Table of Contents Table of Contents
Previous Page  26 / 48 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 26 / 48 Next Page
Page Background

WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

JÄNNER/FEBER 2018

26

Auf Einladung des renom-

mierten Harvard Club in New

York stellte Alexander Horn,

Kriminalhauptkommissar der

Polizei München und Fallana-

lytiker Anfang Jänner das For-

schungsprojekt des Südtiroler

Archäologiemuseums zum

„Mordfall Mann aus dem Eis“

vor. Anschließend diskutierten

Horn und die Direktorin des

Südtiroler Archäologiemuse-

ums, Angelika Fleckinger, mit

den mehr als 200 Anwesen-

den.

Anlass für den Jubiläums-

abend war der 164. Geburts-

tag von Sherlock Holmes, den

der Club jährlich mit Referen-

ten aus der Kriminologie be-

geht. Trotz der widrigen Wet-

terbedingungen folgten über

200 ehemalige Absolventen

der Elite-Universität der Einla-

dung in den ehrwürdigen

Festsaal des Harvard Clubs in

Manhattan.

Horn berichtete zunächst

über seine Sondereinheit zur

Fallanalyse in München und

über deren Methodik und Vor-

gehensweise bei der Klärung

von Mordfällen. Bei der Re-

cherche werden laut Horn drei

führt? Wie war das Täterver-

halten nach dem Mord?

In der kriminalistischen Fall-

analyse gilt die Vorausset-

zung, dass ausschließlich

Fakten zählen. Die Arbeit der

Sondereinheit besteht deshalb

darin, diese Fakten herauszu-

arbeiten und Vermutungen

auszusortieren. Nach diesem

Muster lässt sich jeder Fall

analysieren, auch ungelöste,

sogenannte „Cold cases“, wie

der vor über 5.000 Jahren ge-

schehene Mord am Mann aus

dem Eis.

Die Festgäste verfolgten die

Ausführungen mit viel Inte-

resse und stellten dem Fall-

analytiker Horn und der Ötzi-

Expertin Fleckinger im

Anschluss zahlreiche Fragen.

Beide landeten nach dem

Wetterchaos an der Ostküste

der USA wieder sicher in

Europa.

Cold Case Ötzi imHarvard Club

in Manhattan

In New York analysierten und diskutierten der

Münchner Kommissar Horn und Museumsdirektorin

Fleckinger mit 200 Interessierten den Fall Ötzi.

Der Fall Ötzi wurde kürzlich im

New Yorker Harvard Club ana-

lysiert, im Bild der Fallanalyti-

ker Horn von der Münchner

Polizei.

Foto: Archäologiemuseum

Fragen grundgelegt: Was ist

im Vorfeld der Tat passiert?

Wie wurde die Tat durchge-

Über 2,2 Millionen Lkws rol-

len jährlich über den Brenner.

Die Belastungsgrenzen für

Menschen und Infrastruktur

sind erreicht. Südtirol, Tirol

und Trentino bündeln nun ihre

Kräfte und wollen Maßnahmen

für ein effizientes Verkehrsma-

nagement auf der Brenner-

achse mit weniger Umwegver-

kehr, mehr Verkehrssicherheit

und Verlagerung des Schwer-

verkehrs auf die Schiene auf

den Weg bringen. Die drei

Landeshauptleute Arno Kom-

patscher, Günther Platter

(Tirol) und Ugo Rossi (Trentino)

beschlossen ein gemeinsames

Strategiepapier für die zusam-

menhängende und nachhal-

tige Verkehrspolitik auf der

Brennerachse.

Umwegverkehr und

Verlagerung

Der Transit-Umwegverkehr

sei dringend einzuschränken

und der verbleibende Schwer-

verkehr müsse stärker von der

Autobahn auf den Zug verla-

gert werden. „Es ist unser ge-

meinsames Ziel in der Euregio,

den Modal Split, also das Ver-

hältnis zwischen Güterverkehr

auf der Straße und Güterver-

kehr auf der Schiene, der ak-

tuell bei 71 zu 29 Prozent liegt,

bis 2027 auf ein ausgegliche-

nes Verhältnis und bis 2035

mit dem BBT in ein umgekehr-

tes Verhältnis zur Ausgangs-

lage zu bringen“, erklärte Eu-

regio-Präsident Kompatscher.

Die Maßnahmen zielen laut

Kompatscher auf mehr Le-

bensqualität entlang der Bren-

nerroute, saubere Umwelt und

sichere Verkehrsinfrastruktu-

ren ab. Durch eine höhere

Maut für Schwerverkehr werde

die Schiene interessanter.

Zudem seien Filter- und Do-

siersysteme sowie ein einheit-

liches Monitoring mit dem Ziel,

Obergrenzen zu prüfen und

festzulegen, wichtig, sagte

Kompatscher. Er unterstrich,

dass das volle Potenzial für

die Verlagerung erst mit der

Realisierung des Brennerbasis-

tunnelamts erreicht werde.

Lkw-Obergrenze

Es sei wichtig, an bestimm-

ten Tagen gut abgestimmt

Blockabfertigungen zu ma-

chen, um die Versorgungssi-

cherheit und flüssigen Verkehr

zu ermöglichen, sagte Platter.

Er verwies darauf, dass es Ei-

nigung hinsichtlich der Korri-

dormaut gebe. Als bedeuten-

den Punkt nannte er auch die

Rollende Landstraße (RoLa)

für die es eine Harmonisierung

und technische Eingriffe an

den Terminals in Regensburg,

Trient und Verona für noch effi-

zienteres Umladen brauche.

Mit der „Euregio-Strategie zur

Verkehrsverlagerung: Strategi-

sche Ziele für eine gemein-

same, kohärente und nachhal-

tige Verkehrspolitik auf der

Brennerachse“ will die Euro-

paregion Tirol-Südtirol-Tren-

tino außerdem das Verkehrs-

monitoring (iMonitraf) weiter-

führen und so prüfen, ob eine

mögliche Lkw-Obergrenze bis

2020 sinnvoll und machbar ist.

Um die Leichtigkeit, Flüssig-

keit und Sicherheit im Stra-

ßenverkehr und insbesondere

im gesamten Verkehrskorridor

(A 12, A 13 und A 22) zu ge-

währleisten und die Versor-

gungssicherheit aufrecht zu

erhalten, sind auch kurzfristige

Maßnahmen enthalten, wie

Kontrollstellen für Lkw für die

gesetzeskonforme Verkehrs-

abwicklung -dosierung. Eben-

falls vorangetrieben werden

soll der Einsatz von geräusch-

armem Zugrollmaterial.

Euregio:

Gemeinsame Aktionen für Verkehrs-

entlastung auf Brennerachse

Mit einem gemeinsamen Strategiepapier arbeitet die Euregio in

punkto Verkehr auf der Brennerachse weiter. Ziel ist ein nachhaltiges

Verkehrsmanagement.

Mit einem gemeinsamen Euregio-Beschluss senden die Landes-

hauptleute Platter, Kompatscher und Rossi ein deutliches Signal

besonders im Hinblick auf den Brenner-Transit-Gipfel in München.

Foto: LPA/Oskar Verant