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Beim Abbruch eines Hauses, ei-

nes Stadels, einer Andachtstätte

oder einer Fassade eines Objektes,

auch bei einer Entrümpelung eines

Dachbodens, einer alten Truhe oder

eines Kastens kann man manchmal

alte Dokumente, Briefe, Urkunden,

Pläne, historische Fotos, alte An-

sichtskarten, alte Verträge, Zeug-

nisse, Urkunden, Aufschreibbücher,

Rechnungen (Währung-Zeitwert),

Sterbebildchen, Plakate oder Fest-

programme finden.

Solche Fundstücke bitte nicht beim

Nichts wegwerfen oder

entsorgen!

„Altpapier“ entsorgen. Sie sind ein

Zeugnis der Vergangenheit.

Solche Funde können während der

Amtsstunden im Gemeindeamt ab-

gegeben werden, oder nach Verein-

barung besichtigt, fotografiert bzw.

gescannt werden.

Übrigens gibt es eine neue Internet-

Plattform:

chronik-osttirol.at

. Auch

dort kann man künftig einiges aus

Osttirol erfahren.

Emmerich Lanser

Chronik

Heimat zurückkehrten, dauerte es

einige Jahre. Für jene Krieger, wel-

che sofort nach Kriegsende nach

Hause kamen, war es auch sehr

schwierig. Sie hatten alles verloren,

auch die Heimat.

Am 9. Mai tauchten fremde Truppen

auf und besetzten die Heimat. Man

war sich nie sicher ob man nicht von

zu Hause als Gefangener in ein La-

ger abgeführt werde. So mancher

Heimkehrer wurde aufgegriffen und

in ein Lager zurückgeführt. So froh

man über die Heimkehr und das

Wiedersehn war, so tauchte doch

immer wieder die Frage auf: Was

werden wir dieses Jahr essen. Die

Zeit des Getreideanbaus für dieses

Jahr war fast zu Ende und viele hat-

ten in der Not das letzte Samenkorn

schon gegessen. Viele mussten da-

mals von Italien über Schmuggel-

steige das Allernotwendigste herü-

berbringen.

Nach dem Staatsvertrag 1955 und

dem Wirtschaftsaufschwung wur-

de vieles anders. Man hat mehr

auf Viehwirtschaft gesetzt und der

Getreideanbau wurde langsam auf-

gegeben. Pflug, Sichel und Dresch-

flegel sind Museumsgegenstände

geworden. Genauso Brechel, Ha-

chel und Spinnrad.

Die Zeit vergeht, 70 Jahre sind vor-

bei, aber die Erinnerung bleibt. Ich

muss gestehen, es ist heut noch

genauso wie damals vor 70 Jah-

ren. Wenn die Musikkapelle das

Lied vom guten Kameraden spielt,

fährt es mir kalt über den Rücken.

Bei der 2. Strophe bin ich mit mei-

nen Gedanken immer beim Text wo

es heißt: Ihn hat es weggerissen,

er liegt zu meinen Füßen als wär´s

ein Stück von mir. Ach welch Erin-

nerung, groß und schwer. Bitten

wir den Herrn, er möge allen Ge-

fallenen, allen verstorbenen Kriegs-

teilnehmern und all unseren lieben

Unter dem Leitwerk bereits ein Wagengestell mit Pferdegespann

Verstorbenen die ewige Freude und

Frieden schenken und uns vor sol-

chen Katastrophen in Zukunft be-

wahren. Um das Bitten wir durch

Christus unseren Herrn.

Text: Lanser Ernst

Fotos: Lanser Emmerich