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Juni 2017

Das ABC des Veidler Karl

19

F

euerwehr:

Ich war mit 30 Jah-

ren eigentlich schon ein alter

Knabe, als ich zur Feuerwehr

kam. Meine erste Übung bei der Feuer-

wehr endete mit einem Erdbeben. Es war

der 6. Mai 1976, das große Erdbeben in

Friaul, das wir beim Reiter Fritz sitzend

deutlich gespürt haben. Besonders ger-

ne erinnere ich mich an meine Zeit als

Gruppenkommandant. Wir waren ein ka-

meradschaftliches Team. 1988 wurde ich

zum Feuerwehrkommandanten gewählt.

G

erlinde:

Meine Frau lernte

ich bei einem Sommerfest in

Dölsach kennen. Sie half bei

der Fertigstellung unseres Hauses kräftig

mit. Wir malten gemeinsam die Fassade

und konnten nach unserer Hochzeit am

22.11.1975 in ein (fast) fertiges Haus

einziehen. Durch die Heirat mit mir wurde

sie befördert, von Huber zu OBERhuber.

H

irte:

Zwischen meinem 11.

und 14. Lebensjahr war ich

im Mai ein paar Wochen als

Hirte tätig. 90 bis 100 Schafe wurden in

der Früh täglich aufgetrieben und mussten

am Abend wieder nach Hause gebracht

werden. Ich konnte mir die Tiere gut mer-

ken, jedes hat ein anderes Gesicht.

I

nstallateur:

Am 3.10.1960 be-

gann ich die Lehre zum Installa-

teur bei der Firma Fagerer. „Wenn

die Erdäpfel heraußen sind, kannst du ge-

hen“ sagte mein Bruder Hans. 12 Jahre

blieb ich bei Fagerer.

J

ubiläum:

In meine Zeit als Feu-

erwehrkommandant fielen die

100 Jahrfeiern der Tristacher

Feuerwehr. Das erforderte viele Vorberei-

tung und die Verschiebung der Feierlich-

keiten um ein Jahr, weil die Fertigstellung

des neuen Gemeindehauses abgewartet

werden musste. Wir gestalteten eine gut

gelungene Festschrift, die wir gegen eine

freiwillige Spende an jeden Haushalt ver-

schickten und finanzierten damit die nicht

unbeträchtlichen Ausgaben für das Jubi-

läum. 1988 veranstaltete die Feuerwehr

Tristach auf meine Initiative hin unter zu

Hilfenahme der Infrastruktur des Trista-

cher Hofes den ersten Frühschoppen im

Tanzer Waldele. 20 Jahre durfte dieser

schöne Festplatz genutzt werden. Dem

Karl † und der Lydia sei Dank.

K

riegsrelikte:

Beim Hüten fan-

den wir immer wieder einmal

Patronen und das Hantieren

damit war nicht ganz ungefährlich. Ein-

mal habe ich eine Zaunsäule wegge-

sprengt. Mir ist dabei nichts passiert.

L

uft:

Als ich 15 Jahre alt war,

litt ich plötzlich unerklärlicher-

weise unter schwerer Atemnot.

Auch der Arzt war ratlos. Ich musste bei

schönstem Wetter das Bett hüten. Schon

als Neunjähriger war ich einmal sehr

krank. Eine schwere Gelenksentzündung

hatte sogar schon mein Herz in Mitlei-

denschaft gezogen. Das war vor allem für

meine Mutter eine harte Zeit.

M

ägde:

Nach dem Tod meines

Vaters stand unsere Mutter

mit uns vier Buben allein da.

Um der Arbeit Herr zu werden, stellte sie

eine Dirne an. Es gab sehr, weniger und

gar nicht brave. Als der Zustrom der Män-

ner unübersehbar war, musste sie eine

auch nach Hause schicken.

N

achkommen:

Unser Sohn

Thomas, 1977 geboren, stu-

dierte Telematik in Graz und

arbeitet als Softwareentwickler bei der

Firma Dewetron in Graz. Er ist verheiratet

und hat zwei Mädchen. Unsere Tochter

Karin - Jahrgang 1980 - studierte Kunst-

geschichte in Graz, arbeitet im Kunsthaus

in Graz und hat die Organisationleitung im

HDA (Haus der Architektur) über. Außer-

dem führt sie gemeinsam mit ihrem Part-

ner Clemens Mair die „smallest gallery“

(zeitgenössische Kunst).

Ö

BB:

1973 - Mein Bruder

Lenz, der schon bei der Bahn

war, riet mir, mich bei der ÖBB

zu bewerben. Vielleicht könnte ich Schaff-

ner werden. Ich hatte Glück und wurde

aufgenommen. Doch aus dem Schaffner

wurde nichts. Ich kam zuerst zumWagen-

bau und später ins Magazin. In der Zeit

war ich bis an die Grenzen des Möglichen

gefordert. Neben der neuen Arbeitsstelle

und dem Hausbau, lernte ich in der Nacht

für die Prüfungen zum Vorratslagerführer.

Sie fanden in Wien statt und ich bestand.

Karl mit Ehefrau Gerlinde

Karl bei der ÖBB