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OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
8. APRIL 2019
CHRONIK
Der gebürtige Millstätter
Liturgiewissenschaftler und
Seelsorger Prof. Dr. Franz
Nikolasch gründete das
Stiftsmuseum Millstatt. Er
besuchte das Marianum in
Tanzenberg, studierte ab
1952 an der päpstlichen Uni-
versität Gregoriana in Rom,
wo er 1958 zum Priester ge-
weiht wurde und drei Jahre
darauf promovierte. Nach
der Zeit in Rom wirkte Niko-
lasch als Kaplan in Spittal
und Ferlach. Danach war er
als Pfarrer für die Stadt-
pfarre St. Josef bei Villach
verantwortlich. Er unterrich-
tete Religion in Villach und
lehrte Liturgiewissenschaft in Klagenfurt und war ab 1965 Rektor
des Bischöflichen Bildungshauses Stift St. Georgen/Längsee. Bis
zu seiner Emeritierung 2001 stand Nikolasch dem Institut
für Liturgiewissenschaft und Sakramententheologie an der Uni-
versität Salzburg vor. 1977 gründete er in seinem Geburtsort die
„Millstätter Orgelwochen“, aus der sich im Laufe der Zeit die
„Millstätter Musikwochen“ entwickelten, und leitete diese mehr
als 20 Jahre lang. Am 3. April feierte Nikolasch seinen 86. Ge-
burtstag.
Foto: Pressestelle
Todesfälle
Döbriach:
Helmut Mühlmann
(91)
Eisentratten:
Ewald Martinz
(78)
Fischertratten:
Hermann Glanznig
(77)
Flattach:
Norbert Brandstätter
(69)
Gmünd: Andrea Pichorner
(59)
Irschen: Georg Forster
(65)
Kirchbach: Ria Pichler
(89)
Johanna Tillian
(90)
Kötschach-Mauthen:
Stefanie Trutschnig
(95)
Notburga Strobl
(86)
Lesachtal: Sophie Simoner
(92)
Lind: Albert Frankhauser
(87)
Oberdrauburg:
Johann Huber
(84)
Obervellach:
Jose ne Gigacher
(88)
Herbert Krap
(76)
Penk: Sophie Lackner
(85)
Rangersdorf:
Alfons Gradnig
(90)
Sagritz: Theresia Strasser
(88)
Seeboden:
Rudolf Erwin Pauer
(90)
Spittal: Eva Moser
(36)
Ernst Pacher
(80)
Steinfeld: Siegfried Koch
(72)
St. Peter ob Rennweg:
Franz Eder
(89)
Pflege
&
Betreuung
von MMag. Sandra Bindhammer
Nachdem ich bei meinem letzten
Bericht über die Symptome einer
„normalen“ Trauer sowie die Dau-
er eines Trauerprozesses berich-
tet habe, möchte ich heute auf
den Umgang mit trauernden
Menschen eingehen. Häufig wer-
de ich gefragt was man sagen, fra-
gen kann oder wie man mit Trau-
ernden spricht. Im Prinzip ist es
ganz einfach – indem man sich
selbst bleibt und sich den Ant-
worten, die man bekommt, stellt.
Häufig entsteht genau hier die
Herausforderung, was soll ich sa-
gen, wenn jemand in Tränen aus-
bricht, die Welt nicht mehr ver-
steht, die Zukunft nicht mehr vor-
stellbar ist, wenn die Hoffnung
verloren gegangen ist … Meistens
kommen wir gleich mit einem
Taschentuch daher, damit die Trä-
nen so schnell als möglich wegge-
wischt werden, weil die meisten
Menschen Weinende nicht aus-
halten … Oder sollen wir den
Trauernden die Möglichkeit und
Zeit geben zu weinen? Denn Wei-
nen kann auch eine Erleichterung
bedeuten … Es stellt sich gleich-
zeitig die Frage: Habe ich den Mut
und die Geduld, das Schweigen
auszuhalten, einfach „nur“ da zu
sein? Muss ich immer eine Ant-
wort auf Fragen parat haben, die
ich sowieso nicht beantworten
kann? Die klassischen Warum-
Fragen, die häufig gestellt werden
sind einfach nicht zu beantwor-
ten. Es ist daher nur ehrlich zu
sagen: Ich weiß es auch nicht, ich
möchte für dich da sein, ich bin
für dich da! Mehrfach bekom-
men Trauernde auf die Frage:
Warum hat er oder sie sterben
müssen? die Antwort: „Der Herr-
gott wird es schon wissen oder es
hat so sein müssen“. Nein, dies
hat nicht mit Gott zu tun, warum
muss es sein, dass eine Mutter,
Vater oder Kinder sterben, nein,
hierzu gibt es keine Logik und es
ist auch nicht das Werk Gottes.
