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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

21. MÄRZ 2016

CHRONIK

MEINE

G

ESCHICHTE

Schauspielen war Vergnügen

Franz-Günther Heider,

Birnbaum:

„Collina“ (italienisch für „Hügel") heißt das Anwesen von Franz-Günther und Frigga Heider am Ortsrand von Birnbaum im Lesachtal.

Es ist individuell oder eigenwillig bebaut und gestaltet, hier stehen das Haus (casa collina), ein uralte Holzhütte, eine Sommerküche,

Weinkeller und eine Kapelle.

Es ist ein kleines Paradies im

Grünen, umschlossen von einer

Mauer und Bäumen. Hier sind

auch viele Raritäten und beson-

dere Gegenstände, wie Film-

requisiten, zu sehen. Hier fühlen

sich Franz-Günther (meist nur

„Günther" gerufen), Gattin

Frigga und – berufsbedingt nur

zwischendurch – die Tochter

Caroline, eine sehr erfolgreiche

Künstlerin und seit kurzem auch

glückliche Mutter eines Sohnes,

sehr wohl. Vor dreißig Jahren

begann der Schauspieler Günter

Heider mit dem Grunderwerb

bzw. der Baustelle Collina. Damit

ist er wieder in seine Lesachtaler

Heimat zurückgekehrt. Heider ist

ein geselliger, kontaktfreudiger

Mensch, der sogleich Optimis-

mus und Begeisterungsfähigkeit

versprüht. Er kam 1941 in Birn-

baum zur Welt. Günters Vater

Franz war im Zuge einer Bergret-

tungsaktion im Valentintal - kurz

bevor Günther geboren wurde -

abgestürzt. Seine Mutter Pau-

line, die Pfarrersköchin, Handar-

beitslehrerin und Hotelfachaus-

bildnerin war, förderte ihn

ebenso wie der damalige Pfarrer

von Kornat, Mathias Mazanec.

Günter besuchte in Kornat die

Volksschule, dann ging es ans

Priesterseminar Tanzenberg, wo

es ihm weniger behagte. So ging

es weiter zum Militär, zur Militär-

akademie und schließlich ans

Max-Reinhardt-Seminar in Wien.

Er war oft der Bösewicht

Noch vor dem Abschluss der

Theaterwissenschaften

erhielt

Günther die Chance, am Wiener

Burgtheater zu spielen. Daraus

wurden dann 15 Jahre, erinnert er

sich gerne und erwähnt seine För-

derer Direktor Ernst Häusser-

mann, Professor Eduard Volters

sowie viele Freunde, wie Walther

Reyer, Ewald Balser, u.a. Die wei-

teren Stationen waren das Schau-

spielhaus in Bochum (Intendant

Peter Zadek), das Residenztheater

München (Intendant Kurt Meisel)

sowie die Freie Volksbühne Berlin

(Intendant Kurt Hübner). Er liebte

klassische Rollen, oft genug

mimte er den starken Bösewicht.

Heider wirkte in rund 60 Fernseh-

filmen (auch in bekannten Krimi-

serien, weiters als „Ritter Rufus"

in „Merlin") mit, ein Höhepunkt

war die Hollywoodproduktion

„Die 21 Stunden von München“

(mit Franco Nero und William Hol-

den). Bei dutzenden Theatertour-

neen spielte er mit. Die schönste

und interessanteste Arbeit sei

jene in enger Freundschaft mit

Mario Adorf mit dem Stück „Der

Wirrkopf“ (nach Moliere) gewe-

sen. Seine Gattin Frigga – sie war

Bildmeisterin beim ZDF - lernte er

im Zuge gemeinsamer Arbeit in

der Produktion „Meuterei auf der

Bounty“ kennen. Inzwischen

sind sie seit 40 Jahren ein Ehe-

paar.

Bewegtes Leben

„Ich hatte ein überaus bewegtes

Leben. Meine Arbeit hat mir

auch immer Vergnügen berei-

tet“, sagt Heider, der nach wie

vor nicht nur als Haus- und Gar-

tengestalter mit großer Sammel-

leidenschaft sehr aktiv ist. Er

spielte im „Paolo Santonino"

mit, einem Theaterstück, das En-

gelbert Obernosterer erarbeitet

bzw. 2004 veröffentlicht hat. Es

wurde in Dellach/Gailtal (Wie-

serberg) mit Heider als sehr

selbstbewusstem „Santonino" ur-

aufgeführt. Mit dem bekannten

und sehr vielseitigen Schriftstel-

ler Obernosterer, ebenfalls ein

Lesachtaler aus St. Lorenzen, ist

Heider eng befreundet. Auch für

Lesungen wird Heider ob seiner

kräftigen und klaren Stimme ger-

ne engagiert. Jahrzehntelang

war er auch begeisterter Jäger.

„Meine Heimat Lesachtal und

mein Anwesen „Collina“ sind für

mich heute einfach optimal“, so

Heider.

Karl Brunner

Schauspieler und Heimwerker.

Foto: kb

FH Kärnten zum Anfassen und Begreifen

Vier Studienbereiche der FH Kärnten präsentierten ihr vielfältiges Angebot rund 1.000 Aus- und Weiterbildungsin-

teressierten am Campus Spittal, Villach, Klagenfurt und Feldkirchen.

Informativ und einzigartig

stellten sich 34 Bachelor- und

Masterstudiengänge der FH

Kärnten vor, ließen sich hinter

die Kulissen blicken und beein-

druckten die wissbegierigen Be-

sucher mit einem abwechslungs-

reichen und praxisorientierten

Programm. Neben Vorträgen

über Berufsbilder und Karriere-

möglichkeiten, fachspezifischen

Präsentationen, praktisch konzi-

pierten Workshops erhielten die

Interessenten auch Hausfüh-

rungen an den FH Kärnten

Standorten und konnten

so den Studienbetrieb

und -alltag bereits reali-

tätsnah erleben. Kreativ

zeigten sich Schüler beim

Architekturworkshop am

Campus Spittal und er-

kundeten den filmRAUM

im Spittl-Keller, die ge-

heime Schatzkammer so-

wie viele andere Stati-

onen im Studienbereich

Bauingenieurwesen und

Architektur.

Foto: Sepiafilm