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Virgen

Aktiv

36

I

Asylwerber in Virgen

Asylwerber in Virgen

22 Personen (vier Familien und eine

Einzelperson) bewohnen seit Ende

Oktober letzten Jahres den ehemaligen

Gasthof Rabenstein. Die aus Syrien, Irak

und Afghanistan stammenden Personen

sind Asylwerber, das heißt, sie haben um

„Asyl“ angesucht und dürfen im Asyl-

werberheim leben bis sie ein Bleiberecht

bekommen (Asyl, subsidiären Schutz

oder humanitären Aufenthalt) oder zu-

rück in ihre Heimat müssen. Ein Asyl-

verfahren in Österreich kann mehrere

Jahre andauern.

Schule und Kindergarten

Vier der 13 Asylwerberkinder unterliegen

der Schulpflicht, zwei besuchen die Volks-

schule und zwei die Neue Mittelschule in

Virgen. Vier Kinder werden im Virger

Kindergarten betreut. Dank der guten Ko-

operation aller Verantwortlichen (Tiroler

Sozialen Dienste GmbH (TSD), Ge-

meinde, Schulen, Kindergarten, Asylwer-

berfamilien und deren Vermietern) läuft

das Zusammenleben problemlos. Die

größte Barriere im Alltag stellt verständ-

li-cherweise die Sprache dar. Seitens TSD

erhalten die Kinder in der Schule von

einer dafür eingestellten Fachkraft inten-

siven Sprachunterricht. Neben den

Deutschstunden, bei denen die Kinder

separat unterrichtet werden, besuchen sie

regulär den Unterricht.

das Erlernen unserer Sprache. Neben den

vorgesehenen Kursen der TSD haben sich

hier Ehrenamtliche gefunden, die sich

untereinander absprechen und den Flücht-

lingen regelmäßig Sprachunterricht erteilen.

Hinsichtlich der Bildungsvoraussetzungen

unterscheiden sich die AsylwerberInnen

stark voneinander, daher gestaltet sich der

Unterricht sehr individuell. Besonderes

Augenmerk wird darauf gerichtet, dass

möglichst bald Alltagssituationen, wie

Einkäufe, Arztbesuche eigenständig erledigt

werden können.

Zwischen den freiwilligen MitarbeiterIn-

nen und der TSD wurden schriftliche Ver-

einbarungen abgeschlossen. Diese bilden

einen rechtlichen Rahmen für das ehren-

amtliche Engagement und geben auch eine

gewisse Absicherung, beispielsweise besteht

im Falle eines Unfalles eine Versicherung.

Gerne sind noch Personen willkommen,

die sich ehrenamtlich in der Betreuung der

AsylwerberInnen engagieren wollen. Bei

Interesse ersuchen wir um Kontaktauf-

nahme mit Frau Ingrid Wibmer, Ge-

meinde Virgen (Tel. 04874/5202-13).

Asylwerber

im Gemeindedienst

AsylwerberInnen dürfen in Österreich

nicht arbeiten. Sie können lediglich ge-

Freiwillige Mitarbeit

Dem Aufruf der Gemeinde, sich ehren-

amtlich in die Flüchtlingsbetreuung ein-

zubringen, sind mehrere Personen gefolgt.

In erster Linie sind es Virger Frauen, die

sich hier freiwillig und uneigennützig

engagieren. Sie helfen unseren Asyl-

werberInnen sich einzuleben, unsere Kultur

kennen zu lernen oder begleiten sie bei-

spielsweise zum Arzt. Besonders wichtig ist

Die Kleibeife besuchen die Asylwerberfamilien – eine gelungene Aktion, über die sogar

internationale Medien berichtet haben (Foto Michaela Ruggenthaler).

Vier Flüchtlingskinder gehen in den Virger Kindergarten.