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27

OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

8. APRIL 2019

CHRONIK

Der gebürtige Millstätter

Liturgiewissenschaftler und

Seelsorger Prof. Dr. Franz

Nikolasch gründete das

Stiftsmuseum Millstatt. Er

besuchte das Marianum in

Tanzenberg, studierte ab

1952 an der päpstlichen Uni-

versität Gregoriana in Rom,

wo er 1958 zum Priester ge-

weiht wurde und drei Jahre

darauf promovierte. Nach

der Zeit in Rom wirkte Niko-

lasch als Kaplan in Spittal

und Ferlach. Danach war er

als Pfarrer für die Stadt-

pfarre St. Josef bei Villach

verantwortlich. Er unterrich-

tete Religion in Villach und

lehrte Liturgiewissenschaft in Klagenfurt und war ab 1965 Rektor

des Bischöflichen Bildungshauses Stift St. Georgen/Längsee. Bis

zu seiner Emeritierung 2001 stand Nikolasch dem Institut

für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Uni-

versität Salzburg vor. 1977 gründete er in seinem Geburtsort die

„Millstätter Orgelwochen“, aus der sich im Laufe der Zeit die

„Millstätter Musikwochen“ entwickelten, und leitete diese mehr

als 20 Jahre lang. Am 3. April feierte Nikolasch seinen 86. Ge-

burtstag.

Foto: Pressestelle

Todesfälle

Döbriach:

Helmut Mühlmann

(91)

Eisentratten:

Ewald Martinz

(78)

Fischertratten:

Hermann Glanznig

(77)

Flattach:

Norbert Brandstätter

(69)

Gmünd: Andrea Pichorner

(59)

Irschen: Georg Forster

(65)

Kirchbach: Ria Pichler

(89)

Johanna Tillian

(90)

Kötschach-Mauthen:

Stefanie Trutschnig

(95)

Notburga Strobl

(86)

Lesachtal: Sophie Simoner

(92)

Lind: Albert Frankhauser

(87)

Oberdrauburg:

Johann Huber

(84)

Obervellach:

Jose ne Gigacher

(88)

Herbert Krap

(76)

Penk: Sophie Lackner

(85)

Rangersdorf:

Alfons Gradnig

(90)

Sagritz: Theresia Strasser

(88)

Seeboden:

Rudolf Erwin Pauer

(90)

Spittal: Eva Moser

(36)

Ernst Pacher

(80)

Steinfeld: Siegfried Koch

(72)

St. Peter ob Rennweg:

Franz Eder

(89)

Pflege

&

Betreuung

von MMag. Sandra Bindhammer

Nachdem ich bei meinem letzten

Bericht über die Symptome einer

„normalen“ Trauer sowie die Dau-

er eines Trauerprozesses berich-

tet habe, möchte ich heute auf

den Umgang mit trauernden

Menschen eingehen. Häufig wer-

de ich gefragt was man sagen, fra-

gen kann oder wie man mit Trau-

ernden spricht. Im Prinzip ist es

ganz einfach – indem man sich

selbst bleibt und sich den Ant-

worten, die man bekommt, stellt.

Häufig entsteht genau hier die

Herausforderung, was soll ich sa-

gen, wenn jemand in Tränen aus-

bricht, die Welt nicht mehr ver-

steht, die Zukunft nicht mehr vor-

stellbar ist, wenn die Hoffnung

verloren gegangen ist … Meistens

kommen wir gleich mit einem

Taschentuch daher, damit die Trä-

nen so schnell als möglich wegge-

wischt werden, weil die meisten

Menschen Weinende nicht aus-

halten … Oder sollen wir den

Trauernden die Möglichkeit und

Zeit geben zu weinen? Denn Wei-

nen kann auch eine Erleichterung

bedeuten … Es stellt sich gleich-

zeitig die Frage: Habe ich den Mut

und die Geduld, das Schweigen

auszuhalten, einfach „nur“ da zu

sein? Muss ich immer eine Ant-

wort auf Fragen parat haben, die

ich sowieso nicht beantworten

kann? Die klassischen Warum-

Fragen, die häufig gestellt werden

sind einfach nicht zu beantwor-

ten. Es ist daher nur ehrlich zu

sagen: Ich weiß es auch nicht, ich

möchte für dich da sein, ich bin

für dich da! Mehrfach bekom-

men Trauernde auf die Frage:

