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Februar 2013
Gemeindezeitung Kartitsch
SEITE 13
Waldwirtschaftsplan für die Gemeindewälder
Walcherwald, Seeland und Schöntal
Hier ein kurzer stichprobenartiger
Ausschnitt zusammengestellt von
GWA Georg Reider. Falls jemand
Interesse hat genauere Einsicht zu
nehmen, bitte einen Termin verein-
baren.
Im Jahre 2011 wurde vom Techni-
schen Büro für Forstwirtschaft DI
Pedarnig und unter der Aufsicht des
Operatsleiter DI Mitterberger die
Aufnahmen im Gemeindevermö-
genswald durchgeführt.
Einer der ersten Schritte waren:
Waldeinteilung und Schutzwald-
ausscheidung
Die Ertragswaldabgrenzung wurde
gemeinsam mit der BFI Osttirol vor-
genommen. Ertragswald sind Flä-
chen, die planvoll und nachhaltig in
einem regelmäßigen Rhythmus in-
nerhalb einer voraussehbaren Um-
triebszeit bewirtschaftet werden
können. So wurde der Ertragswald
mit 65,00 ha und der Nichtertrags-
wald mit 116,4 ha festgesetzt. Die
Aufnahmen wurden nur im Ertrags-
wald
vorgenommen
(Stichpro-
benaufnahme).
Nichtertragswald sind all jene Flä-
chen, wo zwar Waldbestand vorhan-
den ist, aber eine planvolle Bewirt-
schaftung und eine sichere, kontinu-
ierliche Erneuerung des Waldes in-
nerhalb einer geregelten Umtriebs-
zeit infolge Standorts- und Gelände-
verhälnissen nicht angenommen
werden kann.
Weiter Schritte waren Standortsbe-
schreibung, Vegetation, Ökologie,
Jagd und sonstige Gefährdungen.
All diese Punkte wurden bei den
Aufnahmen berücksichtigt und unter
die Lupe genommen.
Die Forstaufschließung und Brin-
gung :
Insgesamt beträgt das Forstwegenetz
ca. 4,4 km, das ergibt eine Wege-
dichte bezogen auf den Ertragswald
von ca. 68 lfm/ha (LKW – befahrba-
re Wege). Die Erschließung im
Ertragswald kann aufgrund der Er-
schließungsdichte und aufgrund der
Wegabstände als optimal bezeich-
net werden.
Bestandsaufbau und Zustand des
Ertragswaldes:
Bei der Altersklassenverteilung im
vorliegenden Operat liegt das Flä-
chenprozent der Bestandsklassen
Blösen, ungesicherte Verjüngung,
Jungwuchs und Dickung bei 23 %.
Die mittelalten Bestände Stangen-
holz, Baumholz kommen auf 35 %
und sind somit stark vertreten. Das
Altholz ist entsprechend einem
ausgeglichenen Bestandsklassen-
verhältnis mit 42 % sehr gut vertre-
ten.
Insgesamt bestehen relativ ausge-
glichene Bestandsklassen- bzw.
Altersklassenverhälnisse.
Aller-
dings ist überaltes Holz (über 160
Jahre) überdurchschnittlich vertre-
ten. Deshalb sollte vermehrt Alt-
holzabbau stattfinden.
Die Altersklassenverteilung ist
nicht typisch für die restlichen
Wälder in Kartitsch, auch nicht
vergleichbar.
Bewirtschaftung – Hiebsatz
In den letzten Jahren 2003 – 2011
wurden durchschnittlich 437 efm/
Jahr geschlägert. Der festgesetzte
Hiebsatz durch dieses Operat be-
trägt von 2012 -2031 im
Ertrags-
wald 300 efm
in der Endnutzung
und
100 vfm in der Vornutzung
(Durchforstung).
Allgemeines Wirtschaftsziel
Ziel der Bewirtschaftung ist die
langfristige Sicherung der Holzver-
sorgung und die Erhaltung der
Waldfunktionen unter Berücksich-
tigung der umfassenden Nachhal-
tigkeit. Dafür ist vor allem ein aus-
geglichenes Alters- bzw. Bestands-
klassenverhältnis anzustreben. Die
notwendige Waldpflege ist durch-
zuführen. Natürliche Bestandsbilder
sollen, die Holzbestockung, welche
das Kapitel des Betriebes darstellt,
bestmöglich gegen Gefährdung
(Wind, Schnee, …) abzusichern.
Insbesondere sind mögliche belas-
tende Nebenwirkungen (Wild, Wei-
de) auf jenes Maß zu beschränken,
das eine ordentliche Waldwirtschaft
mit standortsgemäßer Baumartenmi-
schung und Betriebsart ermöglicht.
Wälder mit geeigneten standortange-
passten Baumartenmischungen sind
stabil und pflegeleicht.
Dies ist ein kurzer Auszug aus dem
neuen Waldwirtschaftsplan der Ge-
meinde Kartitsch. Natürlich sagt ein
so kurzer Auszug nicht viel aus,
denn der Wirtschaftsplan besteht aus
dem umfangreichen Handbuch und
der Wirtschaftskarte.
GWA Georg Reider
043664 63 66 392
waldaufseher@kartitsch.atDurchforstung Walcherwald
Holzauszeige Schöntal