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Jeder Vierte leidet in unserem Land
an schmerzhaften Beschwerden des
Bewegungsapparates. „In ganz Öster-
reich sind rund zwei Millionen Men-
schen davon betroffen“, erklärt der
Rheumatologe Univ.-Prof. Dr.Winfried
Graninger. Besonders häufig ist
Rheuma. An „Vielfältigkeit“ fehlt es
der Krankheit zudem nicht. So gibt es
ein chronisch entzündliches Rheuma
genauso wie ein degeneratives oder
ein stoffwechselbedingtes sowie eine
Weichteilrheuma. Bei Ersterem leiden
die Betroffenen an Gelenksschmerzen
und -schwellungen an mehr als zwei
Gelenksregionen ohne nachvollzieh-
baren Grund. Begleitet von Nacht-
schweiß, Müdigkeit, Morgensteifigkeit
in den Fingern, Händen oder großen
Gelenken sowie symmetrischen
Schwellungen der gleichen Gelenke
auf beiden Körperseiten.
Bewegungsbeginn mit Schmerzen
Beim degenerativen Rheuma treten
Schmerzen auf, sobald man sich be-
wegt, sie lassen aber nach kurzer Zeit
wieder nach. Außerdem verspüren Be-
troffene eine Spannung in den Gelen-
ken. Beim stoffwechselbedingten
Rheuma kommt es zu Schmerzen,
Druckempfindlichkeit und Schwellung
über Nacht. Es kann zuvor auch Alko-
holkonsum erfolgt sein. Beim Weich-
teilrheuma ist wiederum der bohrende
Schmerz in Muskeln und Bindege-
webe typisch, ebenso sind Druckemp-
findlichkeit und Schmerzattacken an
unterschiedlichen Körperregionen ein
Zeichen.
Die Beschwerden entstehen, weil
das Gehirn nicht ausreichend mit Blut
versorgt wird – verursacht durch zu
niedrigem Blutdruck. Jugendliche in
der Pubertät und hier vor allem Mäd-
chen haben oft einen niedrigen Blut-
druck, ebenso wie besonders schlanke
Personen. Deshalb spricht man auch
von einer anlagebedingten bzw. kon-
stitutionellen Hypotonie. Es gibt auch
Diskussionen darüber, ob Infekte und
Umweltbedingungen an der Entste-
hung beteiligt sind. Symptome wie
Schwindel und Augenflimmern treten
auch bei Menschen mit einer chroni-
schen Hypotonie auf.Weitere mögliche
Anzeichen eines dauerhaft niedrigen
Blutdrucks sind Konzentrationspro-
bleme, schnelle Ermüdbarkeit, gestei-
gertes Schlafbedürfnis, Reizbarkeit,
Appetitlosigkeit, Antriebsschwäche und
depressive Verstimmung.
Grunderkrankung
Bei einer sekundären Hypotonie sind
die Ursachen bekannt. Als Grund für
eine solche Kreislaufschwäche kommen
einerseits verschiedene Krankheiten in
Frage – von Herz-Kreislauf-Erkrankun-
gen wie Herzmuskelschwäche (Herz-
insuffizienz) oder Herzinfarkt über
hormonelle Störungen, Infektionen,
Diabetes, Nierenleiden, anhaltendem
Erbrechen oder starkem Durchfall bis
hin zu Verletzungen mit starkem
Blutverlust oder Erkrankungen des
Nervensystems. Darüber hinaus leiden
auch schwangere Frauen häufiger
unter einer Kreislaufschwäche – vor
allem im ersten Schwangerschafts-
drittel. Grund: Es kommt in der
Schwangerschaft zu Veränderungen im
Herz-Kreislauf-System – etwa zu einer
Erweiterung der Blutgefäße. Bei Kreis-
laufproblemen generell ist es wichtig,
die Ursachen zu klären und herauszu-
finden, ob sich dahinter nicht eine
Grunderkrankung verbirgt.
Schock
Daneben gibt es noch den Schock.
Dabei handelt es sich um einen le-
bensbedrohlichen Zustand, der durch
ein Missverhältnis zwischen der von
den Organen benötigten und der ihnen
tatsächlich zur Verfügung stehenden
Blut- bzw. Sauerstoffmenge entsteht.
Kreislaufschwäche kann viele Ursa-
chen und Symptome haben.
Für Kreislaufschwäche gibt es
viele Ursachen
Mit Kreislaufschwäche haben Menschen immer wieder einmal zu kämpfen. Typische Anzeichen sind
Schwindel, Kopfschmerzen und Schwarzwerden vor den Augen.
Fällt durch
„Vielseitigkeit“ auf
Rheuma ist eine Krankheit, die viele Gesichter hat und nicht nur
alte Menschen betrifft.
GESUNDHEIT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
OKTOBER/NOVEMBER 2018
33
Was ist die
Psychoneuro-
immunologie?
Sie ist eine junge Disziplin und
widmet sich der Wechselwirkung
zwischen Gehirn, Psyche und dem
Immunsystem. Chronischer Stress
durch Beziehungen oder den Job
schwächt uns. Wir sind anfälliger
für Infektionen. Langfristig kann
das sogar zu schweren Leiden wie
Krebs oder Autoimmunerkrankun-
gen führen, denn das menschliche
Immunsystem steht in ständiger
Wechselwirkung mit Gefühlen, Ge-
Seelische Ausgeglichenheit, inneres
Wohlbefinden und Optimismus mo-
bilisieren die Abwehrkräfte.
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DDr.
Christian
Schubert
Psychoneuro-
immunologe
Rheuma kann sich auf vielfältigste Weise äußern.