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Seite 23

06/2018

21 Juni, Tag der Sommersonnwende, Tag der Tag-Nacht-

gleiche. Die Kinder tanzen singend um das Feuer, Verlieb-

te springen Hand in Hand darüber. Es brennen Feuer im

Tal und auf den Bergen. Schon die Germanen feierten die-

ses Fest.

So wie wir Herz – Jesu - Sonntag feiern, den Gelöbnistag, der

zurückführt bis zu den Franzosenkriegen und Andreas Hofer.

In der 4. Klasse Volksschule durften wir mit dem Herrn Lehrer

Anewanter nach Innsbruck fahren und dort 1 Nacht in der

Jugendherberge übernachten. Das war eine Aufregung.

Um 6:00 Uhr stiegen wir am Thaler Bahnhof in den Triebwa-

gen und los ging´s. Jeder hatte eine Jause, etwas Süßes und

einen Saft mit. Der Herr Lehrer erklärte uns alles Mögliche,

was wir links und rechts sehen konnten. Als wir nach Toblach

kamen entdeckten wir etwas. Es gab einen Berg, den man den

schlafenden Mönch nennt. Wir rannten alle auf die linke Seite

des Zuges. Dort sahen wir ihn. Ein riesiger Berg, der schläft

und sein Maul zu hatte. Je weiter der Zug fuhr, um so weiter

machte er sein Maul auf. Die Stirn, die Nase, das offenen Maul

– wir staunten und brachten unseren Mund nicht mehr zu.

Es ging Innsbruck entgegen. Bei dem höchsten Pfeiler der

Europabrücke fuhr der Zug ganz langsam. Auch da staunten

wir alle, dass man so eine Brücke bauen konnten – unglaub-

lich! Kurz darauf erreichten wir den Bahnhof von Innsbruck.

Für uns war er riesig, so was hatten wir noch nie gesehen, wie

so vieles.

Den Flughafen, mit seinen vielen Flugzeugen, große, kleine

Maschinen, beim Landen und Abheben, den Stadtturm mit sei-

nem atemberaubenden Blick über die ganze Stadt, die

Schwarzmander Kirche mit all ihren schwarzen Mandern.

Unser Herr Lehrer wusste von jedem den Namen. In der Mitte

war ein Grab, das sie bewachten. Im Grab war aber gar nie-

mand vergraben, das verstanden wir nicht ganz.

Wir besuchten alle Kirchen rund um, auch jene, in der Andre-

as Hofer, auch das Her Jesu Gelübde vor Gott ablegte, um die

Franzosen zu besiegen. Die Herz – Jesu - Kirche.

Als Hofers Truppen dann in der Schlacht bei Spinges 1797

überraschend gegen die Franzosen und die Bayern siegten,

wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag. Anschlie-

ßend ging es weiter, wir besuchten die Maria - Theresien Stra-

ße mit der Annasäule, wir erblickten Frau Hitt und Herr

Anewanter erzählte uns die Sage.

Nach einem langen Tag voller neuer Eindrücke, kehrten wir in

die Jugendherberge zurück, genossen unser Abendessen und

fielen alle müde ins Bett. Am nächsten Tag, war das Rundge-

mälde angesagt. Der Höhepunkt unserer Reise. Wir konnten es

kaum erwarten.

Die Tür ging auf. Es roch nach Rauch, nach Fichten und Tan-

nen. Wir stiegen die Treppe hinauf und waren überwältigt. Wir

sahen die Franzosen mit ihren Uniformen, Rössern und Säbenl

an ihrer Seite. Sie kamen von allen Seiten, kreisten Andreas

Hofer und seinen ständigen Begleiter , den Priester Franz Raffl

fast ein. Aber die Tiroler standen ihnen mit Heugabeln, Sensen

und alles was sie zum Kämpfen zu Hause hatten gegenüber,

auch mit Kanonen und Gewehren.

Wir sahen Verletzte, Frauen, die ihre Kinder und Männer

suchten. Es war ein harter Kampf am Bergisel – 3 Tage lang.

