![Page Background](./../common/page-substrates/page0021.jpg)
Einfach herzustellen und über
Generationen hinweg erprobt:
Heimische Kräuter und Heil-
pflanzen bieten uns eine große
Vielfalt an traditionellen Haus-
mitteln, die unser Wohlbefinden
steigern und kleine Beschwerden
rasch und zuverlässig lindern
.
Die alpine Landschaft der Kräuter und Heilpflanzen bietet
eine Auswahl an Düften, Farben und anderen Wirkstoffen für
beinahe alle Erkrankungen, von den möglichen Kombinatio-
nen gar nicht zu sprechen. Diese wertvollen Naturgaben kön-
nen ganz einfach auf unsere Teller wandern und Bestandteil
des Alltags werden. Die Einfachheit der Zubereitungen, die
regionale Verfügbarkeit und die naturwissenschaftlich nach-
gewiesene Wirkung sind die Erfolgskriterien dieser Pflanzen.
Pflanzenwirkstoffe wie Düfte (z.B. ätherische Öle), Farben
(z.B. gelbe und orange Carotinoide, lila und rote Flavonoide),
Bitterstoffe, Schleimstoffe, Schaum- und Scharfstoffe sowie
viele andere sind seit Jahrzehnten naturwissenschaftlich unter-
sucht und in ihrer Wirkung bestätigt. Apotheker nennen diese
Inhaltsstoffe Pflanzenwirkstoffe, und Ernährungswissen-
schaftler nennen sie Bioaktive Substanzen. Sie werden von
den beiden Berufsgruppen entweder als Phytopharmaka oder
in Lebensmitteln und Speisen verwendet.
Hierzu einige Beispiele
Erkältungstee
Hilft beim Schwitzen und lindert Schmerzen
Ab und zu erwischt uns eine Erkältung. Für diesen Fall steht
uns eine Teemischung zur Verfügung. Wir nehmen Linden-
blüten, die die Schweißbildung und die Abwehrkraft fördern.
Holunderblüten verstärken ebenfalls die Schweißbildung und
nehmen sogar Einfluss auf die Wärmeregulation im Gehirn.
Mädesüß enthält ein Salicylaldehyd, das dem Magen nicht
schadet, weil es erst im Darm in Salycylsäure (Aspirin) umge-
baut wird. So bekommen wir dieses gut bekannte Schmerzmit-
tel aus einer ganz natürlichen Quelle. Die Blüten haben den
höchsten Wirkstoffgehalt, wenn sie kurz vor der Vollblüte
geerntet werden.
Rezept:
Erkältungstee
1 Teil Lindenblüten - 1 Teil Holunderblüten – 1 Teil Mäde-
süßblüten
Diese Mischung frisch oder getrocknet mit heißem Wasser
aufgießen, zehn Minuten lang ziehen lassen, abseihen und
möglichst heiß trinken.
Verwendung:
Bei Erkältung 4 bis 5 Tassen Erkältungstee pro
Tag trinken.
Brennnessel-Kraftwerk
Ein Energieschub ohnegleichen
Die nussähnlichen Früchte der Brennnessel gelten als Vitali-
tätstonikum. Im Herbst sehen wir an den Brennnesseln viele
kleine Früchte, die rispenartig an der Pflanze hängen und als
„Brennnesselsamen“ bezeichnet werden. Sie duften karotten-
ähnlich und durch kurzes Rösten kommt das nussartige Aroma
zum Vorschein. Brennnesselfrüchte können in der Küche für
Salate und Suppen ähnlich wie Nüsse verwendet werden. Die
Kombination von Brennnesselsamen und Honig führt hoch-
wertige Nährstoffe in gut verfügbarer Form zusammen. Die
Zucker aus dem Honig befördern Mineralstoffe vom Darm ins
Blut, die lebensnotwendigen, essenziellen Fettsäuren aus den
Brennnesselsamen und die stärkenden bioaktiven Substanzen
aus beiden Zutaten gelten als Aufbaumittel.
Rezept:
Brennnessel-Kraftwerk
250 g Cremehonig – 25 g Brennnesselfrüchte
Die Brennnesselfrüchte trocken leicht anrösten, bis sie ihr
angenehmes nussartiges Aroma entwickeln. Den Cremehonig
vorsichtig erwärmen und die Brennnesselfrüchte einrühren.
Verwendung:
Zweimal täglich vor den Mahlzeiten einen hal-
ben Teelöffel Brennnesselhonig pur essen.
Knoblauch-Elixier
Reinigt die Blutgefäße
Knoblauch reinigt die Blutgefäße in erstaunlicher Art und
Weise. Er gilt ganz offiziell als „Gefäßschützer“. Zudem för-
dert er die Durchblutung, senkt die Blutfette, schirmt vor
schädlichen Keimen ab und wirkt entzündungshemmend.
Auch macht er unsere Gefäße elastischer und verbessert so den
Stoffwechsel. Knoblauch wird am besten frisch verwendet,
weil seine flüchtigen Sulfide, das sind die riechbaren Schwe-
felverbindungen, sich sehr schnell in Luft auflösen. Der unan-
genehme Duft macht ihn heutzutage unbeliebt. Doch in
bestimmten Kombinationen, wie etwa im Knoblauch-Elixier
ist der Knoblauchgeruch kaum wahrzunehmen.
Rezept
:
Knoblauch-Elixier
30 geschälte unbehandelte Knoblauchzehen – 5 kleinge-
schnittene ungeschälte, unbehandelte Zitronen – 1 l Wasser
Knoblauchzehen und Zitronen im Mixer zerkleinern, mit etwa
1 Liter Wasser zum Kochen bringen und einmal aufwallen las-
sen. Dann abseihen und in eine Flasche füllen. Im Kühl-
schrank aufbewahren.
Verwendung:
Das tägliche Stamperl Knoblauch-Elixier vor
oder nach den Hauptmahlzeiten trinken. Die Kur 2 mal 3
Wochen lang durchführen, dazwischen eine Woche Pause ein-
legen.
Inhalationssalz
Der duftende Wasserdampf macht die Atemwege frei
Wenn die Nase zu ist und das Atmen schwer wird, empfiehlt
sich eine Inhalation. Die beste Kombination ist Wasser, Salz
und Kräuter. Quendel, der bei uns wild wachsende Thymian,
entspannt mit seinen Wirkstoffen die Bronchien und bringt
den Schleim in Bewegung. Salbei wirkt entzündungshemmend
und bekämpft Bakterien, Viren und Pilze. Melisse beruhigt
und entkrampft. Das Steinsalz sorgt dafür, dass die Pflanzen-
wirkstoffe dahin kommen, wo sie wirken können. Es öffnet die
Poren und lässt die ätherischen Öle eindringen. Der Wasser-
dampf schließlich transportiert die Wirkstoffe und leitet die
Wärme.
Rezept:
Inhalationssalz
5 g Quendel - 5 g Salbei - 5 g Melisse – 100 g Steinsalz
Das Salz mit den Kräutern in der Küchenmaschine fein mah-
len und in ein Schraubglas füllen
Verwendung:
Einen gehäuften Teelöffel Inhalationssalz in
1/4 Liter kochendes Wasser geben. Bei einer Hitze inhalieren,
die gerade als angenehm empfunden wird.
Seite 21
12/2016
Die Seite für die Gesundheit
mit Doktor Adelbert Bachlechner
Alte Hausmittel - neu „aufgekocht“