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BLICK
Ein
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Soziales Engagement ist kein leeres Schlag-
wort für die Raiffeisenbank Sillian und Li-
onsclub Hochpustertal, sondern wird täglich
gelebt, wie das jüngste Beispiel zeigt: Der
Sozialsprengel Osttiroler Oberland erwei-
terte seinen Fuhrpark aufgrund des stetig
steigenden Pflegebedarfs im Einzugsgebiet.
Durch die Hilfe mehrerer Sponsoren hat
diese große finanzielle Herausforderung
erleichtert. Wir bedanken uns für die groß-
zügige Unterstützung bei der Raffeisenbank
Sillian und dem Lionsclub Hochpustertal.
Text und Foto: SGS Oberland
Soziales
Seit Jänner 2017 gibt es den sogenann-
ten Wohnverbund Sillian – zu diesem
Verbund zählt das seit 2011 bestehende
Vollzeit begleitete Wohnen (Wohnhaus)
sowie die Mobile Begleitung (MoBe). Die
Mobile Begleitung wurde vorher von Lienz
aus geführt. Aufgrund der immer größeren
Nachfrage ist die eigenständige Mobile
Begleitung Sillian entstanden.
Im Wohnhaus werden 9 Personen täglich
begleitet. Des Weiteren gibt es ein Kurz-
zeitzimmer, welches Menschen mit Behin-
derung nützen können, die zu Hause oder
in einem anderen Wohnumfeld leben. Pro
Jahr können vom Land pro Person ma-
ximal 28 Nächte für diesen Kurzzeitplatz
genehmigt werden.
In der Mobilen Begleitung Sillian werden
derzeit 5 Personen in den Bereichen Woh-
nen und Freizeit in ihren eigenen Wohnun-
gen begleitet. Ein weiteres Angebot der
MoBe ist die Freizeitbegleitung für Men-
schen mit Behinderung, die bei Eltern oder
anderen Angehörigen leben. In diesem
Bereich werden derzeit 11 Personen be-
gleitet – für die reine Freizeitbegleitung ist
ein maximales monatliches Begleitstun-
denausmaß von 19 Stunden vorgesehen.
Im Gegensatz dazu gibt es für Personen,
die in der eigenen Wohnung von der MoBe
begleitet werden ein maximales Stunden-
ausmaß von 75 Stunden pro Monat (im
Einzelfall auch mehr Stunden möglich).
Frau Theresia Auer lebt in ihrer eigenen
Wohnung und schreibt im abgedruckten
Artikel über den Umzug aus dem Wohn-
haus Sillian in ihre eigene Wohnung, in
welcher sie seit November 2016 von der
MoBe Sillian begleitet wird:
Ich hatte keinen Rehabescheid mehr.
Ich habe mich mit meiner Mutter darauf
vorbereitet und habe eine Woche in der
Werkstatt Urlaub genommen. Auch habe
ich die ehemaligen MitbewohnerInnen
und AssistentInnen
zu einem Pizza-
essen eingeladen
und anständig Ab-
schluss gefeiert.
Der Umzug ist mit
meinen Verwand-
ten gegangen, ich
habe mich zuerst
gar nicht so wohl-
gefühlt. Die Unter-
schiede zwischen
Wohnhaus
und
MoBe sind, dass
in der MoBe die
KlientInnen mehr
Freiheit haben, sel-
ber kochen müssen und die Fahrten (z.B.
Dr. Bachlechner) selber zahlen müssen.
Ich werden jeden Tag ungefähr 3 Stun-
den begleitet (½ am Morgen und 2½ am
Nachmittag). In meiner eigenen Wohnung
gefällt es mir gut.
Im Gespräch und im Artikel erwähnt Frau
Auer, dass sie jetzt mehr Freiheit hat. Sie
macht auch darauf aufmerksam, dass sie
jetzt selber kochen muss. Frau Auer hat
gelernt, Verantwortung zu übernehmen –
für sie ist es wichtig, selber wirksam zu
sein und den Alltag so selbständig wie
möglich zu gestalten. Unterstützung von
den AssistentInnen in den Bereichen Woh-
nen und Freizeit erhält sie je nach Not-
wendigkeit und Bedarf.
Derzeit geht es immer mehr in die Rich-
tung, dass Menschen mit Behinderung
unabhängig von ihrem Unterstützungsbe-
darf in WGs oder Einzelwohnungen leben.
Der Unterstützungsbedarf wird an die in-
dividuellen Ressourcen, Fähigkeiten und
Bedürfnisse angepasst und dementspre-
chend vereinbart. In der eigenen Wohnung
müssen KlientInnen selber aktiv werden,
um ihren Lebensalltag zu bewältigen.
Dabei entstehen natürlich auch oft Her-
ausforderungen. Um diese zu bewältigen
erhalten sie Unterstützung, wodurch Men-
schen ihre Fähigkeiten entdecken und so
selber wirksam werden. Eine oft erlernte
Hilflosigkeit wird dadurch aufgebrochen.
Ein großer Vorteil in der Mobilen Beglei-
tung ist sicherlich die Möglichkeit der indi-
viduellen Begleitung – dementsprechend
werden auch die Begleitzeiten vereinbart.
So gibt es KlientInnen, für die eine Beglei-
tung von zwei bis dreimal pro Woche für
ein paar Stunden ausreichend ist, aber
auch andere, die täglich für einen länge-
ren Zeitraum begleitet werden.
Text und Foto: Lebenshilfe Tirol
Wohnverbund Sillian der Lebenshilfe Tirol
Ihre Ansprechperson für den Raum
Sillian und Umgebung:
Philipp Buchacher
Leitung Wohnhaus und Mobile
Begleitung Sillian
Lebenshilfe Tirol gem. GmbH
Bahnhofstraße 92d / 9920 Sillian
Mobil: +43 676 88 509 441
p.buchacher@tirol.lebenshilfe.atNeu mobilisiert
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