Gemeindezeitung - page 44

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Ehrendes Gedenken an Karl Kollnig -
ein verdienter Bürger unserer Gemeinde
Als am Sonntag, 8. Februar
2015 das Sterbeglöckl zu hö-
ren war, dachten wohl viele
an den „Luggele Karl“, wie
Herr Karl Kollnig vielen äl-
teren Gemeindebewohnern
noch geläufig ist. Lange
schon wusste man von sei-
ner schweren Lungenerkran-
kung, die er mit bewunderns-
werter Gelassenheit hinnahm
und die ihn nicht hinderte,
bis zuletzt Einladungen und
Termine - wie die Jahres-
hauptversammlung der Mu-
sikkapelle - wahrzunehmen.
Immer wieder gab es solche
Lichtblicke in seinen letzten
Lebenstagen.
Eine überaus große Schar
an Trauergästen nahm am
Dienstag, den 10. Februar
vom Karl Abschied. Als be-
sonders berührenden Mo-
ment empfand man wohl die
Verabschiedung des Sarges
am Kirchplatz mit Karls
Lieblingsmarsch, dem „Erz-
herzog Karl Marsch“, den die
Musikkapelle Gaimberg ih-
rem jahrelangen Obmann als
letzten Gruß erklingen ließ.
Der nunmehrige Obmann der
MK Gaimberg Franz Web-
hofer würdigte in aufrichtiger
Weise die Verdienste des
Verstorbenen. Karl Kollnig
gehörte bereits seit seinem
19. Lebensjahr der Musik-
kapelle als Bassflügelhornist
an. Insgesamt 51 Jahre, von
1960 bis 2010, gehörte er
dem Verein an, davon hat er
37 Jahre im Vereinsvorstand
in verschiedenen Funktionen
gewirkt. Im Jahre 1979 galt
es die Obmannstelle neu zu
besetzen und Karl übernahm
- etwas widerwillig - die or-
ganisatorische Leitung der
Kapelle. Dass es eine „Ära“,
nämlich 23 Jahre, werden
würde, ahnte er wohl nicht.
Seine vielfachen Verdienste
erfuhren Würdigung und Eh-
rungen. So wurde er im Jahre
2000 zum
Ehrenobmann
der
MK Gaimberg ernannt, im
Jahre 2002 erhielt er die
Ver-
dienstmedaille des Landes
Tirol
und im Jahre 2004 wur-
den seine Leistungen um das
Blasmusikwesen in der Hei-
matgemeinde mit dem
Eh-
renzeichen der Gemeinde
Gaimberg
gewürdigt. Karl
Kollnigs Engagement erfuhr
auch durch den Österreichi-
schen
Blasmusikverband
und des Verbandes der Tiro-
ler Blasmusikkapellen zahl-
reiche Auszeichnungen und
Ehrungen. Das Bemühen um
den Erhalt und die Förderung
der Freundschaft zu unserer
Partnergemeinde Dambach
brachte ihm die Ernennung
zum
Ehrenmitglied
des Mu-
sikvereines Dambach, worauf
er sehr stolz war. Eine Ab-
ordnung aus Oberösterreich
erwies ihm mit der Teilnahme
an der Beerdigung auch die
letzte Ehre.
In großer Achtung und Dank-
barkeit sprach Bürgermeis-
terin Martina Klaunzer über
den Verstorbenen und hob
besonders die Spuren - golde-
ne Spuren - die der „Kollnig
Karl“ für viele Jahre hinter-
lässt, hervor:
Von 1986 bis
1992 im
Gemeinderat
und
1992 bis 1998 als
Ersatz-
gemeinderat
erwarb er Ver-
dienste in der Gemeinde und
wurde mit dem Ehrenzeichen
der Gemeinde Gaimberg aus-
gezeichnet. Von Seiten des
Landes Tirol wurde Karl die
Vereinsehrennadel in Gold,
sowie die Verdienstmedaille
des Landes Tirol verliehen.
Karl war ein Mann mit Weit-
blick, Umsicht und Bedacht
auf Nachhaltigkeit, Verläss-
lichkeit, Feingefühl und Ge-
selligkeit. Dies zeichnete ihn
aus im Gespräch, Handeln
und in der Begegnung mit den
Mitmenschen. Karl war bis
zu seiner Pensionierung bei
der Fa. Bodner in der Peg-
getz beschäftigt und wurde
besonders als Ausbildner von
Lehrlingen sehr geschätzt.
Seine handwerklichen Fähig-
keiten und seine Hilfsbereit-
schaft waren auch bei vielen
Arbeiten in der Kirche, in
Vereinslokalen, sowie bei Re-
novierungsarbeiten von Berg-
hütten, wie dem Annaschutz-
haus und der Hochsteinhütte,
sehr gefragt. Hier hat Karl
viele goldene Spuren hinter-
lassen. Er war Vorbild in vie-
len Bereichen, eine goldene
Spur bleibt zurück in seiner
Art, wie er dörfliche Gemein-
schaft gelebt hat, sowohl in
der Nachbarschaft, als auch
in der Vereinsgemeinschaft.
Sein ganzes Herzblut wende-
te Karl für die Musikkapelle
auf. Er liebte das Brauchtum
und die Tradition und so zieht
sich eine goldene Spur weiter
in unsere Partnergemeinde
Sand Dambach. Auch in den
letzten Jahren war Karl nicht
untätig, so konnte der Senio-
renbund Gaimberg ihn für die
Tätigkeit als Wanderwart ge-
winnen. Wir alle trauern hier
mit dankbarem Herzen, denn
wir haben mit ihm einen Men-
schen verloren, den wir sehr
schätzen und der in unseren
Leben viele goldene Spuren
hinterlassen hat.
Mit Teilen aus der „Harmo-
niemesse“ von Sepp Thaler
umrahmte die Musikkapelle
den Sterbegottesdienst, den
Vikar Alban Ortner zelebrier-
te. In der vollgefüllten Kirche
gab PA Mag. Georg Webho-
fer einen weiteren Einblick in
das Leben des Verstorbenen:
Karl Kollnig wurde am
21. September 1940 in Ni-
kolsdorf als Sohn von Olga
Kollnig und Anton Bernhard
geboren. Er wuchs bis zu
seinem 8. Lebensjahr am Mi-
chelsberg auf und besuchte
die Volksschule am Lindsberg
und in Nikolsdorf. Nach der
Verehelichung seiner Mutter
mit dem Luggele-Bauer Josef
Pichler übersiedelte er nach
Untergaimberg. Er wuchs
dort mit 9 Geschwistern auf
und war ihnen ein guter Bru-
der. Die Volksschule schloss
er in Gaimberg ab. 1957 be-
gann er die Tischlerlehre bei
der Tischlerei Karl Bodner
und war dort durchgehend
bis zu seiner Pensionierung
im Jahre 1999, also durch 42
Jahre, als Tischler tätig. Seine
handwerklichen Fähigkeiten
als Tischler waren bei der
Nachbarschaft, bei den Ver-
wandten, den örtlichen Verei-
nen und in der Pfarre immer
gefragt und er ging immer
gerne und mit viel Freude
und Können dem Tischler-
handwerk nach. Dass man
als Tischler
„nit viel vadiant,
Karl Kollnig
† 08.02.2015
Foto: privat
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