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Trotz des extrem schneereichen
Winters 1917 brachte die Schnee-
schmelze keine Schäden, Anfang
Juni waren die Felder schneefrei
und frisch angebaut, an den
Frontstellungen ließ das Frühjahr
natürlich länger auf sich warten.
Die
Verpfleg-Rationen
für die
Mannschaften wurden wöchent-
lich knapper und die Dorfbevöl-
kerung bekam den
Hunger
bereits
täglich zu spüren. Die sporadi-
schen Angriffe der
italienischen
Artillerie
führ ten am
7. Juni
1917
zu einem
beinahe Unglück
.
Eine
10 cm-Granate
dur ch-
schlug im Haus
vlg. Agner
eine
Holzwand und zwei Fußböden
und bohrte sich in den Kellerbo-
den ein, ohne zu explodieren. In
unmittelbarer Nähe spielten
zwei
Kinder
, die
unverletzt
blieben.
Vermehrt überflogen in diesen
Wochen und Monaten auch italie-
nische Flugzeuge das Kartitsch-
Tilliachtal und warfen
Flugzettel
ab. Auch die österrreichisch/
ungarische Artillerie blieb nicht
untätig. Im gesamten Frontab-
schnitt 10/c verteilt waren etwa
17 verschieden große Geschüt-
ze
eingesetzt, davon r und 10 an
der Kartitscher Front.
Gegen
Ende Juli 1917
holte die
österr. Artillerie von Bruneck den
schweren Skoda Mörser,
Kali-
ber 30,5 cm
„auf Gastrolle“
zum Einsatz an die Karnische
Front. Dieses Geschütz wog in
Feuerstellung ca.
20 Tonnen
, es
hatte eine Reichweite von
9,6 km
und das Geschoß wog 380 kg.
Bei Kriegsbeginn hatte die öster-
reichisch/ungarische Armee 24
solcher Geschosse, im späteren
Kriegsverlauf jedoch 72. Um
dem Gegner mehr Geschütze
vorzutäuschen, wurde wiederholt
der
Fronteinsatz gewechselt
, da-
her „Gastrolle“.
Zum
Transport
wurde der Skoda-
Mörser in drei Teile zerlegt und
mit eigenen
Austro-Daimler
Zugwagen
100-Ps transportiert.
Bis zur
Gefechtbereitschaft
benö-
tigen
44 Männer elf Stunden
.
Dieser Mörser 30,5 cm wurde am
29. 7. 1917 in Tas-
senbach
auswago-
niert, am 30. Juli
war er bereits in
Kartitsch in Stel-
lung
und wur de in
der Folge an mehre-
ren Standorten ein-
gesetzt. Mit Sicher-
heit stand er im
Er-
schbaumertal
und
Winklertal
und ein
historisches
Foto
zeigt ihn nahe des
Kriegerfriedhofs
.
Laut Aufzeichnun-
gen wurde er auch
im
Stiefboden
,
Winklertal in Stel-
lung gebracht und
beim Beschuß des
Col Quaterna sei
ein
Volltreffer
er-
zielt worden. Seit-
her war im Ort Ruhe. Am
11.
September
wur de der Mör ser
wieder abgezogen und
in Tassen-
bach
Richtung Br uneck
bahn-
verladen
. Tags zuvor war Ober -
tilliach den ganzen Tag über einer
fürchterlichen Beschießung durch
die italienische Artillerie ausge-
Folge 12
Skoda Mörser 30,5 cm in Stellung, im Erschbaumertal, Aug.
1916
Flugzettel, ähnliche wurden von italie-
nischen Flugzeugen auch bei uns abge-
worfen