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FODN - 64/03/2016

INFORMATION GEMEINDE

Klemens Loacker

F

reunde aus Wien sind bei mir zu

Besuch in Osttirol. Es sind Freun-

de, die schon lange und gerne in der

großen Stadt leben. Es sind aber auch

Freunde, die die Natur schätzen und sich

bei gleichmäßigem Schritt quer durch

alpine Rasen entspannen können. Heu-

te zeige ich ihnen den Glockner – ein

Mythos, ein majestätischer Anblick und

für alle, die nicht in seiner Umgebung

aufgewachsen sind, ein Name und eine

Zahl aus dem Geographie-Unterricht.

Jeder Österreicher kennt ihn, fast alle

haben schon ein Foto von ihm gesehen

und die meisten haben zumindest schon

einmal mit dem Gedanken gespielt, ei-

nes Tages ganz oben stehen zu wollen.

Wir fahren also die Kalser Glock-

nerstraße hoch – ich, in der Hoffnung,

die Wolken mögen zumindest für einen

Moment den Blick auf den Glockner

freigeben – die anderen, in Ungewiss-

heit, ob die hohen Erwartungen denn

erfüllt werden. Wir biegen um die letzte

Kurve, fahren ein Stück rechts entlang

des Baches hinauf bis sich dann, wie

aus dem Nichts, das Ködnitztal vor uns

öffnet. Und dann ist er da. Ganz hinten

am Talschluss ragt der höchste Gipfel

Österreichs aus den Wolken empor.

Planungsphase

Ist man vom ersten Anblick gesät-

tigt, fallen aber auch Dinge auf, die den

Landschaftsraum stören: Die große, von

Abflussrinnen durchzogene Schotter-

fläche des Parkplatzes, der mit Papier-

taschentücher übersäte Waldrand, die

fehlende Parkordnung.

Die Gemeindevertretung Kals und die

Nationalparkverwaltung Hohe Tauern

Tirol sind sich der repräsentativen Be-

deutung des Glocknerwinkls – sowohl

als Naturraum als auch als Tourismus-

Hotspot – bewusst. Um die derzeitigen

Mängel zu beheben, wurde daher im

Sommer 2015 ein Planungsprozess zur

Neugestaltung des Areals initiiert. Das

Osttiroler Planungsbüro REVITAL

wurde in einem ersten Schritt mit der

Ausarbeitung einer Variantenanalyse

beauftragt. In weiterer Folge wurde die

Bestvariante im Detail ausgearbeitet.

Gleichzeitig wurde der Architekt Stefan

Thalmann vom Oberkärntner Büro okai

mit der Planung eines Nationalpark-Pa-

noramagebäudes und eines Servicege-

bäudes in das Projekt eingebunden.

Glocknerwinkl –

Tor zum Großglockner

Der Parkplatz Lucknerhaus wird runderneuert und erweitert. Gleichzeitig erfolgt die

Errichtung eines Nationalpark-Panoramagebäudes samt Serviceanlage.

Visualisierung des Großglockner-Panoramas (rechts) und Servicegebäudes (links)