Mitgefühl zeigen im Sinne von
„Ich verstehe wie du dich fühlst!“
finde ich persönlich immer recht
interessant, da dies ja gar nicht
möglich ist, denn jede Trauer ist
anders, Beziehungen zwischen
Menschen sind einzigartig bzw.
waren einzigartig. Ich kann daher
nur von meinem eigenen persön-
lichen Trauergefühl berichten ….
Wenig hilfreich ist es, Trauernden
einen Auftrag zu erteilen: „Melde
dich, wenn du etwas brauchst!“
Die Person ist mit seiner/ihrer
Trauer beschäftigt und soll sich
auch noch melden? Nein, wir ha-
ben uns zu melden und die Situa-
tion einzuschätzen, ob er oder sie
Unterstützung benötigt oder ein-
fach nur einmal mit einem Essen
vorbeizukommen oder zu einem
gemeinsamen Spaziergang abzu-
holen. Auch das ist Anteilnahme!
MMag. Sandra Bindhammer
BScN
M.Ed., Seeboden
www.bildungsraum.infoTrauer III
Österreichs Schach trauert umEvaMoser
Österreichs erste Schach-
Großmeisterin, die Spittalerin
Eva Moser, ist in Graz im Alter
von 36 Jahren überraschend ver-
storben. Unvergessliche High-
lights ihrer Karriere sind ein
Vize-Europameistertitel 1998 bei
den Mädchen und der Gewinn
der Staatsmeisterschaft 2006 in
der Allgemeinen Klasse. Moser
kam bereits in der Schulzeit in
ihrem Heimatort Spittal mit
Schach in Kontakt und stellte mit
dem Gewinn der Österreichi-
schen Jugendmeisterschaft rasch
ihr großes Talent unter Beweis.
Sieben weitere Titel folgten.
International gewann sie bei
der Heim-Europameisterschaft in
Mureck 1998 bei den Mädchen
U 16 die Silbermedaille. Zudem
gelang ihr im gleichen Jahr bei
der Weltmeisterschaft in Odessa
ein fünfter Platz, die beste Plat-
zierung einer Österreicherin.
Großmeisterin
Ihr Debüt im Frauen-National-
team feierte Eva Moser bei der
Schach-Olympiade 2000 in
Istanbul. Acht Jahre später in
Dresden gelangen ihr herausra-
gende 8,5 Punkte aus 10 Partien,
die meisten am Spitzenbrett. Na-
tional konnte Moser bei den
Staatsmeisterschaften 2006 in
Gmunden alle Männer hinter
sich lassen und als erste Frau
den Titel gewinnen. Im gleichen
Jahr gewann sie mit ihrem
Verein „Styria Graz“ auch die
Bundesliga. Ihre beste Platzie-
rung in der Weltrangliste war ein
25. Platz im Juli 2012 mit einer
Karriere-Höchst-
zahl von 2.471 Elo-
punkten. Bereits
2003 wurde ihr
vom Weltschach-
bund für ihre Leis-
tungen der Titel
einer
Schach-
Großmeisterin ver-
liehen, ein Jahr
später folgte der
Männer-Titel eines
Internationalen Meisters. Ihr
nächstes Ziel war der Großmeis-
tertitel der Männer. 2014 erzielte
sie bei einem Turnier in Augs-
burg eine erste Norm.
Eva Moser bei der
Schach-Olympiade
2014 in Tromsö.
Foto: ÖSB