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BLICK

Ein

und ersetzten das elektrische Licht. Feuerwehr, Bundesheer

und viele freiwillige Helfer standen rund um die Uhr im Ka-

tastropheneinsatz.

„Diese Gisse reicht für ein Jahrhundert“, meinte Schett

Peterle, Schulwart und Schuster in Sillian, prophetisch, als

er vor dem alten Gemeindehaus im Wasser stand. Er sollte

nicht recht behalten.

Kaum waren die Schäden von 1965 halbwegs beseitigt,

folgten im August und November 1966 gleich zwei große

Überflutungen.

18. bis 20. August 1966

Anhaltende starke Regenfälle ließen in der zweiten August-

hälfte 1966 die Bäche anschwellen. Trotz aller Sicherungs-

maßnahmen konnte der Ausbruch des Villgraterbaches nicht

mehr verhindert werden. Die Wassermassen von Drau und

Villgraterbach überfluteten Panzendorf und vor allem den

östlichen Teil von Sillian. Über Straße und Bahn war der

Markt nicht mehr erreichbar. Die Sommergäste mussten zur

An- und Abreise mit ihrem Gepäck weite Umwege, Höhen-

wege, in Kauf nehmen.

1. bis 5. November 1966

Der Gräberbesuch zu Allerheiligen 1966 fiel buchstäblich

dem starken Schneefall zum Opfer. Die Schneedecke er-

reichte eine Höhe von 70 - 80 cm. Infolge einer Warmfront

stieg die Temperatur an, Föhn setzte ein und erreichte Or-

kanstärke. Der Schneefall ging in Starkregen mit Blitz und

Donner über. Die Folge war eine akute Schneeschmelze, die

bis in eine Höhe von 2500 m reichte und durch gewaltige

Chronik

Das Ortszentrum von Sillian ist bis zu einer Höhe von 1,70 Meter unter Wasser. Gut erkennbar ist dies an den verschmutzten Haus-

wänden.

Bereits im August 1966 überflutet der Villgraterbach Sillian von Osten.