![Page Background](./../common/page-substrates/page0034.jpg)
34
FODN - 65/01/2017
LANDWIRTSCHAFT
Von Vroni Riepler
A
uf der Suche nach Höfen und den
dazugehörigen Bauernfamilien
fällt mir etwas (und das ist für
mich zeichnend für die Kalser Menta-
lität, unter deren Haupttugenden Be-
scheidenheit mit dem Hang zur „Nie-
derstaplerei“ fällt) immer wieder auf.
So war auch die Antwort von Gertraud
Schneider auf meine Anfrage für ein
Fodn-Interview jene: „Wir sind ja nur
ganz gewöhnliche Bauern und machen
gar keine besonderen Produkte.“
Doch genau um so einen ganz nor-
malen Bauern geht es mir heute. Die
Familie Schneider, der Hoaz Stefan und
die Traudl gehören nämlich zu jenen
Bauern die engagiert sind ganz wich-
tige Produkte -ich nenne es hier Roh-
stoffe- zu liefern die wir letztendlich im
Supermarkt erwerben. Hinter Familien
wie der Ihren steht auch ein Produkt
das man doch kennen sollte, der Tiroler
Jahrling.
„Tiroler Jahrling“
„Der „Tiroler Jahrling“ ist ein regio-
nales Markenfleischprogramm, welches
sich seit seiner Gründung im Jahr 2005
am Markt etabliert hat. Mit vermehrtem
Aufkommen der Mutterkuhhaltung in
Tirol wurde damit das dazupassende
Produkt geschaffen, das Projekt wird
in Zusammenarbeit mit der Firma M-
Preis als Handelspartner, der Tiroler
Vieh Marketing und dem Arbeitskreis
Mutterkuhhaltung als Projektkoordi-
nator und der Agrarmarketing Tirol als
Werbeträger durchgeführt.
Jährlich werden über 1.100 Tiroler
Jahrlinge vermarktet. Vermarktungsfä-
hige Tiere sind Ochsen oder Kalbinnen
aus Mutterkuhhaltung die jünger als 12
Monate sind, in Tirol geboren und ge-
mästet wurden und ein Lebendgewicht
zwischen 360 und 460 kg, sowie ein
Schlachtgewicht zwischen 180 und 255
kg in den Handelsklassen E,U,R, O und
den Fettklassen 2 oder 3 erreicht ha-
ben. Dadurch entstand für die Bauern
die Möglichkeit ihre Mutterkuhleis-
tung besser auszunutzen, da die Kälber
möglichst die ganze Laktationsperiode
bei der Mutter bleiben können, bis die-
se wieder kalbt und dadurch natürlich
auch ein größeres Tier zu verkaufen als
nur Kälber bis 6 Monate. Für den Han-
del wiederum brachte es den Vorteil ein
absolut hochwertiges Jungrindfleisch
auf den Markt zu bringen, geboren und
aufgewachsen ausschließlich in Tirol.
Um diese Qualität auch gewährleisten
zu können ist für die Produktion des Ti-
roler Jahrlings die Mitgliedschaft beim
Arbeitskreis
Mutterkuhhaltung/EZG
und/oder bei der ARGE Osttiroler Qua-
litätsfleisch, die Teilnahme am Tier-
gesundheitsdienst, ein gültiger AMA
Gütesiegelvertrag oder ein Vertrag zur
verpflichteten biologischen Wirtschafts-
weise, sowie die Teilnahme an mindes-
Gutes vom Kalser Bauern
Beim „Hoaz“ in Glor
und vom „Tiroler Jahrling“
Stefan und Traudl mit Enkel Noah