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Sept. 2016
Heimat - Johanna Mariacher | Benefizabend
17
ell zu unterstützen. So ging ich nach
Innsbruck in die Klinik als Küchenhilfe.
Meine Freundin Anni war dort als Mehl-
speisköchin. Wir mussten viel arbeiten.
Von den geistlichen Schwestern, die in
der Küche das Sagen hatten, wurden
wir angehalten, auch noch nach der
offiziellen Arbeitszeit im Keller Kartoffel
zu schälen und Gemüse zu putzen, um
Gotteslohn.
Inzwischen war ich österreichische
Staatsbürgerin geworden. Anni überre-
dete mich, zu kündigen. Sie hatte gute
Argumente: auf der neuen Arbeitsstelle
gäbe es Samstagnachmittag und Sonn-
tag frei und auch Urlaub. So wechsel-
te ich nach zwei Jahren Klinikarbeit in
die Weberei Weyrer nach Mühlau. Dort
blieb ich sechs Jahre.
1943 übersiedelte die Familie nach
Lienz in die Andreas Hofer Straße. Nog-
lers aus St. Ulrich hatten die Wohnung
neben den Unseren bezogen. Zur gro-
ßen Freude unserer Mutter war auch ein
Garten bei der Wohnung. Sie bestellte
die Beete, pflanzte Salat und Gemü-
se und verdiente mit dem Verkauf von
Schnittlauch an das Hotel Post ein paar
Schillinge. Bis zu ihrem Tode hatte sie
Heimweh nach „ihrem“ Südtirol.
Anfangs
der
Fünfziger-
jahre lernte ich ein Jahr bei
Desalla in Lienz schnitzen. Meine Mut-
ter, eine Ladinerin aus St. Ulrich
kam aus einer Bildhauerfa-
milie. Ihre Mutter war eine
begnadete Schnitzerin
gewesen und uns lag
es wohl auch im Blut.
Drei meiner Geschwis-
ter haben bei de Salla
und Verra Unterweisung
in Schnitzen bekommen.
Dann ging ich wieder
nach Nordtirol zum Arbeiten.
Meinen Mann, Josef Mariacher
lernte ich bei einem Urlaub in Lienz
kennen. Er schrieb mir Liebesbriefe und
ich war von seiner schönen Handschrift
fasziniert, er hat mich sozusagen mit
seiner Schrift gefangen. Wir heirateten
1957 und bewohnten das kleine, ein-
fache primitive Häuschen, das Sepp
auf seinem Grund gebaut hatte. Nach
acht Jahren konnten wir endlich in das
neue Haus einziehen. Wir hatten im
Keller eine Küche und ein Schlafzimmer
für uns eingerichtet. Parterre und ers-
ten Stock hatten wir an Ingenieure der
Pipeline vermietet, um die Kredite bei
Wüstenrot schneller abzahlen zu
können. Später vermieteten
wir Zimmer an Gäste. Bis
zu zehn Personen hatten
wir manchmal beher-
bergt. Mit manchen
habe ich heute noch
Kontakt.
Im Winter verdien-
te ich eine Kleinigkeit
mit Schnitzen, hauptsäch-
lich fertigte ich Engelköpfe.
Leider sind meine Geschwister alle
schon verstorben. Vier Schwestern star-
ben an Krebs. Mein Mann starb 2000.
Vor fast 60 Jahren ist mir Tristach
zur neuen Heimat geworden.
Burgl Kofler
Mit dem Einsatz neuester Technologien und 12 bestens ausgebildeten Mitarbeitern sorgen
wir für eine rasche Bearbeitung – von der Feldaufnahme über den digitalen Plan bis hin zum
Informationssystem.
Vermessungskanzlei
Dipl. Ing. Rudolf Neumayr
9900 Lienz · Albin-Egger-Straße 10
Telefon +43 (0)4852 68568 · Fax -17
neumayr@zt-gis.at·
www.zt-gis.atFreitag, 14. Oktober 2016, 20
00
Uhr
im Kultursaal Tristach
Werke heimischer Künstler werden präsentiert
(Kaufmöglichkeit)
Der Gesamterlös des Abends fließt in das Gesundheitsprojekt
von Dr. Franz Krösslhuber im Südsudan.
Kartenvorverkauf in allen Geschäftsstellen der DolomitenBank, im Tourismusbüro Lienz u. Gemeindeamt Tristach
Veranstalter:Sozialverein „Osttirol für Jalimo/Mondikolok“,Hans J.Themessl,Tristach/Lienz
;www.mondikolok.comc DavidKraler
ANRAS BRASS
Sessionband
Sessionband
Fr., 14.10.2016, 20 Uhr, Kultursaal Tristach
Werke heimischer Künstler werden präsentiert
(Kaufmöglichkeit)
Der Gesamterlös des Abends fließt in das Gesundheitsprojekt
von Dr. Franz Krösslhuber im Südsudan.
Kartenvorverkauf: Geschäftsstellen der DolomitenBank,
Tourismusbüro Lienz und Ge eindeamt Tristach