Juni 2016
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Josef Inwinkl wurde am 17. Februar 1942 in Lienz als
ältester Sohn von Josef und Anna Inwinkl geboren. Er wuchs
mit seinen Geschwistern Annemarie und Siegfried auf dem
elterlichen Hof auf und besuchte acht Jahre die Volksschule
in Tristach. Danach half er am elterlichen Hof mit und sorgte
fleißig dafür, dass so manch schwere Arbeit schnell und zu-
verlässig erledigt wurde.
1965 und 1966 überraschten Muren sein Heimathaus,
und so musste er mit seiner Familie im Jahre 1968 in die
Dorfstraße am Ortseingang, in die neu erbauten Haus- und
Hofgebäude übersiedeln.
Auch dort ging er gerne und mit Fleiß den Arbeiten am
Bauernhof nach. Das Milchliefern Richtung Kirche machte er
sehr gerne, weil er immer wieder mit jemandem einen Rat-
scher machen konnte. Als die Arbeit am Hof nicht mehr zu
erledigen war, besuchte er jeden Tag den Friedhof, wo er nicht
nur die Familiengräber mit Wasser versorgte. Auch dort konn-
te er immer wieder kurze Gespräche mit seinen Mitmenschen
führen, die ihm immer gro-
ße Freude machten.
Eines seiner größten
Hobbys war sein Moped.
Er putzte und pflegte es
mit großer Sorgfalt. Wenn
er dann sonntags seine
Runden, z. B. zum Tris-
tacher See oder Richtung
Lavant fuhr, war er für den
Tag schon zufrieden. Pepe war ein einfacher und zufriedener
Mensch mit wenig Ansprüchen und immer guter Laune. Er
half immer dort, wo Not am Mann war und wollte dafür nie
groß entlohnt werden - eine Süßigkeit und ein Danke waren
für ihn schon mehr als genug. Inwinkl Josef verstarb unerwar-
tet am 21. März 2016.
Danke lieber Pepe, dass du uns ein großes Stück unse-
res Lebens begleitest hast.
Werner Oberhuber wurde am 12. April 1924 als drittes
von sieben Kindern in Lienz geboren. Das älteste, die Hilda,
starb im Alter von 6 Monaten. Der ältere Bruder Sepp, Wer-
ner und die jüngeren Schwestern Martha, Frieda, Herta und
Annemarie wuchsen bei den Eltern in äußerst bescheidenen
Verhältnissen in der Dolomitenstraße, später in der Schwei-
zergasse auf. Werners Vater war bei seiner Heirat bereits 50
Jahre alt und das Geld war knapp. Aber besonders durch den
Fleiß der Mutter, die Werner sein Leben lang verehrte, schlug
sich die Familie durch und alle Kinder konnten eine Lehre
oder Handelsschule absolvieren.
Werner besuchte die Volks- und Hauptschule in Lienz und
schloss 1941 seine Lehre als Elektriker ab. In der Freizeit
hatte er als Kind seine Gaudi bei verschiedenen Vereinen wie
z. B. den Pfadfindern oder später, als Jugendlicher, in einem
Club, wo er das Segelfliegen erlernte, was zu seiner Leiden-
schaft wurde.
Nach der Lehrzeit, im Herbst 1941, wurde er als Freiwil-
liger in den Krieg eingezogen. Eigentlich wollte er zu den Flie-
gern, landete aber als 17-Jähriger bei der Marine auf einem
Schiff in der Nordsee, überstand sämtliche Feindkontakte un-
beschadet, geriet 1945 in amerikanische Gefangenschaft und
konnte im Herbst desselben Jahres unversehrt heimkehren. In
der anschließenden kargen Zeit war sein Motto: ich tue alles,
nur nicht arbeitslos sein. So arbeitete er z. B. bei der Gendar-
merie, beim Kraftwerksbau in Kaprun oder als Wachdienst
und ab 1950 bis zu seiner Pensionierung bei der Tiwag.
1989 schrieb er in seinem Lebenslauf:
„Und jetzt kommt
natürlich noch das Wichtigste: Am 5. Oktober 1954 heirate-
te ich meine Frau Anna, eine Schulfreundin meiner Schwes-
ter. Wir wohnten fünf Jahre
äußerst beengt bei Anni’s
Mutter, dann fünf Jahre
im neugebauten Tiwaghaus
in Debant und bezogen
1966, kurz vor Weihnach-
ten, die lang ersehnte und
hart ersparte Eigentums-
wohnung in Lienz, in der
wir heute noch leben. Am
23. Juni 1965 wurde uns
nach 10-jähriger Ehe zu unserer größten Freude eine Toch-
ter geboren, unsere liebe Gabi. Heute, da ich diese Zeilen
schreibe, bin ich 65 Jahre alt und wir sind, Gott sei Dank,
relativ gesund und zufrieden. Das Leben war, wie bei allen
Leuten, oft nicht leicht, aber ich danke Gott, dass er uns vor
schwerem Unglück bis heute verschonte, ich dafür aber oft
seinen Segen verspürte. Und ich wünsche mir und meiner
ganzen Familie, dass es so noch lange bleiben möge. Lienz,
am Sonntag, den 12. März 1989“
Vor 19 Jahren starb seine Frau Anni recht plötzlich. Sein
tiefer Glaube ans „Leben danach“ ließ ihn aber nicht verza-
gen. Er besuchte seine Tochter mit Familie fast täglich zum
Mittagessen und erfreute sich an seinen Enkeln, die oft ge-
spannt seinen Geschichten über seine Jugend- und Kriegser-
lebnisse lauschten.
Im Oktober letzten Jahres übersiedelte er ins Wohn- und
Pflegeheim Lienz, in dem er sich gut betreut und wohl fühlte.
Nachdem im Laufe der letzten Wochen seine Kraft mehr und
mehr schwand, durfte er am Sonntag, 1. Mai 2016, friedlich
„hinüberschlafen“.
Josef Inwinkl,
vlg. Hittinger Pepe,
† 21.3.2016
Werner Oberhuber, † 1.5.2016