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Manfred kam am 8. Dezember
1956 in Lienz als zweites von
vier Kindern seiner Eltern
Romana und Alois Senfter, Zen-
zerbauer in Leisach, zur Welt.
Mit seinen Geschwistern
Elfriede, Alois und Maria hat er
von klein auf das unermüdliche
Arbeiten gelernt. Nach der
Pflichtschule hat Manfred die
Landwirtschaftliche Lehranstalt
als „Landwirtschaftlicher Fach-
arbeiter“ abgeschlossen.
Dem Wehrdienst folgten im
Sommer die Arbeit am Zenzer-
hof und ab dem Winter 1976 die Anstellung
in Schweizer Tourismusbetrieben. Vier Win-
tersaisonen war Manfred Portier im 4-Sterne-
hotel „Cresta Palace“ in Celerina bei
St. Moritz. Dort lernte er auch seine spätere
Frau Suzanne Riehl aus dem Elsass kennen.
1981 zog Manfred mit seiner neuen Liebe
friedlich aber nicht ganz kampflos in Leisach
ein und am 3. Oktober desselben Jahres
wurde am Standesamt Lienz geheiratet.
Diesem Bund fürs Leben folgte zeitlich und
emotional bald die Begeisterung und Treue
für die Firma Liebherr. Manfred war ein Lieb-
herrianer der ersten Stunde von der Arbeit in
der Produktion über den Bau und als Betriebs-
handwerker.
1981 haben beide ihrer Tochter Caroline das
Leben geschenkt.
Nach einem gefährlichen, aber wie durch
gnädige Fügung glimpflich verlaufenen Unfall,
hat Manfred 1984 aus Dankbarkeit gelobt:
das Reiter Kirchl schön herzurichten, ein
Leben lang zu betreuen und aus eigenen
Mitteln instand zu halten.
Im selben Jahr kam Sohn Michael zur Welt.
1994 wurde Sohn Leo geboren.
Manfred war bei einigen Vereinen aktives
Mitglied, bei der Musikkapelle, bei der FFW
Leisach, – und bei der Betriebsfeuerwehr
Liebherr und bei den Hauger Schützen bis
zum letzten Tag.
Manfred war Zenzerbauer mit Leib und
Seele. Tatkräftig unterstützt wurde er dabei
von seiner Frau Suzanne. Angesichts so man-
cher Schwierigkeiten hat Manfred gemeint:
„Wenn zwei zusammenhalten,
kann eine ganze Armee
aufstehen; es wird ihr aber
nicht gelingen sie auseinander-
bringen!“
Mit diesem Zusammenhalten
haben beide vor 13 Jahren die
Herausforderung der ersten
schweren Krankheit von Man-
fred angenommen. Manfred
setzte neue Prioritäten: weniger
nach dem Motto: „leben um zu
arbeiten“ als „arbeiten um zu
leben!“.
Eine große Freude und ziem-
licher Stolz waren für Manfred die drei Enkel-
kinder Markus, Sara und Chiara!
Am 8. Dezember letzten Jahres hat Manfred
zu einem wunderbaren Fest, zu seinem
60. Geburtstag, geladen! Als Überraschung
hatte er eine lange vorbereitete, emotionale
Dankrede gehalten. Immer wiederkehrend
das Motto: Danke, Vergelt´s Gott, Freude,
Stolz über … Seine Frau Suzanne, seine
Kinder, Enkel, Schwiegerkinder, Eltern, Ge-
schwister, Verwandte, Freunde!
Auf den Tag zwei Monate danach die Nach-
richt von Manfreds tödlicher Krankheit. Es
blieben nur mehr 27 Tage: bis an die Grenze
des Verkraftbaren – und in inniger Verbun-
denheit, im Zenzerhaus füreinander als Paar
einander zu „haben“, als Familie da zu
sein – und alles zu regeln;
Von Manfred selbst stammen die Worte auf
dem Partezettel: „Meine Arbeit habe ich
getan, das Glück habe ich verbraucht, nun
werde ich euch verlassen, um irgendwann
neu anzufangen.“
Das Altarbild von Egger-Lienz am Reiterkirchl
zeigt in der Geburt Jesu Christi den
Neuanfang des Lebens. Das Buch mit den
Sterbebildern im Kirchl ist von Manfred be-
reitgestellt worden als Zeichen der Hoffnung
auf einen Neubeginn des Lebens nach dem
diesen. Manfred hat einmal gesagt:
„Ich habe so viel Glück gehabt im Leben. Das
kann nicht nur Zufall sein. Da ist eine Bestim-
mung dahinter.“ Dort droben in seinem Reiter
Kirchl werden wir nun auch sein Sterbebild
sehen.
NAchRUF FÜR MANFReD SeNFTeR
(von Dekan Bernhard Kranebitter)