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FODN - 66/02/2017

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INSTITUTIONEN & VEREINE

Im Gespräch mit Michl Oberhauser

Wie bist du zur Volksbühne Kals am

Großglockner gekommen?

Theater hat mich immer schon faszi-

niert. Unsere Familie ist immer gerne

zu den Aufführungen der Volksbühne

gegangen und auch zu Hause im Fern-

sehen schauen wir alle gerne Theater.

Deshalb hab ich am Tag der Vereine zu

Günther gesagt: „wenn du jemanden

brauchst, oft sogsche Bescheid.“ Da-

raufhin hat mich Günther zur Jahres-

hauptversammlung eingeladen.

Hast du dann gleich mitgespielt?

Nein, in dem Jahr waren Christine

und Stefan schon gebucht. Dafür wurde

ich für die Technik und Bühneauf/-ab-

bau eingeteilt. Man möchte nicht glau-

ben, welch eigene Wissenschaft allein

das Vorhang öffnen ist. Nichts mehr mit

Schnürchen, alles hochtechnisch mit

Touchscreen.

Der Bühnenauf- und Abbau ist ein

heilloses Umergepackle. Es wird alles

über 2 Ecken in den Lift geschaffen, in

den oberen Stock gehievt, alles vom Lift

heraus - und auf die Bühne getragen,

dann wird alles montiert.

Wann hast du deine erste Rolle erhalten?

Nach der bestandenen Aufnahmeprü-

fung des Ausfluges hab ich dieses Jahr

eine Rolle erhalten.

Bei den Proben war es für mich zu

Beginn etwas Schwierig, da wir ohne

Bühne, Requisiten und Kostüm geprobt

haben. Da kann man sich das Ganze

nicht so vorstellen. Aber wenn dann mal

die Bühne und das ganze Drumherums

da ist, bekommt das Ganze ein Gesicht.

Welche Rolle wurde dir zugeteilt?

Ich durfte gleich einen jungen Liebha-

ber spielen - Herz was willst du mehr!

Hast du dich schon aufs Küssen gefreut?

Sehr, aber das hätte das Stück zu sehr

in die Länge gezogen.

Wie lernst du?

Eigentlich gar nicht. Ich lese es mir

vor der Probe einmal gründlich durch

und da ich nicht viel Text hatte, ist es

mir gelungen.

Wie oft brauchst du dann die Souffleu

se?

Haben wir überhaupt eine …?

Was sagten deine Eltern, als du dem

Theater beigetreten bist:

Tate: „Dea Moun spielt dahome eh

in genzn Tog Theater, oft weatas woul

decht kin“.

Mei Mame hat bei meinen häufigen

Albernheiten gesagt: „du gehörst zum

Theater“.

Die Freundin sagte: „Super! Hetz hast

für mich überhaupt keine Zeit mehr“.

Umfeld: Viele waren verwundert,

dass ich zum Theater gehe. Aber nach

den Aufführungen habe ich durchge-

hend positives Feedback bekommen.

Was treibst du hinter den Kulissen

während der Aufführung?

Man kann es sich wie in einem Jäger-

hochsitz vorstellen: man schaut und lis-

net, man sitzt und wartet bis man wieder

zum Zuge kommt, man ölt die Stimm-

bänder und raucht frische Luft.

Gelingen die einzelnen Aufführungen

immer gleich gut?

Nein, beim allerersten Mal mit Pub-

likum war ich 10 Sekunden bevor ich

dran war, gar nicht nervös. Kurz bevor

es losging dachte ich: „Jetzt kann ich

überhaupt keinen Text mehr“.

Wie ist es dir dann ergangen?

Wenn man den ersten Satz gesagt hat,

dann läuft’s. Wenn man die Leute beim

Spielen zum Lachen bringt, wird es erst

richtig lustig auf der Bühne und man

lebt so richtig auf.

Was macht die Volksbühne aus?

Es ist ein bunt gemischter netter Hau-

fen von Leuten in allen Altersstufen,

wo zusammen mit erfahrenen und den

jungen motivierten Spielern Tolles auf

die Bühne gebracht wird. Auch das ge-

mütliche Beisammensein kommt nicht

zu kurz.

Lieblingsessen

: ich esse alles

Lieblingsgetränk

: a Hülse

Hobbies

: Theater, Hof und Vieh

Lebensmotto

: Theater - Leben am Limit