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Virger

Zeitung

Bildung

35

Wie kann ich mein kind

unterstützen, wenn es

belästigt wird

Darüber reden.

Nehmen Sie Ihr

Kind ernst und geben Sie ihm

nicht die Schuld für negative

Online-Erfahrungen. Mobbing

kann sehr belastend sein, beson-

ders wenn sich Kinder nieman-

den anvertrauen können.

Peinliche Bilder loswerden.

Unter-

stützen Sie Ihr Kind dabei, diffa-

mierende Inhalte aus dem Netz

zu entfernen. Fordern Sie die

Verantwortlichen zur Löschung

auf oder wenden Sie sich direkt

an den Seitenbetreiber.

Unterstützen Sie Ihr Kind mit kon-

kreten Tipps.

Es kann z. B. hilf-

reich sein, auf belästigende

Nachrichten nicht zu reagieren,

Beweise zu sichern (Screenshots)

oder die Täter/innen im sozialen

Netzwerk zu blockieren.

Fortsetzung auf Seite 36

Mobbing an sich ist kein neues

Phänomen. Mit der Verbreitung

von Internet und Handy findet

auch im Zuständigkeitsbereich der

Polizeiinspektion Matrei in Ostti-

rol vermehrt das systematische Be-

lästigen, Bloßstellen, Fertigmachen

oder auch das absichtliche Aus-

grenzen zusätzlich im virtuellen

Raum statt. Die rasante Entwick-

lung des Internets im Allgemeinen

und der Bedeutung von Social

Media im Besonderen hat diese

Problematik aber verschärft.

(Cyber-)Mobbing kann jeden und

jede treffen. Ob Mann oder Frau,

Schülerin oder Schüler, Lehrerin

oder Lehrer, ein klares „Opfer-

profil“ gibt es nicht. Die Auswir-

kungen von Mobbing sind unter-

schiedlich. Sie können von Demo-

tivation, schlechten Noten, Schlaf-

störungen, Angstzuständen, Sucht-

mittelmissbrauch bis hin zum

Suizid reichen.

Die Besonderheiten von

cyber-mobbing:

Cyber-Mobbing findet rund um die

Uhr statt

Die Belästigungen enden nicht

nach der Schule oder der Arbeit.

Dort, wo digitale Medien genutzt

werden, findet Cyber-Mobbing

statt – also auch zuhause. Internet

oder Handy nicht mehr zu verwen-

den, ist für die Betroffenen meist

keine Option.

Cyber-Mobbing erreicht ein großes

Publikum

Im Internet veröffentlichte Ge-

rüchte oder Beschimpfungen ver-

breiten sich sehr schnell vor einem

großen Publikum. Besonders häu-

fig ist auch das Verbreiten peinli-

cher Fotos oder Videos. Einmal

online gestellte Inhalte lassen sich

jedoch kaum wieder entfernen.

Scheinbar anonymes Handeln

Oft glauben die Täter/innen, im

Internet anonym zu sein, indem

sie sich z. B. hinter einer erfunde-

nen Identität verstecken. Dadurch

sinkt die Hemmschwelle.

Keine klare Abgrenzung von Rollen

Die Rollen von Täter/in und

Opfer sind nicht immer eindeutig

zu trennen. Attacken können als

Gegenattacken wiederkehren und

den/die Täter/in zum Opfer

machen.

„Unabsichtliches“ Cyber-Mobbing

Nicht jeder Mensch empfindet

gleich. Was für den einen witzig ist,

kann für jemand anderen verlet-

zend sein. So können auch scherz-

haft gemeinte „Blödel-Fotos“ un-

angenehme Folgen haben.

cYBermobbing –

ein neues Phänomen?

DIE POLIZEI INFORMIERT

cyber-mobbing kann zu einer großen Belastung werden.