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18 OBERLIENZerlesen
Momo
von Matthias Schneider
In diesem Jahr wurde das Lesen
einmal auf ganz andere Art und
Weise den Kindern der ersten
und zweiten Schulstufe der
Volksschule Oberlienz näher
gebracht. Ein Hund – ein ganz
besonderer Hund – sollte den
Kleinsten an unserer Schule
diese Kulturtechnik schmack-
haft machen. Momo, sein Na-
me – wurde von Herrn Sume-
rauer drei Jahre trainiert, mit
Kindern während des Unter-
richts in Lesen zu folgen, auf-
zupassen, hinzuhören und be-
ruhigender Partner zu sein. Die
Aufgabe dieses liebevollen
Vierbeiners bestand darin, das
Kind positiv zu motivieren –
allein schon durch seine An
wesenheit. Durch Streicheln
und Bürsten seines Felles konnte
das Vertrauen zu diesem fein-
fühligen Tier aufgebaut werden,
und ein Vorlesen schien somit
für die Mädchen und Buben
kein Problem mehr darzustellen,
da Momo einfach nichts sagte.
© Volksschule Oberlienz
Er vermittelte eher Gelassenheit
- „Lies nur Kind –es ist egal, ob es
stimmt oder nicht.” Herr Sume-
rauer selbst war während des Le-
sens nur stiller Partner und fragte
am Ende der Stunde das Gelesene
ab. Die Stunde verflog, und der
Abschied von diesem Kinder-
schwarm fiel allen Schülern
schwer – auch den Lehrpersonen.
Momo versicherte mir aber, er
würde an unserer Schule öfters
vorbeischauen und beim Lesen
nach dem Rechten sehen.
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