BLICK
Ein
36
Soziales
Für viele Eltern ist es ein großer Schritt,
die Kinder das erste Mal alleine in die
Schule zu schicken. Die Sorge, dass im
Straßenverkehr etwas passieren könnte,
ist groß. Die Initiative „Pedibus“ von Land
Tirol und Klimabündnis Tirol nimmt sich
dieser Sorgen an. Durch das gemeinsa-
me Trainieren des Schulweges werden
die Kinder optimal darauf vorbereitet, den
Weg nach einigen Wochen selbstständig
und sicher zurückzulegen. In Tirol sind
seit Schulstart 20 Schulen und Kindergär-
ten mit dem „Bus auf Füßen“ unterwegs.
Für die Kinder ein vergnügter Start in den
Tag. Für die Eltern ein gutes Gefühl, den
Sprössling auf einen sicheren Schulweg
zu schicken.
„Gemeinsam geht’s leichter“ ist das Mot-
to der Pedibus-Gruppen, die seit Schul-
start zu Fuß in ihren Gemeinden und Städ-
ten unterwegs sind. In Kleingruppen mit
einer Begleitperson machen sich die Kin-
der auf einer festgelegten Route auf den
Weg in die Schule oder den Kindergarten.
Mit ihrem persönlichen Pedibus-Fahr-
schein können sie bei gekennzeichneten
Haltestellen „zusteigen“. Die ehrenamtli-
chen Begleitpersonen – meist Eltern oder
Großeltern – werden vorab zu Schulweg-
polizistInnen ausgebildet und sind mit
Warnweste und Signalkelle ausgerüstet.
250 ehrenamtliche Begleitpersonen enga-
gieren sich heuer in den Pedibus-Wochen
nach dem Schulstart.
„Entscheidend für den Erfolg des Pro-
jekts ist das Engagement der beteiligten
Eltern, LehrerInnen und Gemeindevertre-
terInnen“, erklärt Martina Abraham vom
Klimabündnis Tirol. „Wenn alle an einem
Strang ziehen, sind auch die Kids mit
großem Spaß dabei.“ Außerdem sei das
Schulweg-Training auch gesund und för-
dere die Konzentration im Unterricht, so
Abraham. Das Klimabündnis Tirol steht
den LehrerInnen und Eltern mit einem um-
fassenden Beratungspaket zur Seite und
unterstützt die Schulen bei der konkreten
Durchführung des Pedibus.
Ursprünglich als „walking bus“ in Aust-
ralien gegründet, ist der Pedibus mittler-
weile international verbreitet und feiert in
Tirol heuer sein 10-jähriges Jubiläum. Seit
2008 wurden 154 Pedibusse in Tiroler Ge-
meinden und Städten durchgeführt. Das
Programm ist jeweils auf vier bis sechs
Wochen begrenzt, danach können die
Schüler und Schülerinnen den Schulweg
auch ohne Begleitpersonen meistern. Das
fördert die Selbstständigkeit der Kinder,
entlastet das Eltern-Taxi und die Gemein-
schaft profitiert von weniger Verkehr auf
den Straßen. Die Verkehrsberuhigung, vor
allem im Schulumfeld, reduziert wiederum
die Unfallgefahr.
In folgenden Tiroler Gemeinden waren
seit Schulbeginn Pedibusse unterwegs:
Innsbruck, Absam, Axams, Flaurling, Lans,
Scharnitz, Steinach, Thaur, Untermieming,
Völs, Wattens, Nassereith, Prutz, Fließ,
Grins, Kaunerberg, Westendorf, Zell, Eben
a.A. und Jenbach.
Über Klimabündnis Tirol
Der Verein Klimabündnis Tirol ist Teil des
größten kommunalen Klimaschutz-Netz-
werks Europas. Die globale Partnerschaft
verbindet mehr als 1.700 Gemeinden aus
26 Ländern in Europa mit den Indigenen
Völkern des Regenwaldes in Amazonien.
In Tirol sind das Land Tirol sowie 66 Ge-
meinden, 9 Betriebe und 22 Bildungsein-
richtungen dem Klimabündnis beigetreten
und haben sich zur Reduktion der Treibh-
ausgas-Emissionen und zum Schutz des
Regenwaldes verpflichtet. Mit Projekten,
Umweltbildung und Veranstaltungen setzt
sich Klimabündnis Tirol für lokale Kli-
maschutzinitiativen, umweltfreundliche
Mobilität und den verantwortungsvollen
Umgang mit Ressourcen ein.
„Wir kommen sicher in die Schule!“
Ein Monat nach Schulbeginn werden viele ErstklässlerInnen flügge. Sie beginnen den Schulweg alleine
zurückzulegen. In einigen Gemeinden Tirols sind die Kinder besonders gut darauf vorbereitet. Sie haben
das Schulweg-Training von Klimabündnis Tirol absolviert: Pedibus – ein Bus auf Füßen.
Gemeinsam sicher in die Schule kommen. Fotorecht: Klimabündnis Tirol / Lechner
http://tirol.klimabuendnis.at/ www.facebook.com/klimabuendnis.tirol
Klimabündnis Tirol, Presse- und Öffent-
lichkeitsarbeit:
Lisa Prazeller
lisa.prazeller@klimabuendnis.at0512/583558-18 | 0664/914