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FODN - 68/01/2018

BUNT GEMISCHT

Von Gerhard Gratz

U

nd so verging ein Tag nach dem

anderen. Keine Spur vom Hund.

Simon hatte die Hoffnung schon

aufgegeben als die Nachricht kam, dass

ein Hund im Arniger Berg bellt. Sofort

machten sich Simon und einige Arniger

am Abend des 5. Jänners auf in Rich-

tung Arniger Martele, um die Stelle

zu lokalisieren, von wo das Bellen her-

kommt. Es war eindeutig. Irgendwo im

Holzschnitzgraben musste ein Hund

sein. Ob es Hero war, konnten wir nur

vermuten. Welcher Hund soll es sonst

sein? Es war sehr naheliegend, dass es

sich um den Schusterhund handelt. Wir

sind in der Nacht noch hoch in den Ar-

niger Berg und konnten die Stelle, von

wo das Bellen herkam, relativ genau

ausmachen. Um 23:00 Uhr wurde dann

im Glocknerblick das weitere Vorhaben

besprochen.

Der Jaggler Peter und Christian, Si-

mon selber und ich, Gratz Gerhard,

beschlossen in der Früh um halb Acht

loszugehen um den Hund zu holen. Mit

Steigeisen auf den Füßen marschier-

ten wir los, vorbei am Futterstand vom

Glieber Anda über die Heuriese Rich-

tung Andeler Brücke. Gratz Gitti hatte

den Hund noch in den Morgenstunden

beim Spaziergang mit Maverick gehört.

So waren wir voller Zuversicht Hero

zu finden. Die ganze Zeit während des

Aufstiegs hörten wir allerdings nichts

mehr. Und so wurde unsere Hoffnung

mit jedem Steigmeter kleiner.

Als wir dann an der vermeindlichen

Stelle ankamen, heiß es warten bis der

Hund wieder einen Laut von sich gibt.

Nichts. Da werden 10 Minuten zu einer

Ewigkeit. Simon versuchte es mit der

Hundepfeife zum wiederholten Male.

Und endlich - ein Bellen. Wir waren ca.

100 Höhenmeter zu weit oben. Schnell

hinunter und eine Stelle im unwegsa-

men Gelände finden, um in den Graben

zu kommen. Bis zu Hüfte im Schnee

arbeitete wir uns vor. Die letzten Meter

waren mühsam. Felsiges Gelände, senk-

rechte Abfälle in den Graben. Endlich

sah ich den Hund. Auf einem Felsvor-

sprung. Er hatte Angst und traute sich

fast nicht sich zu rühren. Ich hatte auch

nicht die Möglichkeit zu ihm zu gelan-

gen. Zuerst dachte ich, ohne Seilsiche-

Silvester 2017/18 war für Schuster Simon ein trauriger Tag.

Sein Hund Hero ist während des Feuerwerks auf der Schus-

teralm panisch davongelaufen. Die Hoffnung ihn am nächsten

Tag zu Hause aufzufinden, haben sich leider nicht erfüllt.

Schusterhund

Hero

rung keine Chance zu haben. Irgendwie

schaffte ich es Hero zu mir zu locken.

Selber nur auf einem kleinen Felsvor-

sprung stehend, ergriff ich die Vorder-

pfoten des Hundes, zog ihn zu mir und

schaffte es irgendwie ihn zu fassen und

auf meinen Standplatz zu heben. Es war

geschafft. Doch von dieser Stelle hat-

te ich keine Möglichkeit mit den Hund

wegzukommen. Und so wartete ich auf

Peter. Ich hob den Hund auf und reicht

ihn an Peter weiten. Jetzt war es wirk-

lich geschafft. Der Rest war nur noch

ein Kinderspiel. Hero an der Leine. ging

es zurück zum Arniger Marterle, wo Si-

mon seinen geliebten Hund in die Arme

nehmen konnte.

Es grenzt fast schon an ein Wunder,

dass der Hund nach 6 Tagen im Gebir-

ge unverletzt gefunden werden konnte.

Zudem verhielt sich Hero gerade so, als

ob nichts geschehen war. Den 6. Jänner

2018 werden einige Leute und speziell

Simon wohl nicht mehr so schnell ver-

gessen. Auch die Meldungen die über

Whatsapp und Facebook kamen waren

beeindruckend. So viele hatten mitge-

fiebert und freuten sich, dass Hero wie-

der da ist.