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FODN - 60/02/2015

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Von Antonio La Regina

A

lles begann im April diesen Jah-

res, als Marianne Hengl und

Zuhal Soyhan ihre Premiere mit

der Idee der schrägen Vögel im Reha-

bilitationszentrum Bad Häring feierten.

Zu diesem Zeitpunkt war ich, Antonio

La Regina, in Bad Häring als statio-

närer Patient aufgrund eines alpinen

Skiunfalls, anwesend. Ich besuchte die

Abendvorstellung der zwei „pikanten

Weiber“ und war von Ihren Geschich-

ten berührt und bewegt. Am nächsten

Tag lernten wir uns näher kennen und

ich hatte das Vergnügen zum Moderator

der schrägen Vögel ernannt zu werden.

Ein Wimpernschlag war vergangen

und plötzlich hatten wir drei ein Publi-

kum von über 200 Zuschauern vor uns.

Menschen mit und ohne Behinderung

waren zugegen. Und genau dies war

unser Ziel: Wir wollten eine themati-

sche Entkleidung des Schwerpunktes

„Leben mit Behinderung“ herbeiführen

und dadurch die nackte Wahrheit be-

leuchten. Es ging primär darum alltägli-

che Geschehnisse von Personen mit ein-

geschränkter Mobilität auf humorvolle

aber auch ernsthafte Art und Weise zu

präsentieren.

Als Einleitung unseres Spektakels

wählten wir ein Schattenspiel. Damit

sollte unterstrichen werden, dass ein Le-

ben mit Behinderung einem Menschen

stets die Option verleiht, sich für die

Seite des Lichts oder die Schattenseite

zu entscheiden. Unsere Veranstaltung

wollte und will eine Veranstaltung opti-

mistischen Charakters sein. Und genau

dieser Optimismus, diese hoffnungs-

volle Einstellung sollte den Zuschauern

vermittelt werden. Nach der kunstvoll-

kreativen Einleitung, wandte ich mich

als Moderator den facettenreichen Le-

bensgeschichten von Marianne Hengl

und Zuhal Soyhan zu. Ich beabsichtigte

eine chronologisch strukturierte Mode-

rationsweise die mit der Kindheit der

beiden Damen begann und sich bis zur

Gegenwart erstreckte. Hierdurch wollte

ich eine klare und deutliche Abbildung

des Lebens dieser zwei so bewunderns-

werten Persönlichkeiten erstreben.

Ob es nun die Erzählungen über Zu-

hals Aufbruch nach Deutschland waren

oder Mariannes Nähkästchenplauderei

aus der Pubertät, die Zuschauer lausch-

ten unseren Gesprächen gespannt. Dar-

über hinaus konnte die Präsenz von drei

Fernsehkameras unseren Auftritt noch

zusätzlich aufwerten. Am Ende der Vor-

Berührungen

Als Mitglied und Moderator der schrägen Vögel ist es mir eine besondere Ehre unseren Auftritt

in Kals, vom 20. Juni 2015, in den nächsten Zeilen aus der Bühnenperspektive darzustellen.

Der Auftritt der schrägen Vögel in Kals am Großglockner.

stellung ertönte ein lauter aber für alle

erleichternder Applaus. Die Menschen

waren fasziniert und beglückwünschten

uns mit Begeisterung. Und in der herz-

lichen Wärme von diesem Applaus und

den zahlreichen und fröhlichen Gesich-

tern, erlebten die schrägen Vögel ihre

erste gemeinsame Sternstunde. Von nun

an werden wir auf Tournee gehen. Die

Gemeinde Kals am Großglockner und

auch alle auswertigen Besucher gaben

uns den Mut dazu.

Dankeschön, es war ein zauberhafter

Abend.

MENSCHEN