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Seite 46

A

LLGEMEIN

Zum Gedenken an Alban Trager

Alban wurde am 28.07.1935 in Lienz als

zweites Kind von Alban und Anna Trager

geboren.DieZeitendamalswaren schwierig,

vor allem für Alban. Seine Mutter erkrankte

schwer und verstarb, als Alban erst drei

Jahre alt war. Wie viele andere musste

auch Albans Vater im Krieg dienen. Weil sein Vater mit dem

Riedl-Bauer in Patriasdorf verwandt war, wurden er und seine

Schwester Anna beim Riedlhof aufgenommen. Als Alban neun

Jahre alt war, verstarb auch sein Vater im Lazarett in Lienz. Nach

dem Tod ihres Vaters konnten Alban und seine Schwester beim

Riedlhof bleiben, wofür er immer sehr dankbar war.

In jungen Jahren zog es Alban ins Holz. In Kärnten und der

Schweiz hat er als Holzfäller gearbeitet. Die Arbeit war schwer

und das Geld hart verdient. Umso mehr hat es Alban zu recht mit

Stolz erfüllt, dass er in dieser Zeit voller Entbehrungen in der

Lage war, im Jahr 1959 unser Elternhaus in Thurn zu erwerben

und herzurichten.

1970 hat Alban seine Nille geheiratet und eine Familie gegründet,

in der wir Kinder liebevoll und geborgen aufwachsen durften. In

den ersten sechs Jahren der Ehe kamen vier Kinder zur Welt:

Elisabeth, Andrea, Anna und Georg. Die Familie war für Alban

immer besonders wichtig und deshalb hat es Papa auch so gut

getan, dass er in den letzten 10 Jahren wieder Kontakt zu seinem

ledigen Sohn Herbert hatte, der 1968 geboren wurde.

Im Jahre 1960 kam er zur Raiffeisengenossenschaft Osttirol, wo

er bis zu seiner Pensionierung mit Leib und Seele tätig war. Am

Beginn seiner Zeit bei der Raiffeisengenossenschaft war Alban

Hirte beim Thaler und auf der Stieralm, später arbeitete er als

Viehlieferant und zuletzt im Mischfutterwerk. Am Hochleger

war Alban besonders gerne und so hat er auch noch nach seiner

Pensionierung oben geholfen, so lang es seine Gesundheit erlaubt

hat. Die Trelebitsch Alm und der Hochleger, das waren für Alban

IMPRESSUM

Medieninhaber, Herausgeber, Verleger:

Gemeinde THURN, Dorf 56, 9904 Thurn

Für den Inhalt verantwortlich:

Bgm. Ing. Reinhold

Kollnig

Schriftleitung und Gestaltung:

Claudia Wilhelmer

Redaktionsteam:

GR

in

Maria Reiter, GR

in

Luise Hofmann, Sabine Lukasser

Verlagspostamt:

9900 Lienz

Druck:

OBERDRUCK, Stribach 70, 9991 Dölsach

Fotonachweis:

Bernhard Baumgartner, Elisabeth Blaßnig, Fam. Hubert

Forcher, FF Thurn, Gemeinde Thurn, Sandra Girstmair,

Manuela Holzer, Andreas Kehrer, Fam. Kügler, Alois Leiter,

Manuela Leiter, Marco Leiter, Markus Leiter, Herbert

Lukasser, Fini Marschall, Raimund Mußhauser, Norbert

Nemmert, Manuela Neumair, Anita Possenig, RK Lienz,

Karin Schmidl, Gottfried Stotter, Alexandra Thaler, Fam.

Trager, Annemarie Unterfeldner, Monika Unterfeldner,

Bernhard Wilhelmer, Christian Zeiner, Gernot Zeiner,

Sophie Zeiner.

Titelfoto:

Franz Hofmann.

die wohl schönsten Platzln auf der Welt.

Unser Papa hat immer viel gearbeitet und er hat es gerne getan.

Das war nach seiner Pensionierung nicht anders. Mit viel

Unterstützung von Georg hat er unser Elternhaus von Grund

auf renoviert und auf ein gutes neues Fundament gestellt. Die

kleine Landwirtschaft, die Alban betrieben hat, ist ihm besonders

am Herzen gelegen. Es hat ihm sehr viel Freude bereitet, seinen

Enkeln im Stall die kleinen Ferkel zu zeigen, von der Arbeit im

Holz zu erzählen oder sie am Traktor mit ins Feld zu nehmen.

Auch das gemeinsame Jausnen in der Küche, bei dem unser Papa

für alle Enkel den selber gemachten Speck aufgeschnitten hat,

wird uns immer in lieber Erinnerung bleiben.

Viel Freude hat unserem Papa das Jagen bereitet. Die Ruhe, die

gute Luft und der gute Geruch im Wald, das hat Alban einfach

gut getan und dort hat er sich am wohlsten gefühlt.

Neben der Jagd war ihm die Kameradschaft bei der freiwilligen

Feuerwehr ein besonderes Anliegen. So war unser Papa viele

Jahrzehnte bei der freiwilligen Feuerwehr Thurn im Einsatz.

All dies – die Jagd, die Feuerwehr, aber auch die Arbeit mit

seinen Händen – hat Alban mit Freude getan so lange es ihm

gesundheitlich möglich war. Umso schwerer war es für ihn, als

sein Sohn Georg im vorigen Jahr durch einen tragischen Unfall

ums Leben kam und eine große Lücke hinterlassen hat. Sein Kind

zu verlieren und zu wissen, selbst nicht mehr alles ausschaffen zu

können, das konnte unser Papa besonders schwer verkraften.

Wahrscheinlich war das eigene Aufwachsen als Waise mit ein

Grund dafür, dass unser Papa so gut auf seine Familie geschaut

hat und dass er so viel Wert auf ein feines Miteinander gelegt

hat. Umso schöner war es für ihn, dass er auch, als sich sein

Gesundheitszustand rapide verschlechtert hat, zuhause im Kreise

seiner Lieben sein konnte. Bis zuletzt – liebevoll gepflegt von

seiner Nille und begleitet vom Lachen seiner Enkel.

Andrea und Sabine Trager