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FODN - 65/01/2017

LANDWIRTSCHAFT

Von Vroni Riepler

A

uf der Suche nach Höfen und den

dazugehörigen Bauernfamilien

fällt mir etwas (und das ist für

mich zeichnend für die Kalser Menta-

lität, unter deren Haupttugenden Be-

scheidenheit mit dem Hang zur „Nie-

derstaplerei“ fällt) immer wieder auf.

So war auch die Antwort von Gertraud

Schneider auf meine Anfrage für ein

Fodn-Interview jene: „Wir sind ja nur

ganz gewöhnliche Bauern und machen

gar keine besonderen Produkte.“

Doch genau um so einen ganz nor-

malen Bauern geht es mir heute. Die

Familie Schneider, der Hoaz Stefan und

die Traudl gehören nämlich zu jenen

Bauern die engagiert sind ganz wich-

tige Produkte -ich nenne es hier Roh-

stoffe- zu liefern die wir letztendlich im

Supermarkt erwerben. Hinter Familien

wie der Ihren steht auch ein Produkt

das man doch kennen sollte, der Tiroler

Jahrling.

„Tiroler Jahrling“

„Der „Tiroler Jahrling“ ist ein regio-

nales Markenfleischprogramm, welches

sich seit seiner Gründung im Jahr 2005

am Markt etabliert hat. Mit vermehrtem

Aufkommen der Mutterkuhhaltung in

Tirol wurde damit das dazupassende

Produkt geschaffen, das Projekt wird

in Zusammenarbeit mit der Firma M-

Preis als Handelspartner, der Tiroler

Vieh Marketing und dem Arbeitskreis

Mutterkuhhaltung als Projektkoordi-

nator und der Agrarmarketing Tirol als

Werbeträger durchgeführt.

Jährlich werden über 1.100 Tiroler

Jahrlinge vermarktet. Vermarktungsfä-

hige Tiere sind Ochsen oder Kalbinnen

aus Mutterkuhhaltung die jünger als 12

Monate sind, in Tirol geboren und ge-

mästet wurden und ein Lebendgewicht

zwischen 360 und 460 kg, sowie ein

Schlachtgewicht zwischen 180 und 255

kg in den Handelsklassen E,U,R, O und

den Fettklassen 2 oder 3 erreicht ha-

ben. Dadurch entstand für die Bauern

die Möglichkeit ihre Mutterkuhleis-

tung besser auszunutzen, da die Kälber

möglichst die ganze Laktationsperiode

bei der Mutter bleiben können, bis die-

se wieder kalbt und dadurch natürlich

auch ein größeres Tier zu verkaufen als

nur Kälber bis 6 Monate. Für den Han-

del wiederum brachte es den Vorteil ein

absolut hochwertiges Jungrindfleisch

auf den Markt zu bringen, geboren und

aufgewachsen ausschließlich in Tirol.

Um diese Qualität auch gewährleisten

zu können ist für die Produktion des Ti-

roler Jahrlings die Mitgliedschaft beim

Arbeitskreis

Mutterkuhhaltung/EZG

und/oder bei der ARGE Osttiroler Qua-

litätsfleisch, die Teilnahme am Tier-

gesundheitsdienst, ein gültiger AMA

Gütesiegelvertrag oder ein Vertrag zur

verpflichteten biologischen Wirtschafts-

weise, sowie die Teilnahme an mindes-

Gutes vom Kalser Bauern

Beim „Hoaz“ in Glor

und vom „Tiroler Jahrling“

Stefan und Traudl mit Enkel Noah