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„Der Wald in Thurn –
ein besonderer Gefährte“
Wald schützt, Wald ist für uns alle da … solche und viele ähnliche Botschaften begegnen uns im
täglichen Leben immer wieder. Wie schaut es da in unserer Heimatgemeinde Thurn aus?
Wie wichtig ist der Wald, ist er wirklich für uns alle da, nützt er uns???? Viele Fragen und der
Versuch einer Antwort.
Wir schauen uns gemeinsam das vergangene Jahr 2016 an.
Was ist da alles – von sehr vielen unbemerkt – im Thurner Wald
geschehen?
Wie viel Wald haben wir in Thurn und wem gehört er?
Im Gemeindegebiet von Thurn stockt eine
Gesamtwaldfläche
von 462 Hektar (ha)
bei einer Gesamtfläche von 1.226 ha. Das
ist ein Waldanteil von rund 38 %. Damit liegen wir etwas über
dem Bezirksmittel in Osttirol. Allerdings werden 85 % dieser
Waldfläche als SCHUTZWALD eingestuft – und das ist etwas
ganz Besonderes. Damit liegen wir – das möchte man nicht mei-
nen – deutlich über dem Mittelwert im Bezirk Lienz. Thurn ist
also eine „Schutzwaldgemeinde“. Unser Wald schützt uns vor
Naturgefahren wie LAWINEN, STEINSCHLAG und VERMU-
RUNGEN. Das ist besonders wichtig für den Siedlungsraum.
In Thurn gibt es eine Reihe von Waldeigentümern: sowohl die
Gemeinde Thurn als auch die Agrargemeinschaft Thurn sowie
viele private Waldbesitzer sind Waldeigentümer. Der Waldbesitz
ist somit über alle Bevölkerungsschichten verteilt. Staats- oder
Landeswald gibt es in Thurn nicht.
Welche Funktionen hat der Wald in Thurn?
Die wichtigste Funktion ist wohl die
Schutzfunktion
. Unser
Wald schützt den Lebensraum, Verkehrswege und Infrastruk-
tureinrichtungen. Ohne Schutzwald wäre unser Lebensraum am
„Hang“ nicht besiedelbar.
Eine weitere wichtige Funktion ist die
Nutzfunktion
. Darunter
versteht man die Nutzung von Holz zu wirtschaftlichen Zwe-
cken. Im Jahr 2016 wurden in Thurn rd.
1.300 m³ Holz genutzt
.
Das entspricht einer Menge von rd. 4 m³ je Hektar Ertragswald.
Damit liegen wir ziemlich genau im Bezirksschnitt. Seit den letz-
ten großen Windwurfereignissen im Jahr 2008 (Stürme Emma
und Paula) mit einer Holznutzungsmenge von rd. 5.500 m³ ach-
ten wir darauf, den Altholzvorrat wieder etwas aufzubauen. Die
Nutzungen erfolgen besonders schonend und kleinflächig.
Die
Wohlfahrtsfunktion
(Sicherung von Wasser und Luft) und
die
Erholungsfunktion
sind in Thurn ebenso von großer Bedeu-
tung. Die Sicherung unseres Trinkwassers sowie eine lebens-
werte Umwelt sind wichtige Faktoren für unsere Lebensqualität.
Welche Arbeiten im Wald waren im letzten Jahr
besonders wichtig?
Von besonderer Wichtigkeit ist die Wiederbewaldung nach Nut-
zungen. Darunter versteht man dieAufforstung mit Jungpflanzen.
Im Jahr 2016 wurden in Thurn rd
. 4.000 Pflanzen aufgeforstet
.
Rund die Hälfte davon waren Fichtenpflanzen. Die andere Hälfte
waren Lärchen, Tannen sowie Laubhölzer. Je mehr verschiedene
Baumarten aufwachsen können, desto stabiler und unempfind-
licher gegen Schädlinge wird der Wald. Um einen gesunden
Mischwald zu erhalten, ist auch die Jagd ein besonders wichtiger
Faktor.
DieWaldaufnahmen der „Verjüngungsdynamik“ haben den Thur-
ner Jägern eine sehr gute Jagdausübung bescheinigt. So müssen in
Thurn keine flächigen Schutzmaßnahmen durchgeführt werden.
Die so „eingesparte“ Zeit kann für die Jagd verwendet werden.
Die Jungpflanzen können so wiederum sehr schnell aufwachsen
und die vielfältigen Aufgaben erfüllen.
Wald braucht Pflege. Sowohl die Jungwuchspflege (Aussicheln
mit rd. 3 ha) als auch die Dickungspflege (rd. 5 ha) tragen dazu
bei, stabile Wälder für die Zukunft zu erhalten.
Die Dickungspflege trägt dazu bei, stabile Wälder mit einer
gesunden Mischung aufzubringen.
Aufnahme der Verjüngungen im Rahmen der Verjüngungsdyna-
mik Waldbesitzer, Jäger und Forstdienst.