Überall in Tirol wurde für die Freiheit gekämpft, auch am Ein-

gang zum Paznaun bei Schloss Wiesberg stellten sich die

Frauen ihrem Kampf und siegten. Kein Franzose kam durch.

(wurde in einem Theaterstück von der Theatergruppe Ischgl

dargestellt)

Um 15:00 Uhr stiegen wir wieder in den Zug und erreichten

um 19:00 Uhr wieder Thal mit vielen Eindrücken, Erlebnissen

und Geschichten im Gepäck.

Bei uns ist Fronleichnam ein ganz großer Feiertag. Aber in

Assling und in Mathon (ein Weiler von Ischgl, 5 km entfernt)

ist es der Herz – Jesu - Sonntag. Bei jeder Prozession ist das

ganze Dorf auf den Füßen. Der Weg wird mit Birkenzweigen

geschmückt, die vier Altäre werden mit Blumen verziert. Die

Hl. Messe feierlich von Herrn Pfarrer Michael und unserem

Kirchenchor zelebriert. Die Musikkapelle mit der original Paz-

nauner Tracht (für mich eine der schönsten Trachten im Land),

die Schützen, die Bergrettung, die Feuerwehr, alle Vereine

stellen sich auf und warten auf die Fahnenträger, den Priester

unter dem Baldachin mit dem Allerheiligsten, die Muttergot-

tesstatue und den Erstkommunionkindern mit Blumen.

Wenn alle aus der Kirche kommen, beginnt die Prozession.

Ein langer Zug zieht betend, singend von der Musikapelle

begleitet um die Kirche. Bei jedem Altar wird innegehalten

und gebetet, gedankt.

Am Abend spielen ein paar Musikanten am Kalvarienberg:

„Jesu Herz dich preist mein Glauben,…“. Währenddessen

wird an der gegenüberliegenden Seite ein großes Herz entzün-

det mit den Buchstaben IHS. Das heißt: Jesus, Heiland, Selig-

macher oder auch Jesus, der Retter der Menschen.

Und langsam entzünden sich im ganzen Tal Bergfeuer, sie

erinnern uns jedes Jahr aufs Neue an das Gelübde, das unsere

Vorfahren vor vielen Jahren abgegeben haben und wir immer

wieder erneuern dürfen.

Zum Schluss noch etwas zum Schmunzeln:

Ein Gast fragte einmal einen Buben was denn IHS bedeuten

würde. Dieser sagte einfach nur lachend: „Ganz einfach,

Ischgl hat Saison“

Gerda Kurz: Erinnerungen

schen nach frischer Leber rochen und eine gelbe Flüssigkeit,

wie eben die Leber, ausscheiden. Außerdem schmeckt die

Pflanze bitter wie die Galleflüssigkeit. Diese Beobachtungen

sind übrigens heute wissenschaftlich erhärtet. Das Schöllkraut

ist ein anerkanntes Leberheilmittel.

Die Einlagerung der Wirkstoffe in Heilpflanzen ist wie bei

Nahrungspflanzen abhängig von Standort, Klima und Anbau.

So haben Kräuter aus Wildsammlung nachgewiesen höhere

Heilkraft. Sogar ihre Nachbarschaftspflanzen haben Einfluss

auf deren Wirkkraft. Brennnesseln etwa erhöhen den Gehalt

an ätherischen Ölen in Heilkräutern: in Baldrian und Majoran

um 20 Prozent, in der Engelwurz gar um 80 Prozent. Im Wild-

wuchs konnte auch eine höhere Intensität an Biophotonen

gemessen werden. Biophotone sind "Lichtpartikelchen", die

sich als Licht- und Wärmeenergie der Sonne in den Pflanzen

einlagern und sich bei der Verdauung dem menschlichen

Organismus erschließen. Biologisch angebaute Kräuter ent-

halten sechsmal mehr solcher Photonen als konventionell

angebaute und Wildkräuter enthalten zwölfmal mehr davon.

Fortsetzung: Die Kraft der Kräuter