Virgen
Aktiv
Asylwerber in Virgen
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Diamantene Hochzeit Fam. Hupf
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Diamantene Hochzeit Sophie und Siegfried Hupf
Das seltene Jubiläum der Diamantenen
Hochzeit konnten Sophie und Siegfried
Hupf aus Virgen feiern.
Sophie, geb. Rainer, wurde 1938 als
zweites von drei Mädchen der Eheleute
Eduard und Johanna, vlg. Schlosser ge-
boren. Als sie sechs Jahre alt war – kann
sie sich erinnern – kam ihr Vater auf die
Alm, um sich von ihrer Mutter und ihr
zu verabschieden. Er musste 1944 noch
einrücken und wurde später als vermisst
gemeldet. Sehr früh übernahm sie die
Männerarbeit in der Landwirtschaft. Mit
14 Jahren verbrachte sie den Sommer als
Sennerin bereits allein auf der Alm. Da-
mals, so denkt sie zurück, gab es kein
„ich will oder ich kann nicht.“
Siegfried Hupf wurde als drittes von vier
Geschwistern der Eheleute Alois und
Anna Hupf 1933 in Lienz geboren.
Groß war die damalige Not und so
wurde Siegfried als Schulkind in Ratzell
im Defereggental untergebracht. Später
kam er dann zu einem Lavanter Bauern,
wo er in der Landwirtschaft mitarbeitete.
Nach Abschluss der Schule trat er die
Bäckerlehre an. Schuster oder Bäcker
standen damals zur Auswahl, kann er
sich erinnern. Der Beruf wurde aus dem
Wunsch heraus ausgewählt, endlich
genug Brot zum Essen zu haben. So kam
er 1952 nach Virgen zur Bäckerfamilie.
Schon bald nach seinem Arbeitsantritt
lernte er seine Sophie kennen und lie-
ben. 1954 kam Tochter Paula zur Welt.
1955 wurde in Absam in Tirol die Ehe
geschlossen, die Hochzeitsgesellschaft
bestand nur aus den beiden Müttern der
Eheleute. Der Ehe entsprangen in den
darauffolgenden Jahren vier weitere
Kinder. 1963 begannen die beiden mit
dem Bau eines eigenen Hauses in Vir-
gen. Fleiß alleine reichte nicht aus, um
dieses Vorhaben zu bewerkstelligen. Um
besser zu verdienen, wechselte Siegfried
vom Bäckerberuf in die Baubranche.
Über 18 Jahre war er als Maschinist bei
den „Asphaltierern“ im Straßenbau
tätig. Mit 57 Jahren musste er aus ge-
sundheitlichen Gründen die Frührente
antreten. Siegfried engagierte sich bei
den Virger Vereinen und war unter
anderem Gründungsmitglied der Sport-
union Virgen. Ein Zubrot bot den bei-
den über die Jahrzehnte die Gästezim-
mervermietung, um die sich vor allem
Sophie kümmerte.
Sophie und Siegfried blicken in Dank-
barkeit auf ihre 60 gemeinsamen Jahre
zurück. „Es ist die Vorhersehung Gottes,
die uns das alles geschenkt hat“, so sind
sich die tiefgläubigen Eheleute sicher.
„Gesunde Kinder, zehn Enkelkinder und
mittlerweile auch vier Urenkel; Zusam-
menhalten in Freud und Leid, das ist
nicht selbstverständlich.“
Obwohl das Leben im Alter beschwer-
licher wird, und die körperlicher Leiden
nicht ausbleiben, freuen sie sich über die
gemeinsame Zeit, die ihnen beschieden
ist.
Das Diamantene Ehejubiläum wurde
bereits im November mit der Familie im
Rahmen einer Hl. Messe mit Pfarrer
Damian Frysz gefeiert.
Am30. Dezember lud der Bürgermeister das Diamantene Jubelpaar Sopie und Siegfried Hupf
zu einer kleinen Feier in den Gasthof Panzlbräu. Als Gratulant stellte sich auch BH-Stell-
vertreter Dr. Karl Lamp ein und überbrachte die Ehrengabe des Landes Tirol.
meinnützige Tätigkeiten gegen eine ge-
ringe Aufwandsentschädigung (3 €/
Stunde) erledigen. Da es insbesondere für
die Männer sehr wichtig ist, eine Aufgabe
bzw. Beschäftigung zu haben, ist die Ge-
meindeführung bemüht, die männlichen
Asylwerber in den Gemeindedienst ein-
zubinden. Je zwei Asylwerber werden ab-
wechselnd – sofern Bedarf besteht – für
gemeinnützige Hilfstätigkeiten im Ge-
meindegebiet (Ortsbildpflege, Dorfreini-
gung, Winterdienst etc.) eingesetzt. Ihr
Einsatz stellt auch eine gewisse Entlastung
für die Gemeindearbeiter dar, da sich diese
dann anderen Aufgaben widmen können.
Die Zusammenarbeit zwischen Gemein-
dearbeitern und Asylwerbern funktioniert
problemlos.
Flüchtlinge und Klaubauf
Die Einheimischen wachsen mit dem
Klaubaufbrauchtum auf. Für Neuzugezo-
gene mag dieser Brauch jedoch furchter-
regend anmuten. Insbesondere für solche,
die aus Kriegsgebieten kommen und mög-
licherweise traumatische Erfahrungen
hinter sich haben. Es wurde daher von sei-
ten des Bürgermeisters angeregt, die in
Virgen lebenden Asylwerber auf die
„Klaubauftage“ vorzubereiten. Ende No-
vember besuchten die Niedermaurer Klei-
beife mit Nikolaus und Engelan das Haus
Rabenstein. Mit Hilfe eines Dolmetschers
wurden die Flüchtlinge mit dem Brauch-
tum vertraut gemacht. Diese Begegnung
war eine gelungene „Zusammenführung“
der Kulturen und hat zum gegenseitigen
Kennenlernen und wohl auch gegenseiti-
gem Verständnis beigetragen.