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Nachrufe

Juni 2016

Anna Bundschuh wurde am 17. Juli 1929 als Tochter von

Franz und Karolina Zoier „Bichele Bauer“ in Tristach geboren.

Als Älteste von 10 Kindern musste sie schon früh am elterli-

chen Hof mitarbeiten. Harte Stall- und Feldarbeit, Mithilfe im

Haushalt sowie die Betreuung ihrer Geschwister gehörten zu

ihren Aufgaben.

Nach dem Besuch der Grundschule konnte sie ihr Talent

als Köchin und Näherin in einem Sanatorium in Bregenz per-

fektionieren. Doch die Sehnsucht nach ihrer Heimat und Fa-

milie zog Anna wieder zurück nach Tristach.

Bis zu ihrer Hochzeit mit Roman Bundschuh vulgo „Klein-

bacher“ im Jahre 1955 waren der Kirchenchor und das The-

aterspielen ihr große Leidenschaft und brachten etwas Ab-

wechslung in den harten Alltag. Das junge Ehepaar wohnte

vorerst beim Stöffler Bauern, bevor sie den Traum von einem

eigenen Heim verwirklichten. Mit sehr viel Fleiß und Enga-

gement entschlossen sie sich 1956, den Moosbacherhof in

Tristach mit eigener Hände Arbeit zu erbauen. Anna brachte

5 Kinder zur Welt, wobei das Erstgeborene „Seppele“ durch

einen tragischen Unfall im Kleinkindalter verstarb.

Im täglichen Gebet und Besuch der Hl. Messen konnte

sie ihren Glauben zu Gott stärken und so manchen Schick-

salsschlag überwinden. Mit der Zimmervermietung entdeckte

sie ihre Berufung, der sie bis in hohe Alter von 85 Jahren

nachging. Durch die gesellige und liebevolle Art vom „Nan-

nele“ fühlten sich die zahlreichen Gäste in der Pension Moos-

bacherhof wie zu Hause

und viele von ihnen wurden

zu treuen Stammgästen. In

den späteren Jahren waren

die Besuche ihrer Kinder,

der 7 Enkeltöchter und im

letzten Jahr der Urenkelin

Emma, eine große Freude

und Bereicherung in ihrem

Leben.

Die körperlich schwere Arbeit hinterließ Spuren und die

Betreuung durch den Sozialsprengel Lienz-Land wurde immer

mehr zur Notwendigkeit. Nach einem längeren Krankenhaus-

aufenthalt übersiedelte sie ab September 2015 ins Wohn-

und Pflegeheim Lienz, wo sie liebevoll betreut wurde. Ende

Jänner wurde ein weiterer Aufenthalt im Bezirkskrankenhaus

Lienz notwendig, wovon sie sich leider nicht mehr erholte und

im Beisein ihrer Familie am 28. Februar 2016 verstarb.

Eine Hand hat losgelassen.

Sie hat die Arbeit aus der Hand gegeben, die Freude und

die Mühsal, das Glück und das Leid. Sie hat andere Hände

losgelassen, Hände, die gaben und Hände, die baten.

Der Weg des Hand-in-Hand-Gehens ist zu Ende.

Auch das Hand-in-Hand-Arbeiten hat ein Ende gefunden.

Eine Hand hat alles losgelassen.

Nun müssen auch unsere Hände loslassen.

Was möglich war, ist gewesen - was lebbar war, ist vollendet!

Reinhard Harder wurde am 15.06.1963 in Weiern bei

Feldkirchen, als drittes von fünf Kindern geboren. Der Sohn

von Maria und Albin Harder verbrachte mit seinen vier Ge-

schwistern eine glückliche Kindheit auf dem elterlichen Hof.

Nach der Volksschule in Himmelberg und Hauptschule

in Feldkirchen, entschied er sich für die Mechanikerlehre bei

der Fa. Ranacher in Himmelberg. Beim Bundesheer machte

Reinhard seine Ausbildung zum Kraftfahrer - schon damals

mit dem Hintergedanken mal Busfahrer zu werden. In den fol-

genden Jahren arbeitete er als Kraftfahrer auf verschiedenen

Baustellen in Deutschland. In dieser Zeit war er in Gastein

wohnhaft, wo er dann auch Martina kennenlernte und dort

im Jahr 1996 bei Lackner Reisen in Badgastein erstmals als

Busfahrer tätig war.

1998 zogen Reinhard und Martina gemeinsam nach

Lienz, wo im Oktober 2000 Sohn Lukas zur Welt kam und

im Februar 2003 Stefan. Er war sehr stolz auf seine Söhne

und dieses Band zwischen

ihnen riss auch nach der

Trennung von Martina nicht

ab. Seit dem Umzug nach

Lienz war Reinhard bei der

Fa. Bundschuh als Busfah-

rer tätig, was er bis zuletzt

mit großer Freude ausübte.

Er war ein gern gesehener

Busfahrer und hatte immer

einen Spruch auf Lager.

Die Kinder erinnern sich noch gerne an die gemeinsamen

Busfahrten mit ihrem Papa - ein paar Runden mit dem Bäder-

bus, oder mal ins Gardaland mit ihm. Sie waren ganz stolz zu

den Fahrgästen sagen zu können: „das ist mein Papa“.

Plötzlich und völlig unerwartet verstarb Reinhard Harder

am 2. März 2016.

Reinhard Harder, † 2.3.2016

Unsere Verstorbenen

Anna Bundschuh,

geb. Zoier,

† 28.2.2016