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WIRTSCHAFT

PUSTERTALER VOLLTREFFER

OKTOBER/NOVEMBER 2015

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Schon bald wird es den be-

schrankten Bahnübergang der

B 100 Drautalstraße in Thal

nicht mehr geben. Im März

fahren dort die Bagger auf.

„Der Bahnübergang wird mit

der ÖBB-Bahntrasse abgetra-

gen – die Drautalstraße in

Folge durch ein Unterfüh-

rungsbauwerk unter der Drau-

talbahn unterführt“, bringt es

Christoph Klingler (Verkehrs-

recht, Amt der Tiroler Landes-

regierung) auf den Punkt. Die

Unterführung selbst wird 60

Meter lang sein. Die Rampen

hinunter und hinauf weisen je-

weils 230 Meter auf. Ein weite-

res 100-m-Straßenstück dient

zur Einbindung in den Be-

stand, wie es im Fachjargon

heißt. Die Unterführung ent-

steht ca. 50 m westlich des

derzeitigen Bahnübergangs.

Landesstraße wird

Gemeindestraße

„Die bestehende Landes-

straße westlich des Bahnüber-

gangs wird zu einer Gemeinde-

straße rückgebaut und auf

Höhe Bahnhof Thal angebun-

den. Dadurch wird die Zufahrt

zur Siedlung am Thal-Römer-

weg wie im Bestand vorliegend

beibehalten“, erklärt Klingler.

„Bundesstraße und Gemein-

destraße werden dann so wie

bei der Umfahrung Mittewald

parallel verlaufen“, erklärt

Harald Haider, Chef des

Baubezirksamtes Lienz.

An den Innenwänden der

Rampen werden Lärmschutz-

kassetten montiert. „So wie

bei der Unterführung nahe der

Zettersfeldkreuzung in Lienz.“

Wie tief man als Autofahrer in

den „Untergrund“ fährt? „Die

Oberkante des Unterführungs-

bauwerkes liegt 2 m unter

dem Gleisniveau“, informiert

Johannes Nemmert

(Baubezirksamt Lienz).

Zwei Hilfsbrücken

Die Unterführung selbst ist

4,70 m hoch. Zur Errichtung

müssen zwei Hilfsbrücken für

die Bahn installiert werden. Die

Kosten dafür übernimmt die

ÖBB. „Wir hatten schon lange

den Wunsch, eine Bahnunter-

führung zu bauen. Jetzt war

ein günstiger Zeitpunkt, weil

die ÖBB zunehmend schran-

kenlose Bahnübergänge will

und eine Generalsanierung des

Bahnüberganges, die ange-

standen wäre, der ÖBB sehr

teuer kommt. So konnten wir

ein Gemeinschaftsprojekt

starten“, freut sich Haider.

Die Übergangselemente

(schwarze Platten) zwischen der

Straße und den Gleisen waren

ohnehin ständig einer seitlichen

Belastung ausgesetzt. „So

mussten in diesem Bereich oft

Sanierungen erfolgen“, berich-

tet Nemmert. Zudem wird

infolge der Bauarbeiten die

Kuppe am Beginn des Bahnhof-

areals entschärft. Zu einer Total-

sperre des Verkehrs werde es

während der Bauarbeiten nicht

kommen. „Nur muss der Bahn-

verkehr gesperrt werden, wäh-

rend die Hilfsbrücken aufgebaut

werden“, so Haider.

120 Minuten Stehzeit

Laut Bgm. Bernhard Schnei-

der verursacht der jetzige Bahn-

übergang von früh bis spät ge-

samt 120 Minuten an Stehzeit.

„Zudem ist eine Bahnunterfüh-

rung viel sicherer und hebt die

Wohnqualität rundum“, betont

er. Die Bundesbahnen began-

nen bereits mit ersten Vorarbei-

ten, Fahrleitungsmasten und

Signale werden umgelegt. Im

Herbst 2016 sollen alle Bauar-

beiten abgeschlossen sein. In

der Unterführung soll die maxi-

mal erlaubte Geschwindigkeit

80 km/h betragen.

Martina Holzer

Thal erhält eine Bahnunterführung

Der Bahnübergang in Thal-Assling wird bald Geschichte sein. Um 1,2 Mio €

entsteht eine Unterführung. Ähnlich viel investiert die ÖBB in weitere Arbeiten.

Die Vorarbeiten der Bundesbahn laufen bereits.

Harald Haider: „Schon lange

wünschten wir uns eine Bahn-

unterführung in Thal. Jetzt ist

der richtige Zeitpunkt da, weil

die ÖBB teure Sanierungen

vornehmen müsste.“

Der Bahnübergang in Thal-Assling wird bald Vergangenheit sein.

So soll die Unterführung ausschauen.

Wirtschaftsmeldungen