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Sept. 2018
Buchsbaumzünsler
13
D
er massive Befall des Buchs-
baumzünslers veranlasst uns,
noch einmal über dieses Problem zu
schreiben und die Mitglieder zu infor-
mieren.
Der Buchsbaumzünsler (
Diaphania
perspectalis
) hat sich mittlerweile in
nahezu ganz Österreich ausgebreitet.
Die gefräßigen Raupen des unauffälli-
gen Schmetterlings sorgen bei vielen
Buchsbesitzern für Ärger und Sorgen.
Besorgniserregend ist der Umstand,
dass befallene Buchspflanzen sich ohne
Pflanzenschutzmaßnahmen nur schwer
erholen können. Bei starkem Befall fres-
sen die hungrigen Raupen die Pflanze
buchstäblich kahl.
Auftreten in ganz Österreich.
Der
aus Ostasien stammende Falter wurde
in Österreich erstmals im Jahr 2009 in
Vorarlberg festgestellt. Im Jahr 2010
folgten die Bundesländer Wien und Nie-
derösterreich. Seitdem wurde auch im
restlichen Österreich sein Auftreten fest-
gestellt. Im deutschen Sprachraum wird
von 3-4 Generationen pro Jahr ausge-
gangen, wobei jede der Raupen sechs
Stadien durchgeht. Zunächst fressen die
hungrigen Raupen die Blattmasse, an-
schließend beginnen sie die Mittelrippe
des Blattes zu verzehren, schlussend-
lich fällt sogar die Rinde dem hungrigen
Insekt zum Opfer. Dieser Kahlfraß bis
auf das Holz des Buchses gibt diesem
keine Möglichkeit der Regeneration.
Der Schmetterling.
Die Vorder- und
Hinterflügel des ca. 45 mm großen Fal-
ters tragen eine auffällige weiße Farbe
mit einem dunklen Rand.
Es soll auch braune For-
men geben. Der Schmetterling selbst
ist nachtaktiv und lebt nur eine Woche.
Tagsüber können die Insekten oft auf
der Blattunterseite der den Buchs um-
gebenden Vegetation gefunden werden.
Bei der Eiablage werden ca. 20 linsen-
förmige, blassgelbe Eier auf die Blattun-
terseite gelegt. Dies ist das einzige Mal
im Rahmen des kurzen Lebens, das der
Schmetterling hat, dass er die Buchs-
pflanze aufsucht. Kurz vor dem Schlupf
erhalten die Eier eine dunkle Färbung.
Die Raupe.
Die Raupen halten sich
zunächst im Inneren des Buchsbaumes
auf, wo sie die Blattunterseiten abscha-
ben. Anfangs sind die Raupen noch hell-
gelblich gefärbt und haben eine weiße
Behaarung. Nach den ersten Häutungen
erhalten sie eine deutliche gelbgrüne Fär-
bung, die Kopfkapsel wird schwarz und
auf ihrem Rücken bilden sich schwarze
und weiße Längsstreifen. Auch die Pup-
pen tragen diese auffällige Zeichnung.
Sie befinden sich in Gespinsten, welche
die Raupen vor ihrer Verpuppung anle-
gen. Die Entwicklung der Raupen hängt
stark mit der Temperatur zusammen. Bei
15 °C benötigt eine Raupe ca. zwei Mo-
nate, um ein Schmetterling zu werden.
Sobald die Temperatur konstant mehr als
30 °C beträgt, benötigt sie allerdings nur
einen halben Monat.
Maßnahmen zur Bekämpfung.
Gute Erfahrungen gibt es mit biologi-
schen Pflanzenschutzmitteln auf Basis
Bacillus thuringiensis
(
Xen tari
). Die
Bakterien befallen die Raupen und tö-
ten diese ab. Sowohl
mechanische als auch
die Maßnahmen mit diversen biologi-
schen Pflanzenschutzmitteln benötigen
regelmäßige Anwendungen (ca. 1 x im
Monat). Die Maßnahmen müssen die
ganze Saison (bis zum ersten Frost im
Herbst) durchgeführt werden.
Mechanische Bekämpfung:
Absammeln der Larven. Hierbei
handelt es sich um die effektivste,
aber auch aufwendigste Bekämp-
fungsmaßnahme.
Abspritzen der Pflanze (innen und
außen). Die Raupen werden durch
den Druck des Wassers nicht unbe-
dingt getötet, aber zumindest von
der Pflanze entfernt.
Rückschnitt der Pflanze nach Auf-
treten des Falters. Befallenes Ma-
terial kann auch nach dem Schnitt
noch Falter hervorbringen, daher ist
es wichtig, das Material fachgerecht
zu entsorgen (siehe Kasten unten).
Ing. Josef Putz
(Auszug aus einem Artikel
der Zeitschrift „Grünes Tirol“)
Der Obst- und Gartenbauverein Tristach informiert:
Der Buchsbaumzünsler
sorgt wieder vermehrt für Ärger und Kummer
Foto (c) MA 42 Wien
Entsorgung über Restmüll
Direkte private Anlieferung bei der
Deponie Lavant (direkte Verrech-
nung mit Anlieferer). Befallenes Ma-
terial ist in dicht zu verschließende
Plastiksäcke zu verpacken. Für die
Kompostanlagen-Betreuer gibt es
nur diese Art der Entsorgung, um die
Weiterverbreitung zu verhindern.
BITTE UM BEACHTUNG:
Die Eigenkompostierung ist als Be-
kämpfungsmaßnahme nicht geeig-
net, da dabei weder die Eier noch
die Raupen abgetötet werden.
Befallenes Material wird bei der
Strauchschnitt-Sammelstelle beim
Bau- und Recyclinghof der Ge-
meinde nicht angenommen, da
dies die Verbreitung des Schäd-
lings begünstigen würde.