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BLICK

Ein

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Wenige richtige Berge, die Meisten wür-

de der Villgrater Bergbauer ohnehin nur

als „Higgilan“ bezeichnen aber auch

die Gletscher des Ruwenzori-Gebirges

im Westen sind äußerst formgebend für

Uganda.

Alles in allem ist das Land hinsichtlich

seines Klimas und unterschiedlichster

Landschaftsformen sehr abwechslungs-

reich. Egal in welche Himmelsrichtung

man reist, nichts wiederholt sich.

Ebenfalls charakteristisch für das Land

sind die markante kupferrote Erde, wel-

che den Boden eines großen Teils be-

deckt und eine äußerst freundliche Be-

völkerung.

Ich erinnere mich an unseren ersten

Ausflug in die Hauptstadt des Landes

– Kampala. Hilflos unter hunderten von

Menschen, kämpften wir uns von einer

Straßenseite zur anderen. Größte He-

rausforderung dabei war es, nicht von

den unzähligen Autos und Motorrädern,

sog. „Boda-Boda’s“, überfahren zu wer-

den. Auf der schier endlosen Suche nach

einem Supermarkt, sprach uns glückli-

cherweise eine Frau aus heiterem Him-

mel an. Sie begleitete uns ohne weiter

nachzuhaken durch die Menschenmas-

sen hindurch, bis zum nächsten Ein-

kaufszentrum.

Gerade weil sie das Gefühl hatte, dass

wir Hilfe benötigten. Zugegebener Maßen

vermisse ich sie zu Hause nicht selten,

diese bedingungslose Offenheit, ohne

treibende Hintergedanken.

Kampala –Stadtentwicklung

Die ersten paar Tage verbrachten wir in

der Hauptstadt Ugandas. Kampala ist

mit seinen 1,4 Millionen EinwohnerInnen

etwas kleiner als Wien. Dennoch kommt

einem die Stadt aufgrund der unzähligen

Winkel und unklaren Stadtgrenzen, nicht

nur um einiges größer vor, wahrschein-

lich ist sie es auch.

Von einem der vorhin genannten „Higgi-

lan“ aus konnten wir einen guten Blick

auf jenen Teil der Stadt werfen, welcher

das koloniale Erbe Ugandas noch sehr

deutlich widerspiegelt. Speziell die Briten

nahmen auf die ursprüngliche Stadt der

AfrikanerInnen „Rücksicht“ und errichte-

ten ihre eigenen Bauten direkt neben de-

nen der Einheimischen. Doch lassen sich

die Einflüsse der ehemals britischen Ko-

lonie auch am heute noch praktizierten

Links-Verkehr bzw. an der Amtssprache

Englisch erkennen.

Fernab des Stadtrummels verbrachten

wir die folgenden Tage im Nordwesten,

um dort die Zeit in „freier Wildbahn“ zu

genießen.

Eine unerwartet unglaubliche Safari

Carlos habe ich bereits vorgestellt, aber

wie es zu dieser Begegnung gekommen

ist, soll nicht unerwähnt bleiben.

Bei unserem Besuch im Nationalpark war

unter anderem eine kleine Safari einge-

plant. Trotz dieser Umstände machten

weder unsere Professoren einen großen

Hehl daraus, noch war es uns selbst so

sehr bewusst was uns wirklich erwarten

würde.

Erst als wir die Hauptstraße verließen

und fortschreitende Anzeichen einer

Gras-Savanne zu erkennen waren, konn-

te ich nicht mehr aufhören zu grinsen.

Zuerst waren es nur vereinzelte Büffel

die uns halbherzig anstarrten, bis uns

eben Carlos den Weg versperrte.

Diesen Schrecken überwunden, fuhren

wir noch weiter ins Herz des Murchison-

National Parks zu einer etwas nobleren

Lodge, wo wir für zwei Tage unser Lager

aufgeschlagen haben.

Neben diesen unglaublichen Bildern,

blieb mir zudem noch die durchwegs

spannende Bootsfahrt entlang des Nils in

Erinnerung.

Im oberen Teil eines recht rustikalen

Bootes sitzend, brachten uns zwei etwas

in die Jahre gekommenen Motoren nil-

aufwärts. Hier konnten wir erstmals Kro-

kodile und Nilpferde aus nächster Nähe

betrachten. Obwohl mir diese 50 Meter

Sillian`s Jugend in der Welt

Sich anbahnende Gewitterfront mitten auf dem Nil, mit den markanten Schaumschlieren

Zwei größere Krater-Seen in der Crater-Lake Area