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September 2018 Gemeindekurier Nußdorf-Debant 91. Ausgabe
15
Der akademische Bildhauer Herbert
Unterberger aus Hermagor in Kärn-
ten schuf 1995 den Markterhebungs-
brunnen für Nußdorf-Debant. Im Zu-
ge der Umgestaltung des Gemeinde-
zentrums wurde das Werk vor eini-
gen Jahren mit Einverständnis des
Künstlers abgebaut und auf den heu-
tigen Standort am Marktplatz ver-
setzt.
Im heurigen Sommer stattete Herr
Unterberger der Marktgemeinde ei-
nen Kurzbesuch ab und brachte den
interessierten Zuhörern bei einer Be-
sichtigung seine überaus interessan-
ten Gedanken zur Gestaltung des
Brunnens näher:
Als Material für den Brunnen wurden
ausgesuchte Serpentine vom Fuß des
Großvenedigers verwendet. Mit die-
sen „Osttiroler Steinen“ soll das
Ge-
fühl von Heimat
symbolisiert wer-
den.
Ein weiteres Element, auf das der
Künstler in seinem Werk hinweisen
will, ist der notwendige
Zusammen-
halt innerhalb einer Gemeinde
, in
der es die unterschiedlichsten Men-
schen und Charaktere gibt. Dafür ste-
hen die verschieden großen Steine
mit ihren klaren Formen. Sie stützen
sich gegenseitig und stehen dennoch
in einem spannungsreichen Verhält-
nis zueinander, was zu einem aus-
drucksstarken Gesamteindruck führt.
Dieser wird durch das herabfließende
Wasser verstärkt und verleiht der
Skulptur zusätzliche Lebendigkeit.
Eine Gemeinde ist dauernden
Verän-
derungen
unterworfen und entwi-
ckelt sich ständig weiter. Dieser Ge-
danke wird beim Markterhebungs-
brunnen durch die nebenstehende
Kugel versinnbildlicht. In der Kunst
ist die Kugel ein Symbol für die Ge-
samtheit aller Möglichkeiten, da in
ihrer Urform die Möglichkeiten aller
anderen Formen enthalten sind. Zu-
dem steht die Kugel für die zyklische
Bewegung der ständigen Erneue-
rung.
Wichtig war dem Künstler bei der
Gestaltung seines Brunnens auch,
dass man diesen
mit allen Sinnen
wahrnehmen
kann. Er ist nicht nur
zum Betrachten geschaffen, sondern
man kann ihn auch hören, riechen
und insbesondere die Steine und das
Wasser mit den Händen fühlen und
begreifen.
Letztlich war es Herrn Unterberger
ein zusätzliches Anliegen, dass nicht
nur Menschen, sondern auch
Tiere
einen leichten Zugang zum Wasser
bekommen, um trinken und sich ab-
kühlen zu können. Durch den nahtlo-
sen Übergang des Brunnens zum
Marktplatz ist dies sehr gut gewähr-
leistet.
Heimische
Künstler
im Porträt
Hildegard Pranter
Hildegard Pranter lebt in Nußdorf
bei ihrer Familie beim Abele. Seit
26 Jahren geht sie täglich zur Ar-
beit in die Kunstwerkstatt Lienz.
Dort waren bis Ende August auch
ihre neuesten Werke ausgestellt,
Gemälde, die sich fast ausschließ-
lich mit Märchen befassen.
„Die Schöne und das Biest“
kommt darin gleich zweimal vor.
Der Moment, in dem die Liebe ei-
ner jungen Frau das abscheuliche
Tier mit den rollenden Augen in ei-
nen Prinzen verwandelt, fasziniert
die Künstlerin, die sich daher als
nächstes auch den Geschichten von
Schneeweißchen und Rosenrot und
dem Froschkönig widmen will.
„Solche Verwandlungen sind sehr
schwierig zu malen, da brauche ich
manchmal auch Hilfe“, gibt Hilde-
gard zu, obwohl die Bilder unver-
wechselbar ihren eigenen Aus-
druckswillen zur Anschauung brin-
gen.
Werke von Hildegard Pranter, de-
nen ausgewählte Kontraste und die
sorgfältig angewandte Technik der
Eitempera ihre Leuchtkraft verlei-
hen, waren schon mehrfach ausge-
stellt: in Lienz, in Innsbruck und
natürlich in Nußdorf-Debant. Ein-
mal führte sie eine Gemeinschafts-
ausstellung sogar bis nach Amster-
dam.
Bildhauer Herbert Unterberger
zu Besuch in Nußdorf-Debant