Oberlienzer Hoargascht [
№
49]
Seite 18
Dezember 2015
Der Petererhof in Glanz
von Hans-Peter Wurnitsch
Der ursprüngliche Hofname war
eigentlich Gruben wie heute noch in
vielen Karten zu sehen ist.
Aus Erzählungen ist zu entneh-
men, dass der Hof im Zuge einer
Übergabe auf zwei Brüder aufgeteilt
wurde, deren Namen Peter und
Georg ( Jörg)waren und daraus die
heutigen Hofnamen, Peterer und
Jörger entstanden.
Die Gebäude des Jörgerhofes
wurden im Jahre 1909 von einer
mächtigen Lawine zerstört. Perso-
nen kamen Gott sei Dank nicht zu
Schaden jedoch wurden 9 Rinder
und 20 Schafe getötet.
Die damalige Besitzer Familie
Mühlburger zog vorerst zum vlg.
Gale in Glanz und später nach
Virgen.
Die Felder wurden an die Gemein-
de verkauft und befinden sich heute
im Besitz der Agrargemeinschaft
Glanz.
Auch der Petererhof wurde 1890
verkauft und von Anton Gomig, ei-
nem Sohn vom Kalserbauern aus
Glanz, erworben. Weil der einzige
Sohn der Familie aus dem ersten
Weltkrieg nicht mehr heim kam,
entschloss sich der Besitzer
seinen
Neffen
Alois,
ebenfalls vom Kalser,
als Ziehsohn auf
den Hof zu
holen.
Im Jahre
1 9 3 0
übergab er
ihm
den
Hof. Alois heiratete Johanna Kollnig
vom Idl in Gaimberg, welche nach
der Geburt der Söhne Anton 1927
und Josef 1928 im Jahre 1929
verstarb. Aus der zweiten Ehe mit
Balbina Huber, vom Hofer in Glanz,
stammen die Kinder Antonia, Alois,
Michael, und Johann.
1968 übergibt er den Hof an den
ältesten Sohn Anton, dieser heiratet
1963 Hedwig Lumaßegger aus
Schlaiten. Deren 8 Kinder Anton,
Martin verst.1983, Anni, Bernhard,
Maria, Hans, Siegmund und Rein-
hard, sind auf dem Hof aufge-
wachsen und haben mittlerweile ihre
eigenen Familien.
Der älteste Sohn Anton jun. führt
nun seit 1992 gemeinsam mit seiner
Frau Sonja, geb. Mußhauser, der
Mutter Hedwig und den Kindern
Johanna,
Katharina,
Barbara,
Andreas, Anna- Maria und Antonia
den Hof.
Der Petererhof liegt in einer Höhe
von 1050 m in der Fraktion Glanz,
die Gesamtfläche beträgt 37, 5 ha
davon sind 8 ha Günland, 17,5 ha
Wald und 12 ha Alm . Die Bearbei-
tung der teils sehr steilen Felder ist
mit viel Handarbeit verbunden. Seit
1971 wurde der Betrieb laufend mit
den nötigen Spezialmaschinen aus-
gestattet und dadurch die Bewirt-
schaftung wesentlich erleichtert. Der
Betrieb ist auf Mutterkuhhaltung
und Einstellerproduktion ausge-
richtet. Viele Lebensmittel für den
täglichen Verbrauch wie Eier, Milch,
Fleisch, Kartoffel und Gemüse
werden am Hof erzeugt.
Vor 12 Jahren wurde das Wohn-
haus saniert rund eine Austrags-
wohnung errichtet.
In den Wintermonaten arbeitet
Anton bei den Lienzer Bergbahnen.
Er bekleidet auch ehrenamtlich
Funktionen für die Gemeinde wie
Feuerwehr, Kirchenrat, Agrarge-
meinschaft. Vielen von uns ist er mit
seiner ausdrucksvollen Stimme als
Lektor in der Kirche bekannt.
Obwohl derzeit die Situation in
der Landwirtschaft nicht ganz ein-
fach ist, bleibt nur zu hoffen, dass
mit der Bewirtschaftung eines Hofes
im Nebenerwerb ein entsprechendes
Einkommen zu erzielen ist. Und sich
so die mühevolle Arbeit, die mit sehr
viel Fleiß und mit Liebe zur Natur
verrichtet wird, dennoch lohnt.
Wir wünschen der Familie
Gomig viel Glück in
Haus und Hof !