![Page Background](./../common/page-substrates/page0026.jpg)
26
OBERKÄRNTNER
VOLLTREFFER
21. MÄRZ 2016
CHRONIK
MEINE
G
ESCHICHTE
Schauspielen war Vergnügen
Franz-Günther Heider,
Birnbaum:
„Collina“ (italienisch für „Hügel") heißt das Anwesen von Franz-Günther und Frigga Heider am Ortsrand von Birnbaum im Lesachtal.
Es ist individuell oder eigenwillig bebaut und gestaltet, hier stehen das Haus (casa collina), ein uralte Holzhütte, eine Sommerküche,
Weinkeller und eine Kapelle.
Es ist ein kleines Paradies im
Grünen, umschlossen von einer
Mauer und Bäumen. Hier sind
auch viele Raritäten und beson-
dere Gegenstände, wie Film-
requisiten, zu sehen. Hier fühlen
sich Franz-Günther (meist nur
„Günther" gerufen), Gattin
Frigga und – berufsbedingt nur
zwischendurch – die Tochter
Caroline, eine sehr erfolgreiche
Künstlerin und seit kurzem auch
glückliche Mutter eines Sohnes,
sehr wohl. Vor dreißig Jahren
begann der Schauspieler Günter
Heider mit dem Grunderwerb
bzw. der Baustelle Collina. Damit
ist er wieder in seine Lesachtaler
Heimat zurückgekehrt. Heider ist
ein geselliger, kontaktfreudiger
Mensch, der sogleich Optimis-
mus und Begeisterungsfähigkeit
versprüht. Er kam 1941 in Birn-
baum zur Welt. Günters Vater
Franz war im Zuge einer Bergret-
tungsaktion im Valentintal - kurz
bevor Günther geboren wurde -
abgestürzt. Seine Mutter Pau-
line, die Pfarrersköchin, Handar-
beitslehrerin und Hotelfachaus-
bildnerin war, förderte ihn
ebenso wie der damalige Pfarrer
von Kornat, Mathias Mazanec.
Günter besuchte in Kornat die
Volksschule, dann ging es ans
Priesterseminar Tanzenberg, wo
es ihm weniger behagte. So ging
es weiter zum Militär, zur Militär-
akademie und schließlich ans
Max-Reinhardt-Seminar in Wien.
Er war oft der Bösewicht
Noch vor dem Abschluss der
Theaterwissenschaften
erhielt
Günther die Chance, am Wiener
Burgtheater zu spielen. Daraus
wurden dann 15 Jahre, erinnert er
sich gerne und erwähnt seine För-
derer Direktor Ernst Häusser-
mann, Professor Eduard Volters
sowie viele Freunde, wie Walther
Reyer, Ewald Balser, u.a. Die wei-
teren Stationen waren das Schau-
spielhaus in Bochum (Intendant
Peter Zadek), das Residenztheater
München (Intendant Kurt Meisel)
sowie die Freie Volksbühne Berlin
(Intendant Kurt Hübner). Er liebte
klassische Rollen, oft genug
mimte er den starken Bösewicht.
Heider wirkte in rund 60 Fernseh-
filmen (auch in bekannten Krimi-
serien, weiters als „Ritter Rufus"
in „Merlin") mit, ein Höhepunkt
war die Hollywoodproduktion
„Die 21 Stunden von München“
(mit Franco Nero und William Hol-
den). Bei dutzenden Theatertour-
neen spielte er mit. Die schönste
und interessanteste Arbeit sei
jene in enger Freundschaft mit
Mario Adorf mit dem Stück „Der
Wirrkopf“ (nach Moliere) gewe-
sen. Seine Gattin Frigga – sie war
Bildmeisterin beim ZDF - lernte er
im Zuge gemeinsamer Arbeit in
der Produktion „Meuterei auf der
Bounty“ kennen. Inzwischen
sind sie seit 40 Jahren ein Ehe-
paar.
Bewegtes Leben
„Ich hatte ein überaus bewegtes
Leben. Meine Arbeit hat mir
auch immer Vergnügen berei-
tet“, sagt Heider, der nach wie
vor nicht nur als Haus- und Gar-
tengestalter mit großer Sammel-
leidenschaft sehr aktiv ist. Er
spielte im „Paolo Santonino"
mit, einem Theaterstück, das En-
gelbert Obernosterer erarbeitet
bzw. 2004 veröffentlicht hat. Es
wurde in Dellach/Gailtal (Wie-
serberg) mit Heider als sehr
selbstbewusstem „Santonino" ur-
aufgeführt. Mit dem bekannten
und sehr vielseitigen Schriftstel-
ler Obernosterer, ebenfalls ein
Lesachtaler aus St. Lorenzen, ist
Heider eng befreundet. Auch für
Lesungen wird Heider ob seiner
kräftigen und klaren Stimme ger-
ne engagiert. Jahrzehntelang
war er auch begeisterter Jäger.
„Meine Heimat Lesachtal und
mein Anwesen „Collina“ sind für
mich heute einfach optimal“, so
Heider.
Karl Brunner
Schauspieler und Heimwerker.
Foto: kb
FH Kärnten zum Anfassen und Begreifen
Vier Studienbereiche der FH Kärnten präsentierten ihr vielfältiges Angebot rund 1.000 Aus- und Weiterbildungsin-
teressierten am Campus Spittal, Villach, Klagenfurt und Feldkirchen.
Informativ und einzigartig
stellten sich 34 Bachelor- und
Masterstudiengänge der FH
Kärnten vor, ließen sich hinter
die Kulissen blicken und beein-
druckten die wissbegierigen Be-
sucher mit einem abwechslungs-
reichen und praxisorientierten
Programm. Neben Vorträgen
über Berufsbilder und Karriere-
möglichkeiten, fachspezifischen
Präsentationen, praktisch konzi-
pierten Workshops erhielten die
Interessenten auch Hausfüh-
rungen an den FH Kärnten
Standorten und konnten
so den Studienbetrieb
und -alltag bereits reali-
tätsnah erleben. Kreativ
zeigten sich Schüler beim
Architekturworkshop am
Campus Spittal und er-
kundeten den filmRAUM
im Spittl-Keller, die ge-
heime Schatzkammer so-
wie viele andere Stati-
onen im Studienbereich
Bauingenieurwesen und
Architektur.
Foto: Sepiafilm