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06/2018
21 Juni, Tag der Sommersonnwende, Tag der Tag-Nacht-
gleiche. Die Kinder tanzen singend um das Feuer, Verlieb-
te springen Hand in Hand darüber. Es brennen Feuer im
Tal und auf den Bergen. Schon die Germanen feierten die-
ses Fest.
So wie wir Herz – Jesu - Sonntag feiern, den Gelöbnistag, der
zurückführt bis zu den Franzosenkriegen und Andreas Hofer.
In der 4. Klasse Volksschule durften wir mit dem Herrn Lehrer
Anewanter nach Innsbruck fahren und dort 1 Nacht in der
Jugendherberge übernachten. Das war eine Aufregung.
Um 6:00 Uhr stiegen wir am Thaler Bahnhof in den Triebwa-
gen und los ging´s. Jeder hatte eine Jause, etwas Süßes und
einen Saft mit. Der Herr Lehrer erklärte uns alles Mögliche,
was wir links und rechts sehen konnten. Als wir nach Toblach
kamen entdeckten wir etwas. Es gab einen Berg, den man den
schlafenden Mönch nennt. Wir rannten alle auf die linke Seite
des Zuges. Dort sahen wir ihn. Ein riesiger Berg, der schläft
und sein Maul zu hatte. Je weiter der Zug fuhr, um so weiter
machte er sein Maul auf. Die Stirn, die Nase, das offenen Maul
– wir staunten und brachten unseren Mund nicht mehr zu.
Es ging Innsbruck entgegen. Bei dem höchsten Pfeiler der
Europabrücke fuhr der Zug ganz langsam. Auch da staunten
wir alle, dass man so eine Brücke bauen konnten – unglaub-
lich! Kurz darauf erreichten wir den Bahnhof von Innsbruck.
Für uns war er riesig, so was hatten wir noch nie gesehen, wie
so vieles.
Den Flughafen, mit seinen vielen Flugzeugen, große, kleine
Maschinen, beim Landen und Abheben, den Stadtturm mit sei-
nem atemberaubenden Blick über die ganze Stadt, die
Schwarzmander Kirche mit all ihren schwarzen Mandern.
Unser Herr Lehrer wusste von jedem den Namen. In der Mitte
war ein Grab, das sie bewachten. Im Grab war aber gar nie-
mand vergraben, das verstanden wir nicht ganz.
Wir besuchten alle Kirchen rund um, auch jene, in der Andre-
as Hofer, auch das Her Jesu Gelübde vor Gott ablegte, um die
Franzosen zu besiegen. Die Herz – Jesu - Kirche.
Als Hofers Truppen dann in der Schlacht bei Spinges 1797
überraschend gegen die Franzosen und die Bayern siegten,
wurde der Herz-Jesu-Sonntag zum hohen Feiertag. Anschlie-
ßend ging es weiter, wir besuchten die Maria - Theresien Stra-
ße mit der Annasäule, wir erblickten Frau Hitt und Herr
Anewanter erzählte uns die Sage.
Nach einem langen Tag voller neuer Eindrücke, kehrten wir in
die Jugendherberge zurück, genossen unser Abendessen und
fielen alle müde ins Bett. Am nächsten Tag, war das Rundge-
mälde angesagt. Der Höhepunkt unserer Reise. Wir konnten es
kaum erwarten.
Die Tür ging auf. Es roch nach Rauch, nach Fichten und Tan-
nen. Wir stiegen die Treppe hinauf und waren überwältigt. Wir
sahen die Franzosen mit ihren Uniformen, Rössern und Säbenl
an ihrer Seite. Sie kamen von allen Seiten, kreisten Andreas
Hofer und seinen ständigen Begleiter , den Priester Franz Raffl
fast ein. Aber die Tiroler standen ihnen mit Heugabeln, Sensen
und alles was sie zum Kämpfen zu Hause hatten gegenüber,
auch mit Kanonen und Gewehren.
Wir sahen Verletzte, Frauen, die ihre Kinder und Männer
suchten. Es war ein harter Kampf am Bergisel – 3 Tage lang.
