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Rund ums Dorf Seite 42 August 2016
Ski-OL- Europameisterschaft und Ski-OL-Junioren-WM
Vom 27.02. bis 06. 03. blickte die weltweite SKI Orien-
teering Community auf die Gemeinden von Kartitsch
, Obertilliach und Untertilliach. Auf ihren Loipen,
Wäldern und Wiesen wurden die Junioren Weltmeis-
terschaft, die Jugend Europameisterschaft, die Eu-
ropameisterschaft und die Finalrunde des Weltcups
2015/16 ausgetragen. 300 Athleten und Athletinnen
aus 21 Nationen kämpften um begehrte Medaillen und
Titel und erlebten allerschönste Tage in unberührter
Natur und heimeliger Atmosphäre.
Warum Obertilliach?
Der Laufklub Kompass Innsbruck (LKI) wurde vomösterr.
Fachverband und von der internationalen Orienteering
Federation (IOF) mit der Durchführung der Wettkämpfe
betraut. Event Director DI Hans Georg Gratzer (Obmann
des LKI) hatte Obertilliach im Zuge eines Trainingslagers
der österr. SKIO Kaderläufer/Innen im Jahre 2012 be-
reits kennen und schätzen gelernt. Beeindruckt von der
guten Infrastruktur, die das Biathlonzentrum in Obertil-
liach bietet, von den verschiedenen Geländetypen rund
herum, die für SKI Orienteering prädestiniert sind und
vom sportlichen Spirit, der in den Dörfern zu spüren ist,
stellte er Herrn Bürgermeister Matthias Scherer und
dem TVB das große Projekt vor. Dabei stieß er auf In-
teresse und Neugier und freilich auch auf anfängliche
Skepsis. Wer hatte zuvor schon von SKI Orienteering
oder ORIENTEERING generell gehört? Es war totales
Neuland. Aber wer nicht wagt, der gewinnt nicht.
Schnupperkurs für Kinder
Es gelang, die Gemeindevertreter, die Grundbesitzer,
die Jagdpächter, die Touristiker und Tourismusverbän-
de von der Nachhaltigkeit dieses „fremden“ Sports zu
überzeugen. Bereits im Vorfeld durften die Volksschü-
ler der drei Gemeinden ins SKIOLen schnuppern. Mit
einem elektronischen Sportident Stick am Finger, mit
Karte und Kartengestell ausgestattet, versuchten sie
mit viel Begeisterung und Spaß, wie die Weltbesten die-
ser Sparte, die verschiedenen Bahnen in Windeseile zu
lösen, das heißt, die im Gelände ausgesetzten Posten-
schirme in richtiger Reihenfolge anzulaufen. Dazu muss
man während dem Skaten die Karte lesen und verste-
hen. Nicht so leicht! Welche Route nehme ich? Die rich-
tige Wahl zu treffen ist wichtig und entscheidend.
Absage drohte
Eine Woche vor Beginn der „Spiele“ war alles perfekt
vorbereitet, aber der Schnee wollte und wollte nicht
eintreffen. So konnten die zahlreichen Extraspuren nicht
angelegt werden. Doch dann kam so viel Schnee, dass
die Spurgeräte und deren Fahrer Tag und Nacht heiß lie-
fen. Die Sportler fanden jeden Tag ideale Bedingungen
vor und genossen tolle Wettkämpfe. Die Arbeiter (aus
dem Tale und aus dem Lager des LKI), Bahnleger und
Organisatoren leisteten Übermenschliches mit teilweise
nur zwei Stunden Schlaf am Tag. Man musste auf solche
Schneemengen spontan reagieren.
Gelungene Veranstaltung
Es war eine gelungene Veranstaltung, nicht zuletzt
durch die großartige Unterstützung der Gemeinden
monetärer und manueller Art. Durchforschte man die
Berichte auf den Homepages und in den Zeitungen der
Schweiz und skandinavischen Länder (der Hochburgen
des SKIO), zum Beispiel, erhielt man tolles Feedback.
Die SKI Orienteering Weltelite freute sich über die
sportliche Qualität der Bewerbe und fühlte sich wohl im
Osttiroler Gailtal.
Wie geht es nun weiter?
Im Zuge der Vorbereitungen wurde das Gelände nicht
nur für SKIO kartiert, es wurde auch eine Sprintkarte von
Obertilliach angefertigt. Man könnte damit zum Beispiel
ein sogenanntes Fixpostennetz erstellen und somit Tou-
risten ein jahresdurchgängiges interessantes Angebot
bieten . Zudem plant Hans Georg Gratzer weitere OL
Veranstaltungen im Gebiet. Vielleicht bald schon ei-
nen Austriacup im Fuß OL. Für SKIO Trainingslager der
verschiedenen Nationen dürfte Obertilliach auch inte-
ressant sein!