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Einfach herzustellen und über

Generationen hinweg erprobt:

Heimische Kräuter und Heil-

pflanzen bieten uns eine große

Vielfalt an traditionellen Haus-

mitteln, die unser Wohlbefinden

steigern und kleine Beschwerden

rasch und zuverlässig lindern

.

Die alpine Landschaft der Kräuter und Heilpflanzen bietet

eine Auswahl an Düften, Farben und anderen Wirkstoffen für

beinahe alle Erkrankungen, von den möglichen Kombinatio-

nen gar nicht zu sprechen. Diese wertvollen Naturgaben kön-

nen ganz einfach auf unsere Teller wandern und Bestandteil

des Alltags werden. Die Einfachheit der Zubereitungen, die

regionale Verfügbarkeit und die naturwissenschaftlich nach-

gewiesene Wirkung sind die Erfolgskriterien dieser Pflanzen.

Pflanzenwirkstoffe wie Düfte (z.B. ätherische Öle), Farben

(z.B. gelbe und orange Carotinoide, lila und rote Flavonoide),

Bitterstoffe, Schleimstoffe, Schaum- und Scharfstoffe sowie

viele andere sind seit Jahrzehnten naturwissenschaftlich unter-

sucht und in ihrer Wirkung bestätigt. Apotheker nennen diese

Inhaltsstoffe Pflanzenwirkstoffe, und Ernährungswissen-

schaftler nennen sie Bioaktive Substanzen. Sie werden von

den beiden Berufsgruppen entweder als Phytopharmaka oder

in Lebensmitteln und Speisen verwendet.

Hierzu einige Beispiele

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Erkältungstee

Hilft beim Schwitzen und lindert Schmerzen

Ab und zu erwischt uns eine Erkältung. Für diesen Fall steht

uns eine Teemischung zur Verfügung. Wir nehmen Linden-

blüten, die die Schweißbildung und die Abwehrkraft fördern.

Holunderblüten verstärken ebenfalls die Schweißbildung und

nehmen sogar Einfluss auf die Wärmeregulation im Gehirn.

Mädesüß enthält ein Salicylaldehyd, das dem Magen nicht

schadet, weil es erst im Darm in Salycylsäure (Aspirin) umge-

baut wird. So bekommen wir dieses gut bekannte Schmerzmit-

tel aus einer ganz natürlichen Quelle. Die Blüten haben den

höchsten Wirkstoffgehalt, wenn sie kurz vor der Vollblüte

geerntet werden.

Rezept:

Erkältungstee

1 Teil Lindenblüten - 1 Teil Holunderblüten – 1 Teil Mäde-

süßblüten

Diese Mischung frisch oder getrocknet mit heißem Wasser

aufgießen, zehn Minuten lang ziehen lassen, abseihen und

möglichst heiß trinken.

Verwendung:

Bei Erkältung 4 bis 5 Tassen Erkältungstee pro

Tag trinken.



Brennnessel-Kraftwerk

Ein Energieschub ohnegleichen

Die nussähnlichen Früchte der Brennnessel gelten als Vitali-

tätstonikum. Im Herbst sehen wir an den Brennnesseln viele

kleine Früchte, die rispenartig an der Pflanze hängen und als

„Brennnesselsamen“ bezeichnet werden. Sie duften karotten-

ähnlich und durch kurzes Rösten kommt das nussartige Aroma

zum Vorschein. Brennnesselfrüchte können in der Küche für

Salate und Suppen ähnlich wie Nüsse verwendet werden. Die

Kombination von Brennnesselsamen und Honig führt hoch-

wertige Nährstoffe in gut verfügbarer Form zusammen. Die

Zucker aus dem Honig befördern Mineralstoffe vom Darm ins

Blut, die lebensnotwendigen, essenziellen Fettsäuren aus den

Brennnesselsamen und die stärkenden bioaktiven Substanzen

aus beiden Zutaten gelten als Aufbaumittel.

Rezept:

Brennnessel-Kraftwerk

250 g Cremehonig – 25 g Brennnesselfrüchte

Die Brennnesselfrüchte trocken leicht anrösten, bis sie ihr

angenehmes nussartiges Aroma entwickeln. Den Cremehonig

vorsichtig erwärmen und die Brennnesselfrüchte einrühren.

Verwendung:

Zweimal täglich vor den Mahlzeiten einen hal-

ben Teelöffel Brennnesselhonig pur essen.

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Knoblauch-Elixier

Reinigt die Blutgefäße

Knoblauch reinigt die Blutgefäße in erstaunlicher Art und

Weise. Er gilt ganz offiziell als „Gefäßschützer“. Zudem för-

dert er die Durchblutung, senkt die Blutfette, schirmt vor

schädlichen Keimen ab und wirkt entzündungshemmend.

Auch macht er unsere Gefäße elastischer und verbessert so den

Stoffwechsel. Knoblauch wird am besten frisch verwendet,

weil seine flüchtigen Sulfide, das sind die riechbaren Schwe-

felverbindungen, sich sehr schnell in Luft auflösen. Der unan-

genehme Duft macht ihn heutzutage unbeliebt. Doch in

bestimmten Kombinationen, wie etwa im Knoblauch-Elixier

ist der Knoblauchgeruch kaum wahrzunehmen.

Rezept

:

Knoblauch-Elixier

30 geschälte unbehandelte Knoblauchzehen – 5 kleinge-

schnittene ungeschälte, unbehandelte Zitronen – 1 l Wasser

Knoblauchzehen und Zitronen im Mixer zerkleinern, mit etwa

1 Liter Wasser zum Kochen bringen und einmal aufwallen las-

sen. Dann abseihen und in eine Flasche füllen. Im Kühl-

schrank aufbewahren.

Verwendung:

Das tägliche Stamperl Knoblauch-Elixier vor

oder nach den Hauptmahlzeiten trinken. Die Kur 2 mal 3

Wochen lang durchführen, dazwischen eine Woche Pause ein-

legen.



Inhalationssalz

Der duftende Wasserdampf macht die Atemwege frei

Wenn die Nase zu ist und das Atmen schwer wird, empfiehlt

sich eine Inhalation. Die beste Kombination ist Wasser, Salz

und Kräuter. Quendel, der bei uns wild wachsende Thymian,

entspannt mit seinen Wirkstoffen die Bronchien und bringt

den Schleim in Bewegung. Salbei wirkt entzündungshemmend

und bekämpft Bakterien, Viren und Pilze. Melisse beruhigt

und entkrampft. Das Steinsalz sorgt dafür, dass die Pflanzen-

wirkstoffe dahin kommen, wo sie wirken können. Es öffnet die

Poren und lässt die ätherischen Öle eindringen. Der Wasser-

dampf schließlich transportiert die Wirkstoffe und leitet die

Wärme.

Rezept:

Inhalationssalz

5 g Quendel - 5 g Salbei - 5 g Melisse – 100 g Steinsalz

Das Salz mit den Kräutern in der Küchenmaschine fein mah-

len und in ein Schraubglas füllen

Verwendung:

Einen gehäuften Teelöffel Inhalationssalz in

1/4 Liter kochendes Wasser geben. Bei einer Hitze inhalieren,

die gerade als angenehm empfunden wird.

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12/2016

Die Seite für die Gesundheit

mit Doktor Adelbert Bachlechner

Alte Hausmittel - neu „aufgekocht“