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Die Sonnseiten

Nummer 60 - August 2018

4

Nachrufe

er 62 - April 2019

das „Krapfen- und Kiachl-

Backen“ ermöglicht, kleinere

Ausflugsfahrten wurden un-

ternommen, Burgl genoss die

liebevolle Zuwendung ihrer

Töchter Hildegard, Sieglinde,

Rita und Daria und war recht

dankbar auch für die Hilfe

des Sohnes Meinhard in den

jeweiligen Belangen.

Als sich Alter und Krankheit

(Diabetes mit Folgen) ver-

stärkt bemerkbar machten,

Hildegard und Birgit sich der

Pflege nicht mehr gewachsen

sahen, wurde ein Platz im

Wohn- und Pflegeheim Lienz

gefunden. Dort verbrachte sie

- bestens versorgt - ihre noch

verbleibende Lebenszeit, bis

sie am 27. Dezember 2018

ganz unerwartet abberufen

wurde und ihren Geschwis-

tern Albrecht, Loise, Hilde-

gard und Martha, sowie ihren

Ehemännern Josef und Alban

in die Ewige Heimat folgen

konnte.

Am Stefanitag gab es ein be-

rührendes Telefonat mit ihrer

Schwester Antonia, in dem

sie ausdrücklich bat, ein tau-

sendfaches „Vergelt’s Gott“

an alle weiterzugeben, die

ihr in den vielen Jahren einen

Liebesdienst erwiesen haben.

Sei dies durch Besuche, ei-

nen netten „Hoagascht“, gute

Worte und kleine Geschenke

gewesen oder einfach nur

durch das Dasein zur rechten

Zeit. Wir kennen die Burgl als

dankbare Frau, die das Leben

mit seinen Schattierungen an-

genommen hat, ihre fünf Kin-

der, 11 Enkel und 11 Urenkel

von Herzen liebte, voll Freu-

de oft von ihnen erzählte und

auch die Verbindung zu ihren

- noch lebenden - Geschwis-

tern Berta, Gertrud, Othmar,

Antonia, Richard und Wal-

traud freudig gepflegt hat.

PA Mag. Georg Webhofer er-

öffnete die Abendandacht mit

den Worten: „Liebe Trauerge-

meinschaft, wie viele von uns

wissen, schätzte Walpurga In-

feld - die „Egger Burgl“ - im-

mer den feierlichen Gesang

und legte Wert auf festliche

Umrahmung der Gottesdiens-

te, besonders durch „ihre“

Lieder. Als große Verehrerin

der Muttergottes war ihr das

Lied „Segne du Maria“ so-

zusagen das Wichtigste und

Liebste. So werden wir diese

Abendandacht nun damit er-

öffnen. Beenden werden wir

diese Andacht ebenfalls mit

einem Lieblingslied der lie-

ben Verstorbenen „Du großer

Gott“!

Es war in der Tat sehr berüh-

rend, wie der Volksgesang

aus ehrlichem und dankbaren

Herzen erklang. Und wie es

auch am Begräbnistag, am

Samstag, dem 29.12.2018

zutraf, dass unter großer Be-

teiligung Burgls „Lieblings-

messe“ - die „Schubertmes-

se“ gesungen wurde: „Wohin

soll ich mich wenden, wenn

Gram und Schmerz mich drü-

cken“. Der Lebenskreis der

„Egger Burgl“ hat sich auf

eine recht nachdenkenswerte

Weise geschlossen. Sie ruhe

in Frieden!

Tina (Hildegard) Knapp

Antonia Oberegger

Fast drei Jahrzehnte lang hat die „Egger Burgl“ mit Lie-

be und Genauigkeit für die Kerzen in der Aufbahrungshalle

Sorge getragen; es war dies eine Spende von ihr, wofür die

Gemeinde Gaimberg aufrichtig Dank sagt. Die Kerzen für

ihr eigenes Begräbnis hat sie 20 Jahre aufbewahrt gehabt,

damit wieder neue Kerzen für die Aufbahrungshalle da sind.

Foto: Bestattung Bergmeister

Abschied von Dr. Nerses Arakelian

Am Mittwoch, dem 2. Jänner

2019 verstarb MR Dr. Ner-

ses Arakelian. Uns allen als

liebenswerter Gemeindebür-

ger in Erinnerung, traf man

ihn doch besonders in sei-

nen späten Tagen öfters bei

seinen Spaziergängen in die

„Schären“ (Flurbezeichnung

im Ortsteil Grafendorf) an. In

der Nr. 52 der „Sonnseiten“

(Dezember 2015) gewährte

er uns einen überaus interes-

santen und vielfältigen Ein-

blick in sein Leben. Daraus

sei kurz zitiert: Nerses (geb.

29.12.1935) und seine sechs

Geschwister sind alle im sy-

rischen Aleppo, heute Haleb,

geboren, obwohl sie in Jaffa,

damals Palästina, jetzt Israel

gelebt haben. Das hatte ver-

wandtschaftliche

Gründe,

seine Tante war Hebamme in

Aleppo.

In Bethlehem hat die Fami-

lie vier Jahre verbracht, dann

übersiedelte man nach Jeru-

salem. Dort hat Nerses auch

maturiert und ist im selben

Jahr (1955) nach Wien ge-

kommen, um dort sein Me-

dizinstudium aufzunehmen,

das er 1962 abgeschlossen

hat. In dieser Zeit lernte er

auch seine Frau Liselotte,

geb. Bernard, kennen, was

ihm nun den Weg nach Ost-

tirol öffnete. Nach vielerlei

Wirren, Hindernissen und so

manchen „Querschüssen“ er-

öffnete Dr. Nerses Arakelian

seine Kinderarztpraxis und

erlangte auch das Primariat

im Krankenhaus Lienz. „Erst

da war ich voll zufrieden“,

schreibt er in seiner Lebens-

geschichte. Darin betont er

auch, dass seine Eltern nur

mit viel Glück den Genozid

an den Armeniern überlebt

haben. 1988 ereignete sich

in Armenien ein großes Erd-

beben, was Dr. Nerses Ara-

kelian bewog für die ARGE

Armenienhilfe zu arbeiten.

Es sollte ihm dies bis ins

hohe Alter Auftrag und Be-

rufung bleiben. Am Sterbe-

gottesdienst im armenisch-

apostolischen Ritus in der

Stadtpfarrkirche Lienz nah-

men zahlreiche Menschen

teil, die sich dankbar des Ver-

storbenen erinnerten und dem

„Unruhigen Herzen nun die

Ruhe im HERRN“ wahrhaft

gönnen. RIP.

† 02.01.2019

Dr. Nerses Arakelian