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FODN - 68/01/2018
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BUNT GEMISCHT
seine Kinder in einem Spagat zwischen
Familie und Fremdbetreuung schaukeln
muss, kommt praktisch in diesen Fil-
men nicht vor. Dabei hätte ich doch echt
geglaubt, sie sind die Zukunft; das Ost-
tirol, das auch im Wettbewerb bestehen
muss, jenes, das außer seiner „Traditi-
onsverbundenheit“ noch ein bisschen
wirtschaftlichen „Wumms“ hat.
Smartphones und Digitalisierung ha-
ben auch unseren Osttiroler Alltag er-
leichtert, und man hört ja kaum jeman-
den über die vielen praktischen Aspekte
jammern, aber ich gebe zu, dass sich
auch in mir mancher Widerstand gegen
die Neuzeit regt, wenn ich im Arztwar-
tezimmer in irgendwelchen Frauenzeit-
schriften blättere und in mir der Ver-
dacht keimt, dass es scheinbar ganz und
gar gestrig ist, seinen Kaffee sitzend
aus einer Tasse (!) zu trinken und nicht
sein ganzes Essen (samt Salat) im Mixer
zuzubereiten und –jetzt kommt´s- natür-
lich auch „gehend“ aus einem Becher zu
schlürfen.
Wenn es das ist, was uns altmodisch
macht dann bin ich es gerne, und ich so-
lidarisiere mich auch mit all jenen, die
nicht alle Traditionen (auch wenn sie
nicht „jahrhundertealt“ sind) verwerfen
und sich mit einer Tasse Kaffe an den
Tisch setzen, wenn Besuch kommt, die
sich Zeit nehmen für die Gegenwart und
nicht permanent damit beschäftigt sind,
für die Zukunft vorzudenken und über
ungelegte Eier zu brüten.
Die Kalser „To stay“-Mentalität (nicht
nur die in den Gasthäusern des Tals) ist
eigentlich eine tröstliche Eigenschaft
für die Zukunft, vermittelt sie uns doch,
dass es lebenswert im hier und im jetzt
ist, und allen Zuschauern sei gesagt:
„Kommen Sie zu uns, denn wir sind
immer noch da, also kann´s so schlecht
nicht sein ;-)“
Neuverpachtung Sportstube
Pachtbeginn
ab 1. Dezember 2018
ca. 50 m² Gaststube
und Terrasse
Küche 20m²
Mitbetreuung Sportanlagen
(Fußballplatz, Eislaufplatz)
erwünscht
W
eitere Informationen und/oder
schriftliche Bewerbung bitte
bis 30. April 2018 bei
Bgm.inErika
Rogl im Gemeindeamt: 04876/8210-
13 oder
gemeindeamt@kals.at.
auf Grund von
Pensionierung
Okay, der Spruch ist nicht der Wahn-
sinn, das sehe ich ein, aber wir haben ja
noch was anzubieten, ER ist schon im-
mer da und eigentlich ein Dauerbrenner
und angesichts dessen, brauchen wir gar
nicht viele Slogans. Denn so lange der
Große von Kals über uns wacht, werden
auch Menschen hierher kommen um sei-
ne Faszination hautnah zu erleben, und
wenn sie uns dann kennen lernen, wird
es genügen dass wir einfach so sind wie
wir sind, ein liebenswerter, ehrlicher
Ort mit genau solchen Menschen.
Tradition, heile Welt und die Frage „Was ist eigentlich echt?“ Es hat sich viel verändert –
und von manchen Klischees ist in der Wirklichkeit nicht mehr viel übrig.