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A
LLGEMEIN
Zum Gedenken an Alban Trager
Alban wurde am 28.07.1935 in Lienz als
zweites Kind von Alban und Anna Trager
geboren.DieZeitendamalswaren schwierig,
vor allem für Alban. Seine Mutter erkrankte
schwer und verstarb, als Alban erst drei
Jahre alt war. Wie viele andere musste
auch Albans Vater im Krieg dienen. Weil sein Vater mit dem
Riedl-Bauer in Patriasdorf verwandt war, wurden er und seine
Schwester Anna beim Riedlhof aufgenommen. Als Alban neun
Jahre alt war, verstarb auch sein Vater im Lazarett in Lienz. Nach
dem Tod ihres Vaters konnten Alban und seine Schwester beim
Riedlhof bleiben, wofür er immer sehr dankbar war.
In jungen Jahren zog es Alban ins Holz. In Kärnten und der
Schweiz hat er als Holzfäller gearbeitet. Die Arbeit war schwer
und das Geld hart verdient. Umso mehr hat es Alban zu recht mit
Stolz erfüllt, dass er in dieser Zeit voller Entbehrungen in der
Lage war, im Jahr 1959 unser Elternhaus in Thurn zu erwerben
und herzurichten.
1970 hat Alban seine Nille geheiratet und eine Familie gegründet,
in der wir Kinder liebevoll und geborgen aufwachsen durften. In
den ersten sechs Jahren der Ehe kamen vier Kinder zur Welt:
Elisabeth, Andrea, Anna und Georg. Die Familie war für Alban
immer besonders wichtig und deshalb hat es Papa auch so gut
getan, dass er in den letzten 10 Jahren wieder Kontakt zu seinem
ledigen Sohn Herbert hatte, der 1968 geboren wurde.
Im Jahre 1960 kam er zur Raiffeisengenossenschaft Osttirol, wo
er bis zu seiner Pensionierung mit Leib und Seele tätig war. Am
Beginn seiner Zeit bei der Raiffeisengenossenschaft war Alban
Hirte beim Thaler und auf der Stieralm, später arbeitete er als
Viehlieferant und zuletzt im Mischfutterwerk. Am Hochleger
war Alban besonders gerne und so hat er auch noch nach seiner
Pensionierung oben geholfen, so lang es seine Gesundheit erlaubt
hat. Die Trelebitsch Alm und der Hochleger, das waren für Alban
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Karin Schmidl, Gottfried Stotter, Alexandra Thaler, Fam.
Trager, Annemarie Unterfeldner, Monika Unterfeldner,
Bernhard Wilhelmer, Christian Zeiner, Gernot Zeiner,
Sophie Zeiner.
Titelfoto:
Franz Hofmann.
die wohl schönsten Platzln auf der Welt.
Unser Papa hat immer viel gearbeitet und er hat es gerne getan.
Das war nach seiner Pensionierung nicht anders. Mit viel
Unterstützung von Georg hat er unser Elternhaus von Grund
auf renoviert und auf ein gutes neues Fundament gestellt. Die
kleine Landwirtschaft, die Alban betrieben hat, ist ihm besonders
am Herzen gelegen. Es hat ihm sehr viel Freude bereitet, seinen
Enkeln im Stall die kleinen Ferkel zu zeigen, von der Arbeit im
Holz zu erzählen oder sie am Traktor mit ins Feld zu nehmen.
Auch das gemeinsame Jausnen in der Küche, bei dem unser Papa
für alle Enkel den selber gemachten Speck aufgeschnitten hat,
wird uns immer in lieber Erinnerung bleiben.
Viel Freude hat unserem Papa das Jagen bereitet. Die Ruhe, die
gute Luft und der gute Geruch im Wald, das hat Alban einfach
gut getan und dort hat er sich am wohlsten gefühlt.
Neben der Jagd war ihm die Kameradschaft bei der freiwilligen
Feuerwehr ein besonderes Anliegen. So war unser Papa viele
Jahrzehnte bei der freiwilligen Feuerwehr Thurn im Einsatz.
All dies – die Jagd, die Feuerwehr, aber auch die Arbeit mit
seinen Händen – hat Alban mit Freude getan so lange es ihm
gesundheitlich möglich war. Umso schwerer war es für ihn, als
sein Sohn Georg im vorigen Jahr durch einen tragischen Unfall
ums Leben kam und eine große Lücke hinterlassen hat. Sein Kind
zu verlieren und zu wissen, selbst nicht mehr alles ausschaffen zu
können, das konnte unser Papa besonders schwer verkraften.
Wahrscheinlich war das eigene Aufwachsen als Waise mit ein
Grund dafür, dass unser Papa so gut auf seine Familie geschaut
hat und dass er so viel Wert auf ein feines Miteinander gelegt
hat. Umso schöner war es für ihn, dass er auch, als sich sein
Gesundheitszustand rapide verschlechtert hat, zuhause im Kreise
seiner Lieben sein konnte. Bis zuletzt – liebevoll gepflegt von
seiner Nille und begleitet vom Lachen seiner Enkel.
Andrea und Sabine Trager