SPORT
PUSTERTALER VOLLTREFFER
MÄRZ/APRIL 2018
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Martin Schneider stellte
einen neuen Weltrekord
im 24-Stunden-
Skibergsteigen auf.
Er absolvierte
18.034 Höhenmeter
und überbot damit die
bisherige Bestmarke
von 17.477 Höhen-
metern. Damit ist dem
37-jährigen Sillianer ein
Eintrag ins Guinness
Buch der Rekorde
sicher.
Der Weltrekordversuch fand
kürzlich auf dem Dorfberg in
St. Oswald (Gemeinde Kar-
titsch) statt. Auf einer Strecken-
länge von zwei Kilometern
musste Martin Schneider den
Aufstieg von 460 Höhenmetern
innerhalb eines Tages so oft wie
möglich absolvieren. Die Ab-
fahrt und der Materialwechsel
wurden ohne fremde Hilfe be-
wältigt und das Skitourenmate-
rial musste den offiziellen Re-
geln des Weltverbandes ISMF
entsprechen. „Nach zwei bisher
erfolglosen Versuchen hat es
endlich geklappt. Es war schon
eine harte Sache, vor allem im
mentalen Bereich. Aber grund-
sätzlich war ich so fokussiert
und mit Fellwechsel und Nah-
rungsaufnahme beschäftigt,
dass ich für andere Dinge fast
keine Gedanken hatte“, erzählt
Schneider.
Morgenstunden
Insgesamt legte der Skiberg-
steiger aus Sillian nur zwei
25-minütige Pausen ein: „Dabei
handelt es sich um eine längere
Essenspause und einmal wurde
ich von meinem Physiothera-
peuten durchgeknetet.“
Bis auf drei Stunden während
der Nacht wurde Schneider von
Freunden und Bekannten be-
gleitet. „Die schwierigste Phase
war in der Früh zwischen sechs
und neun Uhr. Da machten sich
vor allem Magenprobleme be-
merkbar. Wenn man die ganze
Zeit nur isotonische Getränke,
Müsliriegel und Gels zu sich
nimmt, reagiert darauf natürlich
der Magen. Hinzu kam die
Müdigkeit. Der Sonnenaufgang
war für mich absolut die här-
teste Phase“, erzählt er.
„Meine große
Leidenschaft“
In seinem Brotberuf ist
Schneider Physiotherapeut in
Innsbruck. „Aber das Skiberg-
steigen ist meine große Leiden-
schaft“, erzählt der 37-Jährige
und setzt nach: „Die Schneebe-
dingungen in Osttirol sind per-
fekt für solch ein Projekt und
ich freue mich jetzt auf meinen
ersten Eintrag im Guinness
Buch der Rekorde.“
Auch TVB-Obmann Franz
Theurl gratulierte Schneider
zu seinem historischen Erfolg:
„Das war eine sehr beeindruk-
kende Leistung“, so Theurl und
resümierte weiter: „Martin be-
stieg innerhalb eines Tages
mehr als zwei Mal den Mount
Everest.“ Dass Schneider den
erfolgreichen Weltrekordver-
such in Osttirol unternahm,
freue natürlich nochmals.
Martina Holzer
Schneider
(2. v. l.) mit
TVB-Ob-
mann und
Gratulant
Franz Theurl
sowie seinen
zwei Betreu-
ern Engelbert
Fuchs (r.)
und Markus
Huber.
Fotos:
Johannes
Bodner
Martin
Schneider
beim Fell-
wechsel.
Martin Schneider – Start zum 24-Stunden-Weltrekord.
neuenWeltrekord auf
Pustertaler stellte