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Luft unter den Sohlen - Lisi Steurer
Sept. 2016
Tapfer, tüchtig, unternehmungsfreu-
dig, wohl alles Eigenschaften, die auf
Lisi Steurer zutreffen. Tapfer, weil sie mit
11 Jahren von ihrem Pferd im Gesicht
lebensgefährlich verletzt wurde und
nach ihrer Genesung den Pferden trotz-
dem nicht aus dem Weg ging und tüch-
tig, weil sie mit 26 Jahren eine Bergstei-
gerschule in Lienz gegründet hat. Lisi ist
mehr als tapfer und tüchtig, Lisi ist eine
clevere, fotogene junge Frau, die das
Extrembergsteigen, vor allem das Klet-
tern professionell betreibt und wohltu-
end bescheiden geblieben ist.
Seit dem Film „Bergwelten“ über
das Uschba Mädl auf Servus TV ist der
Bekanntheitsgrad von Lisi extrem gestie-
gen. Für diese Rolle suchte Servus TV
eine versierte Bergsteigerin, die sich in
die Situation einer bergsteigenden Frau
um die vorige Jahrhundertwende einfüh-
len kann und kam dabei über Vermitt-
lung des Innsbrucker Alpenvereins auf
Lisi Steurer. In diesem Film wandelt Lisi
auf den Spuren der Innsbruckerin Cenzi
von Ficker, die 1903 als einzige Frau an
einer Expedition zum Uschba im Kauka-
sus in Georgien teilgenommen hat.
In dem großartigen Buch „Frauen im
Aufstieg“ beschreibt Ingrid Runggaldier,
eine Südtiroler Alpin-Historikerin, die
Rolle der Frauen im Alpinismus und wid-
met dabei auch einen Beitrag der Cenzi
von Ficker.
Lisi, Jahrgang 1979, wächst mit
drei älteren Brüdern auf, die sie bei ihren
sportlichen Unternehmungen, Fußball-
spielen und Skifahren mit einbeziehen
und fordern. Sommerlicher Höhepunkt
ihrer Kindheit war die jährliche Bestei-
gung des Roten Turms gemeinsam mit
Eltern und Brüdern. Da mag der Funken
für die spätere Bergbegeisterung schon
gelegt worden sein. Während der Schul-
zeit waren die Wanderungen mit Lehrer
Wilfried Schrott und dem „Stagglste-
ckenclub“ Übungen für die Ausdauer.
Luft unter den Sohlen
Lisi Steurer
Drohne für den Film „Uschba“ -
Kameramann Philip Flämig
Magdalena Habernig und Lisi Steurer -
die 2 einzigen Bergführerinnen Osttirols
Mit Sepp auf Führungstour Tofana,
Dächerroute, Pilastro, 2015