Warum hat er oder sie sterben

müssen? die Antwort: „Der Herr-

gott wird es schon wissen oder es

hat so sein müssen“. Nein, dies

hat nicht mit Gott zu tun, warum

muss es sein, dass eine Mutter,

Vater oder Kinder sterben, nein,

hierzu gibt es keine Logik und es

ist auch nicht das Werk Gottes.

Mitgefühl zeigen im Sinne von

„Ich verstehe wie du dich fühlst!“

finde ich persönlich immer recht

interessant, da dies ja gar nicht

möglich ist, denn jede Trauer ist

anders, Beziehungen zwischen

Menschen sind einzigartig bzw.

waren einzigartig. Ich kann daher

nur von meinem eigenen persön-

lichen Trauergefühl berichten ….

Wenig hilfreich ist es, Trauernden

einen Auftrag zu erteilen: „Melde

dich, wenn du etwas brauchst!“

Die Person ist mit seiner/ihrer

Trauer beschäftigt und soll sich

auch noch melden? Nein, wir ha-

ben uns zu melden und die Situa-

tion einzuschätzen, ob er oder sie

Unterstützung benötigt oder ein-

fach nur einmal mit einem Essen

vorbeizukommen oder zu einem

gemeinsamen Spaziergang abzu-

holen. Auch das ist Anteilnahme!

MMag. Sandra Bindhammer

BScN

M.Ed.

, Seeboden

www.bildungsraum.info

Trauer III

Österreichs Schach trauert umEvaMoser

Österreichs erste Schach-

Großmeisterin, die Spittalerin

Eva Moser, ist in Graz im Alter

von 36 Jahren überraschend ver-

storben. Unvergessliche High-

lights ihrer Karriere sind ein

Vize-Europameistertitel 1998 bei

den Mädchen und der Gewinn

der Staatsmeisterschaft 2006 in

der Allgemeinen Klasse. Moser

kam bereits in der Schulzeit in

ihrem Heimatort Spittal mit

Schach in Kontakt und stellte mit

dem Gewinn der Österreichi-

schen Jugendmeisterschaft rasch

ihr großes Talent unter Beweis.

Sieben weitere Titel folgten.

International gewann sie bei

der Heim-Europameisterschaft in

Mureck 1998 bei den Mädchen

U 16 die Silbermedaille. Zudem

gelang ihr im gleichen Jahr bei

der Weltmeisterschaft in Odessa

ein fünfter Platz, die beste Plat-

zierung einer Österreicherin.

Großmeisterin

Ihr Debüt im Frauen-National-

team feierte Eva Moser bei der

Schach-Olympiade 2000 in

Istanbul. Acht Jahre später in

Dresden gelangen ihr herausra-

gende 8,5 Punkte aus 10 Partien,

die meisten am Spitzenbrett. Na-

tional konnte Moser bei den

Staatsmeisterschaften 2006 in

Gmunden alle Männer hinter

sich lassen und als erste Frau

den Titel gewinnen. Im gleichen

Jahr gewann sie mit ihrem

Verein „Styria Graz“ auch die

Bundesliga. Ihre beste Platzie-

rung in der Weltrangliste war ein

25. Platz im Juli 2012 mit einer

Karriere-Höchst-

zahl von 2.471 Elo-

punkten. Bereits

2003 wurde ihr

vom Weltschach-

bund für ihre Leis-

tungen der Titel

einer

Schach-

Großmeisterin ver-

liehen, ein Jahr

später folgte der

Männer-Titel eines

Internationalen Meisters. Ihr

nächstes Ziel war der Großmeis-

tertitel der Männer. 2014 erzielte

sie bei einem Turnier in Augs-

burg eine erste Norm.

Eva Moser bei der

Schach-Olympiade

2014 in Tromsö.

Foto: ÖSB