74
FODN - 61/03/2015
MENSCHEN
Von Birgit Berger (Zöttl)
A
m 22. Oktober ging es los. Zu viert
flogen wir nach Miami: eine ehe-
malige Schulkollegin, eine Salz-
burgerin und eine Oberösterreicherin.
Dort verbrachten wir drei Tage in South
Beach. Uns gefielen das lateinamerika-
nische Flair und die gut gelaunten Leute
sehr. Auch essen konnte man dort sehr
gut.
Nach unserem ersten Trip wurden
wir abgeholt und nach Delray Beach
gefahren – dort sind wir sofort in unser
Haus eingezogen. Mit uns zogen noch
zwei Italiener ein, die ebenfalls mit uns
im Club arbeiteten. Am Tag danach ha-
ben wir erst einmal die Stadt und den
Strand erkundet. Der nächste Tag war
dann schon unser erster Arbeitstag im
Delaire Country Club, wobei wir die
erste Woche eine Einschulung hatten.
Dort wurde uns gelernt, wie man mit
den Gästen spricht und was es mit der
amerikanischen Essenskultur so auf
sich hat. Im Club verbringen Pensionis-
ten, vorwiegend aus New York und New
Jersey, in privaten Villen ihren Winter.
Sie vertreiben ihre Zeit mit Golf, Ten-
nis spielen und essen. Die Essgewohn-
heiten der Amerikaner sind bei uns ja
schon allzu gut bekannt. Je mehr Fett,
Zucker und Käse, desto besser. Wir ar-
beiteten alle im Service zu Mittag und
am Abend. Das Clubhouse wurde für
alle möglichen Veranstaltungen be-
nutzt. Für eine Hochzeit oder eine Bar
Mitzvah wurden Bühnen und sogar ein
Hochzeitsaltar aufgebaut.
Unsere Freizeit verbrachten wir oft am
Hauspool, am Strand in Delray Beach
oder in den Nachbarstädten Miami, Fort
Lauderdale oder West Palm Beach. Ein-
kaufen gingen wir am liebsten in den
Malls und Outlets und wir probierten
auch immer gerne neue Restaurants aus.
Um unser Gewicht europäisch zu halten,
gingen wir ins Fitnessstudio. Natürlich
kam das Feiern nicht zu kurz, Partys
wurden regelmäßig im Nachbarhaus ab-
gehalten oder man ist direkt nach West
Palm Beach in die Clubs gefahren.
Viele Mitarbeiter stammen aus Haiti,
da Florida sich einst bereit erklärt hat,
den Haitianern nach dem Erdbeben
2010 Unterschlupf zu gewähren. Man
trifft auch sehr viele Latinos, weil Flori-
da trotzdem noch sehr warm ist, obwohl
es zu Nordamerika gehört. "In Amerika
geht es mir besser als daheim, dort ist
Birgit Berger [Zöttl] -
Good times and tan lines
Es fing damit an, dass die Agentur „Travel2Work“ in die Tourismusschule St. Johann gekom-
men ist und sich vorgestellt hat. Das war im Februar 2014, vor der Matura. Ich wusste noch
nicht genau, was ich nach der Schule machen würde – mein Grundgedanke war dennoch, ins
Ausland zu gehen. Die Idee, nach Amerika zu kommen, war am Anfang noch etwas ungewiss.
Schlussendlich entschied ich mich dafür.