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 OBERLIENZerlesen

Ein Bericht von Hannes Schneeberger

Erstes Oberlienzer Kirchtagsfest

im Zeiner Garten

Nachdem heuer der 50ste

Oberlienzer Kirchtag

stattfand, haben wir in

unseren Unterlagen

gesucht, wie es eigentlich

damals war als der erste

Kirchtag organisiert und

veranstaltet wurde. Im

Folgenden der

Originalauszug aus den

Unterlagen des damaligen

Schriftführers Franz Holzer

(Kleinpreinberger):

Bei einer Musikprobe vor dem

Frauentag wird der Vorschlag

gemacht, heuer am Kirchtag ein

Gartenfest zu veranstalten. Eini­

ge beherzte Musikkameraden

nehmen die Vorbereitungen in

die Hand. Der Zeinerbauer stellt

uns seinen Garten und den darin

befindlichen Geräte und Ma­

schinenschuppen zur Verfügung.

Die Tanzbühne bekommen wir

von den Ainetner Schützen gegen

hohe Leihgebühr (ein Konzert).

Am Samstag und Montag vor

dem Kirchtag wird im Zeiner

Garten fest gearbeitet. Der Gerä­

teschuppen wird in ein wahres

Gasthaus umgewandelt. Die

Tische und Sitzgelegenheiten, die

auch von den Musikanten zu­

sammen getragen wurden, wer­

den um die Bühne aufgestellt.Alle

haben nur mehr einen Wunsch:

Hoffentlich halt‘s Wetter!

15.08.1967 – Kirchtag:

Die M.K. spielt bei der Prozession

kirchliche und weltliche Märsche.

Josef Possenig bläst das erste Mal

für die Schützen „zum Gebet“.

Der Wettergott droht die ganze

Veranstaltung ins Wasser fallen

zu lassen. Aber am Nachmittag

kommt die Sonne durch. Um

halb drei Konzert im Zeiner Gar­

ten auf der Bühne. Anschließend

spielt die Kapelle „Alpenklang“

zum Tanz auf. Die Kapelle gibt

ihr Bestes. Sie lockt viele an (ca.

800 Karten werden verkauft). Die

Festbesucher beginnen zu tanzen,

werden durstig und bringen un­

seren Nachschub in Schwierigkei­

ten. Leider ist schon um 22 Uhr

Schluss. Den Gästen hat es sehr

gefallen und unser Finanzminis­

ter (Kassier = Steidl Anton) der

sich so abgerackert hat, hat am

Ende immer wieder gesagt:

Schluss nie mehr!

Der damalige Ausschuss setzt

sich aus Franz Oberhauser (Wall­

ner) als Obmann, Josef Possenig

sen. (Kalser), Leo Kranebitter

(Perloger) Kapellmeister, Ernst

Schneider

Kpm.Stellvertreter,

Kassier Anton Steidl (Schneider­

ler), Schriftführer Franz Holzer

(Kleinpreinberger), Notenwart

Raimund Breithuber und Trach­

tenwart Friedl Tschurtschentha­

ler sen. zusammen.

Wann genau bei der Musikprobe

der Vorschlag gemacht wurde, ist

leider nicht ersichtlich. Dass die

Musikkameraden damals beherzt

die Vorbereitungen getroffen ha­

ben, ist mit Sicherheit leicht un­

tertrieben. Die Tische wurden auf

4 Stempel – die einzeln einge­

schlagen wurden– mit Brettern

gemacht. Als Bänke wurden je 4

Ziegel (vom damaligen Ziegelher­

steller Zeiner Friedl Tembl) ge­

liehen und als Sitzgelegenheit

wurden Bretter draufgelegt. Der

Aufbau im Geräteschuppen

musste ebenfalls improvisiert

werden. So wurden die Theken

aus Brettern – verziert mit Taxen

– aufgebaut. Wie einfach ist es

doch heute, man bekommt die

Fotos: Chronik Oberlienz

Teml-Ziegel

und

Holzstempel

bildeten

die Grund-

lage für

Bänke und

Tische.