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FODN - 60/02/2015

Von Erika Rogl

S

o jemanden durfte ich treffen. Wir

sprechen von Groder Monika, ge-

borene Gratz im Jahre 1926, nach-

folgend nenne ich sie Pahlmame.

16:15 Uhr, schnell aus dem Büro ge-

schlüpft, bevor noch jemand kommt, der

etwas braucht – ich hab heute nämlich

etwas Feines vor, gemeinsam mit An-

neliese darf ich mich auf den Weg zur

Pahlalm machen und dort die Sennerin

besuchen, die Pahlmame oder Pahloma.

Warum? Weil wir vom Redaktionsteam

fanden, es ist schon etwas Besonde-

res, wenn man mit 89 Jahren noch eine

Hochalm betreut.

Auf nach Großdorf, vorher noch ein

Blümchen als Mitbringsel besorgt und

dann geht’s über den Almweg hinauf.

Fürsorgliche Liftarbeiter lassen Frauen

am Steuer vor, Kavaliere am Waldweg,

wie schön. Es geht bis zur Paul-Alm,

von dort, trotz mittelmäßigem Wetter,

zu Fuß weiter. Anneliese schreitet aus,

Erika schnauft daneben her, aber so lan-

ge man noch reden kann, geht’s doch.

Weit weg eine Gams, fast vor den Füßen

ein schönes Murmeltier, in der Höhe

ein Falke. Langeweile kommt keine auf.

Natürlich bleiben wir auch stehen, um

die köstlichen Schwarzbeeren zu klau-

ben. Schneller als gedacht sind wir oben.

Annelies gesteht mir, dass sie der Mame

noch nichts von unserm – besser gesagt

– von meinem Besuch erzählt hat, sie

wird sonst nur nervös. Wie den meisten

Die Sennerin

vom Pahlberg

Die Pahlmame - Sennerin mit 89 Jahren auf der Pahl-Hochalm

Wenn andere schon lange von Rente reden oder auf den

Ruhestand warten, gibt es Menschen, die sich darüber

freuen, dass sie noch wertvolle Arbeit leisten können.