August 2013
Gemeindezeitung Kartitsch
Seite 28
30 Kartitscher Senioren bei der
Jubiläumspassion 2013 in Erl
Das heurige 400 Jahr-Jubiläum
wird mit einer Neuinszenierung
von Felix Mitterer gefeiert und
unter Regie von Markus Platter
die Passion von Mai bis Oktober
insgesamt rund 35 mal aufge-
führt.
Wie bereits in der Februarausga-
be der Kartitscher Gemeindezei-
tung angekündigt, organisierte die
hiesige Senioren-Ortsgruppe eine
Busfahrt zu den heurigen Erler
Passionsspielen.
Am Samstag, 15. Juni war es
dann soweit. Rund 30 Kartitscher
waren mit dem Reiseunterneh-
men Wilhelmer unterwegs nach
Erl, mit dabei auch Bürgermeister
Josef Außerlechner und Altbür-
germeister Alois Klammer. We-
gen der Felbertauern-Sperre ging
die Fahrt über den Brenner und
war daher wohl etwas lang und
ermüdend.
Nach einem bekömmlichen Mit-
tagessen füllte sich gegen 13 Uhr
das Passionspielhaus mit rund
1.500 Besuchern, die gespannt
dem Leidensgeschehen Jesu folg-
ten. Leider sprachen einzelne
Spieler etwas zu leise und wurden
nicht gut verstanden, trotzdem
wir großteils Sitzplätze der Kate-
gorie II hatten.
Autor Felix Mitterer gilt als eher
provokant (Piefke-Saga), er selbst
nannte diese Arbeit die größte
Erl ist der älteste Passionsspielort
Europas. Zufolge eines Gelöbnis-
ses zur Pestzeit wurden dort seit
1613 religiöse Spiele aufgeführt,
zuerst Osterspiele und später die
Passion. Gespielt wurde an ver-
schiedenen Spielstätten und ab
1911 in einen neuerbauten Passi-
onsspielhaus, bis dieses im Juli
1933 zur Gänze nieder brannte.
Seit 1959 prägt ein neues, moder-
nes und weithin sichtbares Spiel-
haus das Bild des untersten Tiro-
ler Inntales, das inzwischen zum
Wahrzeichen des Passionsspie-
lortes Erl geworden ist. Im Schat-
ten des Passionsspielhauses hat
die historische, von den Südtiro-
lern gefertigte und beim Landes-
festumzug des Jahres 1959 mit-
getragene Dornenkrone einen
würdigen Aufstellungsplatz ge-
funden. Vor Kurzem wurde ne-
ben dem Passionsspielhaus ein
neues, beheizbares Festspiel-
haus für Konzertveranstaltungen
errichtet.
Die Erler Passion wird alle
sechs Jahre aufgeführt und seit
Jahrzehnten ist Erl bemüht, Text
und Aufführungen zeitgemäß zu
erneuern. Inzwischen sind die
Passionsspiele zur Identität des
ungefähr 1.450 Einwohner zäh-
lenden Ortes geworden, rund
600 Erler spielen mit und der
ganze Ort ist direkt oder indirekt
mit dem Ereignis verbunden.
Ein Teil der Senioren vor dem Passionshaus Das neue Passionshaus in Erl
Eine mutige Neuinszenierung des Abendmales