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FODN - 61/03/2015

MENSCHEN

Von Birgit Berger (Zöttl)

A

m 22. Oktober ging es los. Zu viert

flogen wir nach Miami: eine ehe-

malige Schulkollegin, eine Salz-

burgerin und eine Oberösterreicherin.

Dort verbrachten wir drei Tage in South

Beach. Uns gefielen das lateinamerika-

nische Flair und die gut gelaunten Leute

sehr. Auch essen konnte man dort sehr

gut.

Nach unserem ersten Trip wurden

wir abgeholt und nach Delray Beach

gefahren – dort sind wir sofort in unser

Haus eingezogen. Mit uns zogen noch

zwei Italiener ein, die ebenfalls mit uns

im Club arbeiteten. Am Tag danach ha-

ben wir erst einmal die Stadt und den

Strand erkundet. Der nächste Tag war

dann schon unser erster Arbeitstag im

Delaire Country Club, wobei wir die

erste Woche eine Einschulung hatten.

Dort wurde uns gelernt, wie man mit

den Gästen spricht und was es mit der

amerikanischen Essenskultur so auf

sich hat. Im Club verbringen Pensionis-

ten, vorwiegend aus New York und New

Jersey, in privaten Villen ihren Winter.

Sie vertreiben ihre Zeit mit Golf, Ten-

nis spielen und essen. Die Essgewohn-

heiten der Amerikaner sind bei uns ja

schon allzu gut bekannt. Je mehr Fett,

Zucker und Käse, desto besser. Wir ar-

beiteten alle im Service zu Mittag und

am Abend. Das Clubhouse wurde für

alle möglichen Veranstaltungen be-

nutzt. Für eine Hochzeit oder eine Bar

Mitzvah wurden Bühnen und sogar ein

Hochzeitsaltar aufgebaut.

Unsere Freizeit verbrachten wir oft am

Hauspool, am Strand in Delray Beach

oder in den Nachbarstädten Miami, Fort

Lauderdale oder West Palm Beach. Ein-

kaufen gingen wir am liebsten in den

Malls und Outlets und wir probierten

auch immer gerne neue Restaurants aus.

Um unser Gewicht europäisch zu halten,

gingen wir ins Fitnessstudio. Natürlich

kam das Feiern nicht zu kurz, Partys

wurden regelmäßig im Nachbarhaus ab-

gehalten oder man ist direkt nach West

Palm Beach in die Clubs gefahren.

Viele Mitarbeiter stammen aus Haiti,

da Florida sich einst bereit erklärt hat,

den Haitianern nach dem Erdbeben

2010 Unterschlupf zu gewähren. Man

trifft auch sehr viele Latinos, weil Flori-

da trotzdem noch sehr warm ist, obwohl

es zu Nordamerika gehört. "In Amerika

geht es mir besser als daheim, dort ist

Birgit Berger [Zöttl] -

Good times and tan lines

Es fing damit an, dass die Agentur „Travel2Work“ in die Tourismusschule St. Johann gekom-

men ist und sich vorgestellt hat. Das war im Februar 2014, vor der Matura. Ich wusste noch

nicht genau, was ich nach der Schule machen würde – mein Grundgedanke war dennoch, ins

Ausland zu gehen. Die Idee, nach Amerika zu kommen, war am Anfang noch etwas ungewiss.

Schlussendlich entschied ich mich dafür.