![Page Background](./../common/page-substrates/page0003.jpg)
Seite 3
Gemeindezeitung Kartitsch
Feber 2014
Eine Besonderheit möchte ich
anführen: Kartitsch, Obertilliach
und Untertilliach waren die einzi-
gen Gemeinden im Bundesland
Tirol, die von der Südfront direkt
betroffen waren.
Die Gemeindezeitung wird in den
nächsten Ausgaben diesem Ge-
schehen mit verschiedenen Bei-
trägen ihre Aufmerksamkeit
schenken. Unter dem Titel „Das
geschah vor hundert Jahren“ wird
Ludwig Wiedemayr in Wort und
Bild von der damaligen Zeit be-
richten.
Die rauhen Witterungsverhältnis-
se in den Weihnachtstagen 2013
und von Ende Jänner bis jetzt ha-
ben uns deutlich gemacht, dass
wir trotz Technik und Fortschritt
nicht immer alles im Griff haben.
Sie haben uns vor Augen geführt,
wie sehr wir von Strom, moder-
nen Kommunikationsmitteln und
Straßenverbindungen, um nur ei-
nige zu nennen, abhängig sind.
Zahlreiche umgestürzte Bäume
haben Straßensperren notwendig
gemacht. Einerseits ist der Schutz
der Verkehrsteilnehmer zu ge-
währleisten und andererseites ist
abzuwägen, ab wann man Ein-
satzkräfte (z. B. Feuerwehr) ge-
fahrlos in die Verkehrsbereiche
für die notwendigen Aufräumar-
beiten entsenden kann.
Ich darf an dieser Stelle dankend
ausführen, dass alle mit Ruhe und
Bedachtsamkeit gearbeitet, die
Bevölkerung und die Gäste mit
Verständnis die Situation ange-
nommen haben. Das wichtigste
Ergebnis dieser Tage ist wohl die
Feststellung, dass niemand zu
Schaden gekommen ist. Auch die
TINETZ, die für die Stromleitun-
gen verantwortlich zeichnet, hat
in diesen Tagen ihre Lektion ge-
lernt. Es sollen sensible Leitungs-
abschnitte sukzessive in die Erde
verlegt werden, die Einsatzmann-
schaften verstärkt und die Kom-
munikation mit der TINETZ ver-
bessert werden.
Uns allen bleibt, für solche Ex-
tremsituationen ein bisschen vor-
zusorgen und uns z. B. mit Be-
leuchtungsmitteln, Batterien für
Lampen und Radio, Lebensmit-
teln und Notstromversorgungsge-
räten in wichtigen Bereichen,
auszustatten.
Die
massiven
Schneefälle in Osttirol und Ober-
kärnten haben in manchen Ge-
meinden zu einem Schneechaos
geführt. Diese Wochen haben
gezeigt, dass Kartitsch eine sehr
sichere Gemeinde ist. In fast al-
len Kommunen waren Straßen-
sperren wegen Lawinengefahr an
der Tagesordnung. Viele Ge-
meinden hatten auch Probleme,
mangels entsprechenden Geräten,
einen ordentlichen Winterdienst
aufrecht zu erhalten. Der Winter-
dienst hat in unserer Gemeinde,
dank der guten Zusammenarbeit
aller Kräfte im Ort, problemlos
funktioniert.
Unsere Schüler durften sich über
zwei zusätzliche freie Tage freu-
en, die in Absprache mit der Di-
rektorin bzw. dem Direktor an
der NMS, der Schulbehörde und
der Bezirkshauptmannschaft ver-
fügt wurden.
Ich darf mich hier bei allen herz-
lich bedanken, beim Team
„Schneeräumung
Gemeinde“,
den privaten Helfern mit ihren
Geräten den Einsatzkräften der
Feuerwehr, und Polizei, der Leit-
stelle Tirol, der Bezirkshaupt-
mannschaft und dem Baubezirks-
amt, der Bereitschaft des Roten
Kreuzes und der Bergrettung, den
unermüdlichen Mitarbeitern der
TINETZ und A1 Telekom, der
Nachbarschaftshilfe die im priva-
ten Bereich bestens funktio-
niert hat, und nicht zuletzt der
Bevölkerung und den Gästen,
die mit Geduld und Verständ-
nis dieses Ereignis durchlebt
haben.
Bei solchen Extremereignissen
ist meistens Hilfe von Außen
nicht zu erwarten. Um so
wichtiger und wertvoller ist es,
wenn man im Ort gut vorberei-
tet und aufgestellt ist. In Kar-
titsch durfte man wieder erle-
ben, dass die Leute in solchen
Situationen zusammenhalten.
Für mich als Bürgermeister ist
es auch beruhigend, dass man
in der Gemeinde überall offene
Ohren und bereite Helfer fin-
det.
Ich darf daher ganz persönlich
allen ein großes Vergelt‘s Gott
sagen!
So wünsche ich uns allen, dass
Frau Holle müde geworden
und uns eine Atempause ge-
gönnt ist.
Euer Bürgermeister
Außerlechner Josef
Schneewehen entfernen an der Kirche