der Ausbildung von Zivildie-

nern zu Rettungsfahrern, wie

auch der Weiterschulung der

hauptamtlichen Rettungsfah-

rer tätig.

Als KFZ-Meister bringt

Josef Klammer die besten

Voraussetzungen mit. Dem

technischen „Allrounder“ -

beruflich war er bei der Fa.

Rossbacher als KFZ-Mecha-

niker tätig - (er reparierte u.a.

dort auch Kinosessel!) ist es

gegeben, sich rasch einen

„Schadens-Überblick“ und

„Handlungsbedarf“ zu ver-

schaffen. Wenn es notwendig

wird, wie im Schneewinter

2008 in kurzer Zeit Betten

aufzustellen, in Schulen oder

Tagungsräumen sanitäre Ein-

richtungen zu schaffen, so ist

es wichtig, auf funktionsfähi-

ge Geräte zugreifen zu kön-

nen. Bleibend in Erinnerung

ist Josef Klammer der Einsatz

im „Flüchtlingsherbst“ 2015

in der Wiener Stadthalle, wo

man 500 Betten aufzustellen

hatte. In Heiligenkreuz galt

es, an die 400 Flüchtlinge

auch medizinisch zu betreu-

en. Besonders hilfsbedürftig

waren die Familien mit den

Kindern, teilweise mit offe-

nen Füßen und schmerzhaft

wundgescheuerten Stellen.

„In diesen 2x36 Std. Einsät-

zen habe ich mehr gelernt, als

in den 30 Jahren zusammen!

Das Elend dieser Menschen

war augenscheinlich greif-

bar.“

Im Jahr 2013 absolvierte der

„Klammer Sepp“ auch einen

Einsatz im Sudan bei Dr.

Krösselhuber’s Sozialprojekt.

Es ist sehr unterhaltsam und

informativ, Sepp’s Erzählun-

gen aus dieser Zeit zuzuhö-

ren. So hat er sich eines seit

eineinhalb Jahren im Feld

stehen gelassenen Ferguson-

Traktor‘s angenommen; nach

vielen Arbeitsstunden, die

sich über Wochen verteil-

ten und der Beschaffung der

Einspritzpumpe aus Uganda

sprang das „Werkl“ wieder

an. Die Einheimischen san-

gen und tanzten in ihrem

Überschwang um den - von

Bananenstauden schon fast

überwucherten - nun wieder

fahrbereiten Traktor herum.

Auch den dort ansässigen

Comboni-Missionaren leiste-

te der Sepp wertvolle Hilfe,

denen er neben zahlreichen

Reparaturarbeiten auch bei

der Hochzeit des örtlichen

Lehrers „behilflich“ war, in

dem er vier Eheringe in un-

terschiedlichen Größen aus

einem Kupferrohr anfertigte.

Die Freude war groß!

Josef Klammer ist verheira-

tet mit Maria, geb. Oberhofer

aus Arnbach, die drei Kinder

sind mittlerweile auswärts,

man freut sich auch über das

erste Enkelkind.

In den Jahren 1993 bis 1995

erbaute sich das Ehepaar

Klammer - Josef stammt aus

Kartitsch - in der Wartschen-

siedlung ein schmuckes Ei-

genheim. Durch die jahre-

lange Mitgliedschaft bei der

Schützenkompanie Nußdorf/

Debant und kräftigem Enga-

gement - sowohl im kirch-

lichen als auch dörflichen

„Veranstaltungskalender“

der Marktgemeinde - fühlt

sich die Familie Klammer

als „Goamberga“ in Nußdorf

wohl, angenommen und da-

heim.

Die Gemeinde Gaimberg

wünscht dem „Klammer

Sepp“

weiterhin

frohes

Schaffen, erfüllte Stunden

im Dienste der Allgemeinheit

und gratuliert herzlich zur

verdienten Auszeichnung.

E

lisabeth

K

launzer

Die Verdienstmedaille des Landes Tirol...

Aus den Händen von Landeshauptmann Günther Platter

(Tirol) und von Landeshauptmann Arno Kompatscher (Süd-

tirol) erhielt Josef Klammer die Verdienstmedaille des Lan-

des Tirol.

Foto: Frischauf/Land Tirol