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V

EREINE

15 Jahre Kulturinitiative Thurn!

Mit diesemGeld haben wir nicht nur das Stubenhaus und dieWC-

Anlage saniert, sondern auch das Sgrafitto von Prof. Kollreider

am Gemeindeamt freigelegt und die Figuren der Ignatiusgrotte

restauriert. Auch die Neugestaltung des Innenhofes beim Kam-

merlander hat der Verein zur Gänze übernommen (Förderung

durch Dorferneuerung des Landes).

Bei der Umgestaltung des Stalls in einen Veranstaltungsraum ha-

ben wir nicht unwesentlich am Zustandekommen der Förderung

seitens der Dorferneuerung (50 % der Baukosten) mitgewirkt

und 10.000,-- € vom TVB und 5.000,-- € von der Kulturabteilung

des Landes „aufgetrieben“.

Das Bauerngartl – liebevoll gepflegt von Barbara Mußhauser

– weckt viel Bewunderung bei den Museumsbesuchern und Spa-

ziergängern.

Schon in den Anfangsjahren haben wir das Stubenhaus auch als

Museum zugänglich gemacht. Den ganzen Sommer über haben

wir jeden Montag Dienst versehen und Raimund Mußhauser hat

auch noch unzählige Sonderführungen abgewickelt.

Ein besonderes Anliegen war und ist es aber, mit vielen Veran-

staltungen das kulturelleAngebot in Thurn zu erweitern. Wir sind

sehr stolz, dass wir über 80-mal zu Konzerten, Lesungen, Aus-

stellungen oder Buchpräsentationen einladen konnten. Neben

dem persönlichen Einsatz von Vorstandsmitgliedern und Helfern

ist dieses Pensum nur mit der Unterstützung vieler Stellen und

aller Mitglieder des Vereins möglich. Die erforderlichen Mittel

dafür wurden wie folgt aufgebracht:

Das heurige Vereinsjubiläum ist wohl Grund genug für

eine Rückschau.

Als wir auf Initiative des damaligen Bürgermeisters Viktor

Zeiner den Verein aus der Taufe hoben, war wohl keinem der

Gründungsmitglieder bewusst, welche Arbeit auf uns zukommen

wird. Frau Dr. Brigitte Ascherl wurde mit sanfter Gewalt zur

Obfrau bestimmt und dann war es mit der Ruhe vorbei. Durch

ihre exzellenten Kontakte zu diversen Förderstellen konnte so

viel Geld nach Thurn geholt werden, dass wir in den 10 Jahren

ihrer Obfrauschaft 135.000,-- € in die Renovierung des Kammer-

landerhofes und damit in das Gemeindevermögen investieren

konnten. Entsprechend dieser enormen Summe waren auch wir

Vorstandsmitglieder voll gefordert. Es waren nicht nur die Re-

novierungsarbeiten zu planen, zu koordinieren und selbst Hand

anzulegen, sondern wir haben auch vom ersten Tag an versucht,

das kulturelle Leben in Thurn zu bereichern. In den vergangenen

15 Jahren hat der Verein über 80 Veranstaltungen durchgeführt.

Für die

Renovierungsarbeiten

haben wir in den 15 Jahren über

155.000,-- €

investiert. Dafür wurden wir wie folgt unterstützt:

Gemeinde Thurn

18.813,--

12,1 %

Denkmalamt

27.190,--

17,5 %

TVB

21.310,--

13,7 %

Land Tirol Kulturabteilung

38.044,--

24,5 %

Landesgedächtnisstiftung

25.000,--

16,1 %

Land Tirol Dorferneuerung

25.000,--

16,1 %

Summe

€ 155.357,--

100 %

Der größte Beitrag kommt also von unseren Mitgliedern, wofür

wir uns sehr herzlich bedanken. Seit den ersten Jahren unserer

Tätigkeit ist uns eine Verdoppelung der Mitgliederzahl gelungen.

Für uns ist das Anerkennung und Auftrag zugleich. Auftrag, noch

besser zu werden, um bald das 100. Mitglied begrüßen zu kön-

nen.

In den 15 Jahren wurde der traditionelle Adventnachmittag mit

der Krippenausstellung ebenso Fixpunkt wie die Konzerte von

Prof. Helmut Ascherl – solo oder mit seinen Kollegen. Das aus-

verkaufte Konzert der Gruppe Findling, die tolle Ausstellung

„Räder der Sieger“ zusammen mit der Sportunion, die Hand-

arbeiten der Thurner Frauen, die unzähligen Ausstellungen aus

dem Fundus des Chronisten Raimund Mußhauser zu Thurner

Lokalthemen, der tolle Bildervortrag von Miriam Kleinlercher

über ihr Neuseelandabenteuer und, und, und ... ich staune selbst

bei der Durchsicht der Veranstaltungsliste, was wir alles anbieten

konnten.

Aber wir haben auch einige Publikationen finanziert: zum 10-

Jahres Jubiläum konnte Dr. Brigitte Ascherl noch ihr Buch

„Bauernleben am Kammerlanderhof“ präsentieren. Ihr früher

Tod, einen Monat nach der Buchvorstellung, hat ihre Familie und

unseren Verein hart getroffen. Ihre Fachkenntnis und ihr Eifer

sind nicht zu ersetzen.

2012 haben wir unter dem Titel „Lyrik im Dorf“ Gedichte von

Barbara Mußhauser und Josefa Baumgartner veröffentlicht.

Dieses Werk ist inzwischen vergriffen. Im heurigen Jahr haben

wir die Arbeit von Frau Bürger über die Keramikfunde aus dem

19. und 20. Jahrhundert am Kammerlanderhof mitfinanziert. Un-

ser Verein und unsere Arbeit ist auch außerhalb Osttirols nicht

unbeachtet geblieben. In einigen Schriftenreihen wurde bereits

über unser Tun geschrieben und demnächst wird in der renom-

mierten Zeitschrift des Österreichischen Burgenvereins über den

Kammerlanderhof und unseren Verein berichtet werden. Zudem

hat uns die Kulturabteilung des Landes zumMuseum des Monats

November erkoren.

Aber natürlich sind die Geldmittel allein nicht entscheidend.

Ohne den Einsatz des Vereinsvorstandes und der Helfer ist so

eine umfangreiche Vereinsarbeit nicht möglich. Vereinssit-

zungen, Baubesprechungen, Vorbereitung und Durchführung der

Veranstaltungen mit unzähligen Besprechungen, Betreuung des

Stubenhauses und Bauerngartls ... ohne die sogenannte „Freiwil-

ligenarbeit“ undurchführbar. Daher möchte ich mich bei allen

meinen Mitstreitern besonders bedanken.

DI Otto Unterweger, Obmann

Gemeinde Thurn

6.400,--

17,4 %

Mitgliedsbeiträge

13.623,--

37,1 %

Land Tirol Kulturabteilung

8.200,--

22,3 %

Werbung

7.625,--

20,7 %

Mieten

920,--

2,5 %

Summe

€ 36.768,--

100 %

Foto: Hans Kurzthaler

vom 18. Juni 1995