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V
EREINE
der Siedlungsbereiche beobachten konnten. Einmal mehr war es
ein schönes Gartenrotschwanzmännchen, welches sich lange im
Spektiv beobachten ließ. Auf den offenen Flächen waren
Mi-
stel- und Singdrossel
eifrig damit beschäftigt, nach Würmern
zu suchen.
Derartige Grenzbereiche, wie hier zwischen Offenland, Wald
und Siedlungsbereich, sind der ideale Ort, um viele verschiedene
Vogelarten zu entdecken. Und diese große Artenvielfalt macht
sich auch akustisch durch ein umfangreiches Stimmenwirrwarr
bemerkbar. Die Zuordnung der einzelnen Gesänge zu den ein-
zelnen Arten wird dadurch jedoch gerade für Ungeübte deutlich
erschwert.
Gegen 9 Uhr vormittags waren wir wieder bei unserem Aus-
gangspunkt angelangt. Binnen drei Stunden konnten wir dabei
mehr als 30 Vogelarten nachweisen. Und das waren längst nicht
alle Vogelarten, die dort vorkommen. Denn gerade die halbof-
fene, sehr abwechslungsreiche Kulturlandschaft mit zahlreichen
Hecken, Lesesteinmauern und Streuobstwiesen, wie sie zwischen
Thurn und Oberlienz derzeit noch gut erhalten ist, beherbergt
noch weitere, teils seltene und gefährdete Vogelarten, wie z.B.
den Neuntöter oder den Wiedehopf. Doch dazu reicht ein halber
„Vogelvormittag“ nicht aus…
Mag. Matthias Gattermayr
Die diesjährige NAGO-Vogelexkursion fand Ende April
in Thurn statt, wo eine kleine interessierte Gruppe
von etwa 10 Personen einen Teil des bestehenden
Vogelerlebnisweges erwanderte.
Um das frühmorgendliche Vogelkonzert in seiner ganzen Inten-
sität erleben zu können, trafen wir uns bereits um 6 Uhr früh
beim Gemeindeamt in Thurn. Von dort aus ging es zuerst der
Straße entlang Richtung Oberdorf, ehe uns der Vogelerlebnisweg
Richtung Osten durch einen alten Hof und eine wunderschöne
Streuobstwiese führte. In den Ästen der alten Bäume konnten wir
zahlreiche Vogelarten, wie beispielsweise
Stare
,
Kleiber
, diverse
Meisenarten
sowie einen singenden
Gartenrotschwanz
, der
bereits aus seinem Winterquartier in Afrika zurückgekehrt war,
entdecken. Man hatte das Gefühl, dass die ersten wärmenden
Sonnenstrahlen an diesem schönen aber kalten Frühlingsmorgen
auch den Vögeln gut taten. Aus der Ferne war der zur Familie der
Spechte gehörende
Wendehals
mit seinem charakteristischen
Gesang zu hören. Eine Beobachtung dieses Vogels gelang uns
leider nicht, was aufgrund seines braunen, tarnfarbenen Gefieders
auch nicht verwunderlich ist. Im Luftraum rund um den Bauern-
hof waren auch schon zahlreiche
Felsen- und Rauchschwalben
unterwegs, um Insekten und Nistmaterial zu sammeln.
Wir folgten dem Weg, der uns vorbei am großen, hölzernen
Waldkauz in einen relativ dichten Fichtenwald führte. Ab jetzt
waren unsere Ohren wichtiger als die Augen, denn im dichten
Ast- und Blättergewirr waren die Sichtungen der selten ruhig sit-
zenden Vögel äußerst schwierig. Typische Waldvogelarten, wie
das winzig kleine
Wintergoldhähnchen
- der kleinste Vogel Eu-
ropas - oder die
Tannenmeise
waren aber ebenso gut zu hören
wie der
Zilpzalp
, der
Buchfink
sowie ein rufender
Buntspecht
.
Die wichtigsten Vertreter dieser Vogelgemeinschaft waren auch
auf der Informationstafel, an der wir vorbeikamen, anschaulich
abgebildet.
Abwechslungsreicher wurde es dann wieder, als wir den Wald
hinter uns ließen und im „Dorf“ noch einige typische Bewohner
Gartenrotschwanz.
Foto: Oliver Stöhr
Naturkundliche Arbeitsgemeinschaft Osttirols - NAGO Vogelexkursion Thurn, 30.04.2016
Vogelarten der Thurner Sonnenhänge
Die Heimreise führte uns über den
RedBull-Ring,
wo wir zu
Mittag aßen und ein Formel 3000 Rennen mitverfolgten. Am
Sonntagabend wieder zu Hause angekommen, ging ein großar-
tiger Ausflug zu Ende.
Wir hoffen natürlich, dass wir in vier Jahren wieder die Möglich-
keit haben, uns - dann vielleicht zum vierten Mal in Folge - mit
anderen österreichischen Feuerwehren messen zu können. Dafür
heißt es klarerweise weiter fleißig trainieren, denn wie sagt man
so schön: „Nach dem Bewerb ist vor dem Bewerb!“
Zum Schluss noch ein großes Vergelt´s Gott an unsere Kom-
mandanten Martin Zeiner und Michael Mußhauser für die
außerordentliche Unterstützung das ganze Jahr hinweg. Ohne
eine solche Rückendeckung wären wir sicher nicht da wo wir
derzeit sind!
Bernhard Kurzthaler
Fotos: FF Thurn