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FODN - 65/01/2017

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Quelle:

http://zeltmacher.eu

W

as bedeutet »Ostern«, wo kom-

men die bunten Eier her und was

macht der Hase auf dem Tisch?

Als Christen müssen wir uns Gedanken

machen über das, was da alljährlich

anlässlich des Kreuzes auch ins Bild

drängt. Und selbst wenn es uns „nichts

bedeutet“, müssen wir uns fragen, war-

um wir es dann mitmachen.

Passah, Ostern, Allah, Baal

Zunächst zum Wort. Erkennen wir

den Duden als Autorität an, dann lesen

wir dort über die Herkunft von »Os-

tern«: „mittelhochdeutsch ōsteren, alt-

hochdeutsch ōstarūn (Plural); vielleicht

nach einer indogermanischen Früh-

lingsgöttin (zu althochdeutsch ōstar =

östlich; im Osten, d.h. in der Richtung

der aufgehenden Sonne, des [Morgen]

lichts)“. Probleme bereitet uns das Wort

„vielleicht“, und tatsächlich bietet Wiki-

pedia noch andere Ansätze.

Es waren wohl die Kirchen selbst, die

anstelle von pāsche (lateinisch pascha,

hebräisch pessach) den heidnischen

Begriff ôstarun als „typisches Missi-

onswort“ eingeführt haben. Wenn es

den Begriff (für ein heidnisches Fest!)

bereits gab, warum sollte man ihn dann

nicht einfach für christlich-missionari-

sche Zwecke verwenden?

Eier, Hasen, Frühling, neues Leben

Wenn der Festbegriff heidnisch ist,

wen wundert es dann, dass auch heidni-

sche Rituale übernommen wurden? Was

soll das, die Sache mit den Eiern? Ja, es

macht Spaß sie zu suchen bzw. von den

Kindern suchen zu lassen – aber das

gewöhnliche Versteckspiel macht nicht

weniger Spaß und tut es doch auch.

Oder wie wäre es mit Topfschlagen?

Warum gerade Eier?

Das

Osterei

„Das Osterei ist einer der Bräuche, der

eigentlich einen heidnischen Ursprung

hat, aber von der christlichen Kirche

einverleibt wurde. Indem alte Traditi-

onen beibehalten und mit einer neuen

Bedeutung versehen wurden, gestalte-

te sich die Konvertierung der Heiden

zum Christentum um vieles einfacher.

Ostern und das Osterei sind da keine

Ausnahme. Die althergebrachte Sym-

bolik von neuem Leben bot sich gera-

dezu an, in die christliche Symbolik um

Ostern herum integriert zu werden. In

der Interpretation der christlichen Kir-

che bedeutet das Osterei den Triumph

des Lebens (das Küken) über den Tod

(die leblose Schale), Jesu Christi Wie-

derauferstehung nach der Kreuzigung.“

(Quelle:

ostern-mit-dem-osterhasen.de)

Der Osterhase

Dasselbe gilt natürlich für den Hasen.

Wo der herkommt, kann uns schon fast

egal sein, kommt er doch ganz offen-

Ostern, Hase und Ei

In der vielleicht schönsten Jahreszeit, dem Frühling, wenn die Natur nach den oft langen Win-

termonaten wieder zu blühen beginnt und die Tage länger und wärmer werden, ist auch die

Vorfreude auf das Osterfest groß.

sichtlich nicht aus der Bibel. Aber auch

hier soll wieder ein Zitat dienen:

„Wo kommt der Osterhase her? Das

ist leider nicht so ganz klar. Eine mögli-

che Erklärung besagt, daß der Hase das

Symbol der Fruchtbarkeitsgöttin Eostre

war. Da der Hase sich gerne so rapide

vermehrt, lag die Verbindung ja schon

irgendwie nahe. Und da Ostara, das Fest

der Eostre, im Frühling gefeiert wird

und mit der Christianisierung zu Ostern

wurde, bot sich der Hase als Oster-Sym-

bolik auch irgendwie an. Da wurde der

Hase mehr oder minder von der christ-

lichen Kirche in die ganze Geschichte

und Mythologie um Ostern herum hin-

einintegriert.

Es gibt genügend Beispiele in der

Kunst und Architektur aus der Antike,

in welchem der Hase als Sinnbild von

Leben und Wiedergeburt gilt. Auch hier

machte sich die Kirche bisherige Ikono-

graphie zunutze und setzte ab dem spä-

ten Mittelalter und danach den Hasen zu

Ostern als Sinnbild für die Wiederaufer-

stehung Christi ein.“

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