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OBERKÄRNTNER

VOLLTREFFER

21. DEZEMBER 2015

CHRONIK

MEINE

G

ESCHICHTE

Musiker mit Leib und Seele

Gerhard Lexer,

Liesing:

Unzählige Stunden verbrachte der Lesachtaler Gerhard Lexer im Dienste der Musik. Er ist mit 40 Jahren derzeit Kärntens längst-

dienender Kapellmeister.

Mit zehn Jahren trat Gerhard

Lexer erstmals, die kleine Trom-

mel spielend, mit der Trachten-

kapelle Liesing auf. Für seinen

Vater Johann, damals Kapellmei-

ster, galt das Prinzip, „zuerst

muss man den Rhythmus be-

herrschen und dann kann man

erst ein Blasinstrument spielen“.

Später kamen bei Gerhard Lexer

mit Klarinette, Saxophon, Geige

und Kontrabass noch weitere In-

strumente hinzu. Beruflich wie

auch musikalisch folgte Gerhard

den Spuren seines Vaters. Am

Gemeindeamt Liesing begann er

die Lehre als Gemeindesekretär

und 1975 übernahm er den Takt-

stock der Trachtenkapelle Lie-

sing von seinem Vater. Zuvor er-

hielt er die Kapellmeisterausbil-

dung bei seinem großen Vorbild,

dem Militärkapellmeister Anton

Sollfelner. Erste Erfahrungen

sammelte er ab 1972 als Kapell-

meister der 1. Österreichischen

Grenzschutz-Musikkapelle.

Musikalische Familie

Gerhard Lexer stammt aus einer

sehr musikalischen Familie. Va-

ter Johann war nicht nur Musi-

ker, von ihm stammen auch über

100 Kompositionen, und er liebte

das Geigenbauen als interes-

sante Beschäftigung. Auch die

Geschwister von Gerhard Lexer

bekamen von ihrem Vater eine

ausgezeichnete Ausbildung. Zwei

Brüder sind heute noch aktive

Musiker in der örtlichen Kapelle.

Seit 120 Jahren stammt der Ka-

pellmeister der Trachtenkapelle

Liesing aus der Lexerfamilie. 1895

übernahm Stefan Lexer, Gerhards

Großvater, die Kapelle, 1925

folgte Johann Lexer und seit 1975

obliegt die Leitung Gerhard Lexer.

Gerne erinnert sich Gerhard Lexer

an die beiden Romreisen mit

Lesachtaler Musikern und an die

Privataudienz beim Papst. Die

Werbefahrten nach Baunatal

bei Kassel und Minden-Lübbecke

brachten nicht nur viele Touristen

in die Region, „es bildeten sich

auch viele Freundschaften, die

schon seit Jahrzehnten bestehen“,

freut sich Lexer.

Ehrenamt

„Unseren Kapellmeister zeichnet

nicht nur sein großes musika-

lisches Engagement, sondern

auch seine unendliche Geduld mit

uns Musikern aus“, lobt Obmann

Michael Egartner seinen musika-

lischen Leiter, „und diese sind zwi-

schen 14 und 76 Jahre alt.“ So ha-

ben die Musiker um Lexer in den

vergangenen Jahrzehnten bei Be-

zirks-, Landes- und Bundeswer-

tungsspielen mit hervorragenden

Erfolgen teilgenommen. „Ehren-

amt muss Ehrenamt bleiben“, so

sieht Lexer seine Aufgabe als

Kapellmeister und verzichtet seit

jeher auf eine Gage. Der jährliche

Höhepunkt ist das Konzert „Eine

lange Winternacht“, das immer

am 28. Dezember um 20 Uhr im

Kultursaal Liesing stattfindet. Im-

mer wieder gelingt es Lexer, mit

anspruchsvollen Stücken das Pu-

blikum zu begeistern. „Nach dem

Konzert ist vor dem Konzert“,

pflegt Lexer stets zu sagen und

sucht schon Musikstücke für das

nächste Jahr. „Das ist nicht im-

mer leicht“, meint der Jubilar,

„die Werke müssen einem zuerst

selber gefallen, dann die Musi-

ker und das Publikum begeis-

tern.“ Bei seinem Jubiläumskon-

zert spielen die Musikanten um

Gerhard Lexer lauter neue

Stücke, lediglich die Lesachtaler

Heimathymne „Hoch Lesachtal“

haben sie schon seit vielen Jah-

ren im Repertoire. Der Vollblut-

musiker Lexer hat ein breitge-

fächertes Programm zusammen-

gestellt, das den Bogen von

traditioneller zu symphonischer

Blasmusik spannt, wobei auch

moderne Klänge nicht fehlen

dürfen.

• Bei der Trachtenkapelle Lie-

sing gibt es jährlich ca. 50 Pro-

ben und zwischen 30 und 40

Auftritte.

• Gerhard Lexer singt seit 1958

beim Kirchenchor Liesing, ist

seit 1959 Mitglied der Trach-

tenkapelle Liesing und seit

1972 Mitglied des Gemisch-

ten Chores Liesing.

• Der ehemalige Amtsleiter der

Gemeinde Lesachtal wurde

als erster Bürger mit dem Eh-

renring der Gemeinde Lesach-

tal ausgezeichnet.

Jedes Jahr veranstaltet der Bezirks-Blas-

musik-Verband Hermagor den „Musik in

kleinen Gruppen“-Wettbewerb. In der Mu-

sikschule Hermagor ging der Bewerb Ende

November in den Kategorien Holzbläse-

rensembles, Blechbläserensembles, Schlag-

werk und Gemischte Ensembles über die

Bühne. Gastgeber und „Hausherr“ Gerald

Waldner, Direktor der Musikschule Herma-

gor – Gitschtal – St. Stefan: „Wir waren

wieder begeistert von der Disziplin, dem

Niveau und vor allem dem spannenden

Wettbewerb!“ Als Bezirkskapellmeister des

Blasmusikverbandes ist es ihm ein wich-

tiges Anliegen, „dass die Jugend gefördert,

ausgebildet und auch gefordert wird“. Die

Besten nehmen am Landeswettbewerb am

5. Mai 2016 in Klagenfurt teil.