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ummer
55 - D
ezember
2016
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hronik
Vor 125 Jahren - 1891
Erhebung der Kaplanei Grafendorf zur Pfarre
Zur Pfarrgeschichte: Ur-
sprünglich waren Benedik-
tinermönche aus Ossiach als
Seelsorger eingesetzt. Der
Grabstein des Christof Krell,
Amtmann des Stiftes Ossiach,
am Boden des Grüftls, zeugt
u. a. davon. 1673 wurden
diese Befugnisse dem Os-
siacher Stift vom Salzburger
Erzbischof abgesprochen. Ab
diesem Zeitpunkt war Gra-
fendorf eine Filiale der Pfarre
Dölsach, wie mehrere spätere
Pfarren im Lienzer Talboden.
Wer das Dölsacher Widum
kennt, kann sich vorstellen,
wie viele junge Kooperatoren
dort wohnen konnten. Unter
Kaiser Josef II. wurden viele
Klöster aufgelöst und somit
wurden Seelsorger „frei“ für
Siedlungen und Kirchen ohne
eigenen Priester. So wurde
auch Grafendorf 1785 zur
selbständigen Kaplanei und
gut 100 Jahre später sogar
zur Pfarre. Das Widum wird
1799 als Wohnsitz des Pries-
ters erwähnt. Die Bauzeit ist
zwar nicht bekannt, dürfte
aber in diese Anfangszeit der
selbständigen Pfarre fallen.
Die Erhebung zur Pfarre fiel
in die Dienstzeit von Peter
Paul Messner aus Südtirol,
der insgesamt knapp 30 Jahre
Seelsorger in Grafendorf war,
gleich lang wie Pfarrer Adolf
Jeller, den die allermeisten
Gaimberger noch gekannt ha-
ben.
Vor 25 Jahren, also zum 100
Jahr-Jubiläum, gab es im
Turnsaal der Volksschule
eine Ausstellung zum Thema
„Pfarre“, weiters eine Aus-
stellung der Bücherei Lienz
und im Musik-Probelokal
einen „Kaffeehaus-Betrieb“.
Die Pläne für ein Gemeinde-
haus mit einem Saal für Ver-
anstaltungen waren ja erst im
Reifen.
Zeichnung von Widum und Mesnerhaus aus dem Jahr 1834.
Foto: Ortschronik
Vor 50 Jahren - Herbst 1966
Beginn der Bautätigkeiten
in der „Egger Schütte“
In der „Egger Schütte“ wurden die ersten Baugründe verkauft
und der Weg zu den Baustellen musste angelegt werden, vor
allem auch zum Bau der neuen Volksschule. Dort geschah auch
schon der erste Teil des Grundaushubes.
Die SchülerInnen schauen interessiert zu. Leider ging für sie
ein Platz zum Spielen verloren.
Vor 100 Jahren
Kriegsopfer von 1916
Ein
Johann Ortner
, laut Ge-
denkblatt Knecht und von
Strassen stammend, fiel am
15.06.1916 im 22. Lebens-
jahr als Tiroler Kaiserjäger
am Monte Priafora, Region
Venetien. Auf unserem Krie-
gerdenkmal ist irrtümlich als
Todesjahr 1915 angeführt.
Mehr mit Gaimberg zu tun
hatte der
Franz Ployer
, über
den am Sterbebild u. a. zu le-
sen ist:
Derselbe war geboren
in Alkus am 18. April 1876
und versah vor dem Weltkrie-
ge in wahrhaft mustergülti-
ger Weise die Mesnerstelle
in Grafendorf. Im Weltkriege
kämpfte er als tapferer Soldat
an der italienischen Front, bis
er in Sief am 26. April 1916
von einer feindlichen Grana-
te getroffen, den Heldentod
für das Vaterland erlitt...
Franz Ployer
† 26. April 1916
Ergänzung zum Bericht „Der Chronist in eigener Sache“ in der Ausgabe Nr. 54 (Juli 2016)
Regelrecht Kurioses ist mir als Untergaimberger bei der Aufzählung der Kreuze in Untergaimberg passiert. Fünf Kreuze habe
ich nicht genannt, nämlich das vom Sporer, vom Arendt, vom Putz, vom Luggele und vom Idl. Das Kreuz vom vulgo Albertn an
der Dorfstraße habe ich ebenfalls nicht aufgezählt. Ich hoffe auf Verständnis! Einschließlich der Marterlen und einiger beson-
derer Kreuze, wie dem in Sgraffitotechnik an der Widumwand, gibt es auf Gaimberger Gebiet - mit denen auf den Almen und im
Debanttal - tatsächlich 60 Kreuze, was für die kleine Gemeinde außergewöhnlich und sehr beachtlich ist.
Foto: Ortschronik