Überall in Tirol wurde für die Freiheit gekämpft, auch am Ein-
gang zum Paznaun bei Schloss Wiesberg stellten sich die
Frauen ihrem Kampf und siegten. Kein Franzose kam durch.
(wurde in einem Theaterstück von der Theatergruppe Ischgl
dargestellt)
Um 15:00 Uhr stiegen wir wieder in den Zug und erreichten
um 19:00 Uhr wieder Thal mit vielen Eindrücken, Erlebnissen
und Geschichten im Gepäck.
Bei uns ist Fronleichnam ein ganz großer Feiertag. Aber in
Assling und in Mathon (ein Weiler von Ischgl, 5 km entfernt)
ist es der Herz – Jesu - Sonntag. Bei jeder Prozession ist das
ganze Dorf auf den Füßen. Der Weg wird mit Birkenzweigen
geschmückt, die vier Altäre werden mit Blumen verziert. Die
Hl. Messe feierlich von Herrn Pfarrer Michael und unserem
Kirchenchor zelebriert. Die Musikkapelle mit der original Paz-
nauner Tracht (für mich eine der schönsten Trachten im Land),
die Schützen, die Bergrettung, die Feuerwehr, alle Vereine
stellen sich auf und warten auf die Fahnenträger, den Priester
unter dem Baldachin mit dem Allerheiligsten, die Muttergot-
tesstatue und den Erstkommunionkindern mit Blumen.
Wenn alle aus der Kirche kommen, beginnt die Prozession.
Ein langer Zug zieht betend, singend von der Musikapelle
begleitet um die Kirche. Bei jedem Altar wird innegehalten
und gebetet, gedankt.
Am Abend spielen ein paar Musikanten am Kalvarienberg:
„Jesu Herz dich preist mein Glauben,…“. Währenddessen
wird an der gegenüberliegenden Seite ein großes Herz entzün-
det mit den Buchstaben IHS. Das heißt: Jesus, Heiland, Selig-
macher oder auch Jesus, der Retter der Menschen.
Und langsam entzünden sich im ganzen Tal Bergfeuer, sie
erinnern uns jedes Jahr aufs Neue an das Gelübde, das unsere
Vorfahren vor vielen Jahren abgegeben haben und wir immer
wieder erneuern dürfen.
Zum Schluss noch etwas zum Schmunzeln:
Ein Gast fragte einmal einen Buben was denn IHS bedeuten
würde. Dieser sagte einfach nur lachend: „Ganz einfach,
Ischgl hat Saison“
Gerda Kurz: Erinnerungen
schen nach frischer Leber rochen und eine gelbe Flüssigkeit,
wie eben die Leber, ausscheiden. Außerdem schmeckt die
Pflanze bitter wie die Galleflüssigkeit. Diese Beobachtungen
sind übrigens heute wissenschaftlich erhärtet. Das Schöllkraut
ist ein anerkanntes Leberheilmittel.
Die Einlagerung der Wirkstoffe in Heilpflanzen ist wie bei
Nahrungspflanzen abhängig von Standort, Klima und Anbau.
So haben Kräuter aus Wildsammlung nachgewiesen höhere
Heilkraft. Sogar ihre Nachbarschaftspflanzen haben Einfluss
auf deren Wirkkraft. Brennnesseln etwa erhöhen den Gehalt
an ätherischen Ölen in Heilkräutern: in Baldrian und Majoran
um 20 Prozent, in der Engelwurz gar um 80 Prozent. Im Wild-
wuchs konnte auch eine höhere Intensität an Biophotonen
gemessen werden. Biophotone sind "Lichtpartikelchen", die
sich als Licht- und Wärmeenergie der Sonne in den Pflanzen
einlagern und sich bei der Verdauung dem menschlichen
Organismus erschließen. Biologisch angebaute Kräuter ent-
halten sechsmal mehr solcher Photonen als konventionell
angebaute und Wildkräuter enthalten zwölfmal mehr davon.
Fortsetzung: Die Kraft der Kräuter